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Engelskirchen: 20 Jahre Post vom Christkind – Zehntausende schreiben in der Weihnachtszeit

mho; 30. Nov 2005, 00:00 Uhr
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Engelskirchen: 20 Jahre Post vom Christkind – Zehntausende schreiben in der Weihnachtszeit

mho; 30. Nov 2005, 00:00 Uhr
(mho/15.11.2005-16:15) Von Martina Hoffmann
Inzwischen nutzt der Himmelsbote auch die Neuen Medien, weil ansonsten der Andrang nicht bewältigt werden kann.
[Bilder: Martina Hoffmann --- Kindergruppen besuchten jetzt das Christkind bei seiner Arbeit und brachten natürlich auch eigene Wunschzettel mit.]

Früher saß es auf seiner Wolke, ließ sich die Träume der Kinder zutragen, merkte sich viele, notierte mal hier mal da, und war ansonsten bei der Wunschlistenerstellung auf sich selbst gestellt. Seit 20 Jahre hilft nun die Post mit einer Weihnachtspostfiliale in Engelskirchen den himmlischen Heerscharen. Angefangen hat alles vor 20 Jahren. 1985 tauchten erstmals Briefe mit der Aufschrift "An das Christkind" im damaligen Postbetrieb in Engelskirchen auf.

Tatsächlich fand sich eine freundliche Mitarbeiterin, die die Kinderbriefe schriftlich beantwortete. Aus diesen einzelnen Briefen sind im Laufe der Zeit jährlich zehntausende Weihnachtsbriefe geworden. „Allein im letzten Jahr schrieben rund 70.000 Kinder dem Christkind", berichtet Achim Gahr von der Post. Damit ist die Weihnachtspostfiliale in Engelskirchen die beliebteste Christkind-Adresse in Deutschland.

[Die Paten des Christkindes Achim Gahr und Britta Töller von der Deutschen Post sowie Hausherr Dr. Krause und Mitarbeiterin Cornelia Panek vom Rheinischen Industriemuseum.]

Auch das Christkind ist über die Hilfe sehr beglückt:" Schließlich werde ich auch nicht jünger und kann mir nicht mehr alle Wünsche so einfach merken." Da ist es gut, dass so viele Kinder zu Bleistift und Papier greifen und ihre Wünsche niederschreiben oder aufmalen. Jetzt durften ein paar von ihnen das Christkind in seiner „Werkstatt“ im Baumwolllager des Engelskirchener Industriemuseums besuchen.

„Ich wünsche mir einen Traktor mit Heuwender," erklärt ein kleiner Knirps aus dem Schnellenbacher Kindergarten sicherheitshalber, als er sein Gemälde überreicht. Den Traktor erkannte das Christkind sofort, wo aber war der Heuwender? „Na den hab ich doch noch nicht, also kann ich ihn auch nicht zeichnen," war die prompte Erklärung. Gott sei dank hatte das Christkind schon einmal einen ähnlichen Wunsch auf seiner Liste gehabt, von einem kleinen Jungen der auch Bauer werden wollte. "Ich erinnere mich gut und weiß wie er aussieht," lachte die Himmelsbotin erleichtert.

[Das Engelskirchener Christkind hat vor allem in der Adventszeit alle Hände voll zu tun.]

Dann musste sich die Himmelbotin wieder ihrer Arbeit zuwenden. Schließlich hat das Christkind noch viel damit zu tun, alle Briefe auch zu beantworten. "Da kriegst du bestimmt einen lahmen Arm," bedauerte ein kleiner Blondschopf. Doch das Christkind von heute geht mit der Zeit, hat Computer und viele Helferinnen, weil sonst der briefliche Andrang nicht zu schaffen wäre. Denn jedes Kind, das einen Wunsch oder eine Anfrage an das Christkind in Engelskirchen stellt, soll auch eine Antwort erhalten.

Wer nun selber einen Brief an Christkind schicken möchte kann dies unter der Adresse: „An das Christkind“, 51766 Engelskirchen tun. Jeder, der an das Christkind schreibe und seinen Absender nicht vergesse, bekomme selbstverständlich eine Antwort," versichert Gahr. Das Christkind freue sich gerade im Computerzeitalter über phantasievolle und selbst gebastelte Briefe. Wer dem Christkind persönlich seinen Wunschzettel überreichen möchte, hat dazu am zweiten Advent Gelegenheit. An diesem Tag unterbricht der Engel aus Anlass des Engelskirchener Weihnachtsmarktes kurz seine Arbeit und empfängt in seiner Werkstatt im 1. Stock des Baumwolllagers große und kleine Besucher.



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