Archiv

Dreispringer Friedek mit Paukenschlag bevor der große Regen kam

lo; 8. Aug 2005, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Dreispringer Friedek mit Paukenschlag bevor der große Regen kam

lo; 8. Aug 2005, 00:00 Uhr
(lo/24.7.2005-21:35) Wipperfürth – Der ehemalige Dreisprung- Weltmeister Charles Friedek sorgte beim 15. Leichtathletik-Meeting in Wipperfürth für das Glanzlicht, indem er sich mit 16,82 Meter für die WM in Helsinki qualifizierte.
[Bilder: Björn Loos --- Besonders der spannende Dreisprung-Wettbewerb der Männer lockte die Zuschauer beim 15. Wipperfürther Leichtathletik-Meeting an.]

Dunkle Wolken hingen über dem Mühlenbergstadion und der erste Regenguss hatte die Anlaufbahn beim Dreisprung schon etwas rutschig gemacht. Doch Charles Friedek, der Routinier vom TSV Bayer 04 Leverkusen, ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und übertraf bereits im ersten Durchgang mit 16,82 Meter die geforderte WM-B-Norm (Leistungsnachweis) um zwölf Zentimeter.

[Nina Kausemann von der LG Wipperfürth erreichte im Stabhochsprung 3,52 Meter.]

Danach beendete der Weltmeister von 1999 den Wettbewerb. Noch am Freitag hatte er sich beim Meeting in London sechs Fehlversuche geleistet und zu allem Überfluss noch leicht verletzt. „Jetzt bin ich natürlich sehr erleichtert“, erklärte der 33-Jährige, für den in Wipperfürth die letzte Gelegenheit war, um den vom Verband geforderten Leistungsnachweis zu erfüllen.

Wettkampfleiter Hans-Jörg Schneider freute sich ebenfalls über das Ergebnis Friedeks sowie die guten Leistungen von Randy Lewis (Grenada, 16,66 Meter) und Thomas Moede (Team Erfurt, 16,35 Meter). „Da hat es sich für Charles ja doch gelohnt, bei uns vorbeizuschauen. Die Schlagzeile müsste eigentlich ‚Wipperfürth besser als London’ heißen.“

Zumindest was das Wetter angeht, stand Wipperfürth der britischen Metropole heute jedenfalls in nichts nach. Lediglich die Stabhochsprungtalente aus Mainz und Wipperfürth konnten zum Auftakt ihren Wettbewerb im Trockenen angehen, pünktlich mit dem Auftakt im Dreisprung und den 100 Metern fielen die ersten Tropfen.

[Charles Friedek gelang der Sprung zur WM.]

Der Regen prägte die folgenden Disziplinen, wobei vor allem die Stabhochspringerinnen Probleme hatten und der Wettbewerb mehrere Male unterbrochen werden musste. Trotz der schwierigen Bedingungen erfüllte Carolin Hingst (USC Mainz), die am Freitag mit 4,32 Metern in London Neunte wurde und bereits für Helsinki qualifiziert ist, mit der gleichen Höhe (Einstellung des Stadionrekords) erneut den Leistungsnachweis von 4,30 Metern.

Für den exotischen Farbtupfer sorgten in diesem Jahr einige Athleten der koreanischen Nationalmannschaft, wobei vor allem die Leistung von Min-Suk Suh herausstach, der die 200 Meter der Männer deutlich in 21,30 Sekunden vor seinen Mannschaftskollegen Sung-Kwon Cho (21,71 Sekunden) und Jae-Yoel Lim (22,11 Sekunden) gewann. Der dreifache Goldmedaillen-Gewinner bei den letztjährigen Paralympics, Wojtek Czyz (LT DSHS Köln), erzielte 26,46 Sekunden.


[Annelie Schrader gewann den Dreisprung der Frauen und verpasste ihre persönliche Bestleistung nur um drei Zentimter.]

Die Wipperfürther Nachwuchssprinterin Eva Brochhagen nutzte über 100 Meter die Gunst der Stunde und stellte mit 12,61 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit auf. „Sie hat gesehen, dass noch eine Bahn frei ist und ist spontan mitgelaufen. Toll, dass dann solch eine Zeit dabei herausspringt“, sagte Schneider, der trotz des Regens von einer gelungenen Veranstaltung sprach. Speerwerfer Oliver Zschunke von der LG Wipperfürth (Vereinsrekord mit 79,02 Metern) wurde offiziell verabschiedet. Der elfmalige LVN-Meister hatte kürzlich wegen einer Verletzung seine Karriere beendet.


