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Gasgesellschaft setzt Kunstförderprogramm fort

sme; 5. Nov 2000, 18:14 Uhr
Oberberg Aktuell
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Gasgesellschaft setzt Kunstförderprogramm fort

sme; 5. Nov 2000, 18:14 Uhr
(sme/5.11.2000-17:50) Gummersbach - Unter dem Motto "Bitte öffnen" eröffnete am Freitag Abend Günter Schibbe, Geschäftsführer der Gasgesellschaft Aggertal, die 13.Kunstaustellung im Foyer der Gesellschaft.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Geschäftsführer Schibbe (r.) mit den Künstlern.]



Die Ausstellung mit Werken von Wolfgang Peter, Maria Schätzmüller-Lukas, David und Dominik Böhringer wird bis zum 31. März 2001 in der Alexander-Fleming-Straße 2 zu sehen sein. Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 16:15 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr.



Schibbe betonte in seiner Begrüßungsrede, dass die Gasgesellschaft Aggertal trotz der angespannten Lage auf dem Energiemarkt vor hat, ihre Kunstförderprogramme fortzusetzen. "Wir fühlen uns mit der Region verbunden und möchten Kunst in den Alltag bringen." Dies möchte die Gasgesellschft dadurch erreichen, daß sie kommunikative und kommerzielle Hindernisse zwischen den Künstlern und dem Publikum abbaut und ihre Räume als Forum zur Verfügung stellt.



Das Motto steht symbolhaft für die Öffnung des

Energiemarktes, der nicht mehr durch kommunale Beschränkungen begrenzt sei und für die Öffnung der Kunstförderung in das benachbarte Land. In

diesem Jahr stammen die ausstellenden Künstler erstmalig nicht aus dem Oberbergischen Lande, sondern aus dem benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis. Besonders Schibbe auch die erschienene Prominenz; u.a. waren die Vize-Landräte Hagen Jobi, Rolf Schäfer und Ursula Maler sowie der ehemalige Landrat Herbert Heidtmann erschienen.

Die Kulturreferentin des Rheinisch Bergischen Kreises, Susanne Bonenkamp, erteilte der Gasgesellschaft ein Lob für ihr Engement und die

wunderschöne Architektur des Gebäudes, die einen schönen Rahmen für diese Ausstellung bietet. "Kunst ist Kommunikation", sagte Bonenkamp und lud zum Gespräch mit den anwesenden Künstlern ein. Anschließend stellte sie die Künstler vor. Maria Schätzmüller-Lukas wendet sich in ihren Objekten vor allem dem Thema Kontraste zu. Hierbei folgt sie ihrer Intuition und keinem vorgegeben Stil oder Repertoire. Ihr Material ist Glas. "Glas ist stark mit Emotionen verbunden, Glas als Schutz vor dem Gefühl", erklärte Bonenkamp.



"Der Künstler David arbeitet vor allem mit Öl

auf Leinwand und spielt mit den Fallen unserer Wahrnehmung." So lohnt sich bei seinen Bildern ein genauerer zweiter Blick, um diesem Fallen

auf die Spur zu kommen. Seine Malerei lässt sich schwer einordnen, er vertritt weder eine Schule noch eine Strömung oder ein Postulat. Er ist

ein Künstler, der sich nicht festlegt, sondern in wechselnder Gestalt auftritt. Nach seinem Rückzug aus der Kunstszene 1993 erschien er 1995

mit "Kunst gegen Rassismus und Extremismus" wieder.



Dominique Böhringer legt seinen Bildern den Kreis als natürliche Urform zugrunde. Pigmente,

Eisenstaub und andere Materialien lässt er mit Papier und Leim zu eindrucksvollen Objekten verschmelzen, die scheinbar schweben. Die

Raffinesse der Konkav-Konvexen-Zusammenhänge haben laut Bonenkamp einen fast metaphysischen Aspekt. Böhringer sagt über seine Arbeiten: "Meine ´runden Bilder` haben ihre eigenen Schwingungen. Stille und Konzentration bilden das zentrale Thema."



Wolfgang Peter bezeichnete Bonenkamp als "Archäologen auf dem Papier, er begibt sich auf Spurensuche, versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen." Er arbeitet mit Acryl, Leinwand, Lackstiften und Ölkreide. Er legt in Tafelbildern

und Installationen mittels Kratzen Spuren. Spuren, die Haltepunkte für das Auge des Betrachters schaffen sollen. In seinen Werken wird nicht nur die innere Befindlichkeit des Künstlers, sondern auch eine übergeordnete Situation und Lebenserfahrung deutlich.



Live Mainstream Jazz von Wolfgang Ohrendorf, Andreas Polte und Martin Zobel und ein bergischer Imbiss mit Schnibbelbohnen und bergischem

Kartoffelkuchen rundeten die Eröffnung ab.

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