Die Ergebnisse

Männer

100 Meter
1. Harry AduMfun (LT DSHS Köln) 10,53 Sekunden
2. Sung-Kwon Cho (Korea) 10,72 Sekunden
3. Hee-Nam Lim (Korea) 10,74 Sekunden

200 Meter
1. Min-Suk Suh (Korea) 21,30 Sekunden
2. Sung-Kwon Cho (Korea) 21,71 Sekunden
3. Jae-Yoel Lim (Korea) 22,11 Sekunden


[Charles Friedek machte bereits im ersten Durchgang alles klar.]

800 Meter
1. Jun-Hyung Kim (Korea) 1:49,93 Sekunden
2. Sung-Soo Park (Korea) 1:50,28 Minuten
3. Don-Kyong Eoh (Korea) 1:57,04 Minuten

400 Meter Hürden
1. Benjamin Hielscher (TSV 04 Bayer Leverkusen) 54,75 Sekunden

4x100 Meter
1. Team Korea 41,12 Sekunden
2. SG Langenfeld 44,28 Sekunden

Dreisprung
1. Charles Friedek (TSV Bayer 04 Leverkusen) 16,82 Minuten
2. Randy Lewis (Grenada) 16,66 Meter
3. Thomas Moede (Team Erfurt) 16,35 Meter



[Die Sprinter hatten es bei diesen Bedigungen ebenfalls schwer.]

Frauen

100 Meter
1. Aniko Bozsik (LG Kindelsberg Kreuztal) 12,11 Sekunden
2. Anna Kewitz (LT DSHS Köln) 12,20 Sekunden
3. Tina Kron (SV Saar 05 Saarbrücken) 12,20 Sekunden

200 Meter
1. Ji-Eun Lee (Korea) 24,66 Sekunden
2. Ha-Na Kim (Korea) 24,91 Sekunden
3. Anna Kewitz (LT DSHS Köln) 24,93 Sekunden

400 Meter Hürden
1. Ulrike Urbansky (Team Erfurt) 56,91 Minuten

Stabhochsprung
1. Carolin Hingst (USC Mainz) 4,32 Meter
2. Martina Strutz (SG Dynamo Schwerin) 4,22 Meter
3. Anna Battke (ART Düsseldorf) 4,02 Meter

Dreisprung
1. Annelie Schrader (MTV Ingolstadt) 13,13 Meter
2. Nadine Tappe (LG Hannover) 12,87 Meter
3. Wibke Walter (LG Leinfelden-Echterdingen) 12,60 Meter

[Randy Lewis wurde Zweiter im Dreisprung und verteilte fleißig Autogramme.]

Jugend

Stabhochsprung weibliche Jugend B
1. Christina Michel (USC Mainz) 3,62 Meter
2. Nina Kausemann (LG Wipperfürth) 3,52 Meter
3. Jennifer Schipplick (USC Mainz) 3,52 Meter
4. Anna Johnen (LG Wipperfürth) 3,52 Meter

Stabhochsprung Schülerinnen A
1. Leonie Wagner (LG Wipperfürth) 3,42 Meter
2. Carolin Blumberg (LG Wipperfürth) 2,82 Meter

Stabhochsprung Schülerinnen B
1. Silvana Avola (LG Wipperfürth) 2,62 Meter
2. Angela Wald (LG Wipperfürth) 2,62 Meter

4x100 Meter weibliche Jugend A
1. ASV Köln 48,33 Sekunden
2. LG Wipperfürth 50,02 Sekunden.

[Die drei besten im Männer-Dreisprung (Moede, Lewis, Friedek) und der Leiter der Wipperfürther Geschäftstelle der Kreissparkasse Köln, Helmut Wagner.]

[Paralympics-Sieger Wojtek Czyz (vorne) ging über 200 Meter an den Start.]

[Ex-Landrat Hans-Leo Kausemann ehrte die besten Drei über 100 Meter der Frauen: Tina Kron, Aniko Bozsik und Anna Kewitz (v.l.).]



WERBUNG