Archiv

Bezirksliga: 0:4-Pleite und Rot für Baris Spor - erneute Menzler-Gala - kein Sieger im Derby

bl; 16. Nov 2004, 06:22 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Bezirksliga: 0:4-Pleite und Rot für Baris Spor - erneute Menzler-Gala - kein Sieger im Derby

bl; 16. Nov 2004, 06:22 Uhr
(bl/31.10.2004-21:30) Oberberg - Spitzenreiter Worringen schockte Baris Spor Hackenberg beim 0:4 - gerechtes Remis beim Derby in Hermesdorf - RS 19 holte Punkt in Siegburg - Derschlag konnte auch gegen Eitorf nicht gewinnen.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Der Hackenberger Isa Bülbül hatte Mühe, seinem Gegenspieler zu folgen.]

Baris Spor Hackenberg hat durch die 0:4-Schlappe gegen Spitzenreiter SG BP Köln-Worringen einen herben Dämpfer im Titelkampf erlitten. Dafür meldet der TuS Lindlar durch seinen 3:1-Sieg gegen Spich wieder neue Ansprüche an, verbessert sich auf Platz zwei und muss nächste Woche beim Klassenprimus ran. Keinen Sieger fand das Lokalderby zwischen dem SV Hermesdorf und dem TuS Homburg-Bröltal. Der SVH bleibt damit Remiskönig der Liga. Einen weiteren Zähler ergatterte der RS 19 Waldbröl in Siegburg, während Borussia Derschlag zu Hause gegen Schlusslicht Eitorf einmal mehr zwei Punkte verschenkte.

[Seyfi Yilmaz konnte sich hier den Ball erobern.]

Baris Spor Hackenberg – SG BP Köln-Worringen 0:4 (0:2).

Ein furioses Spitzenspiel war es zwar nicht, dennoch hatte die Partie, die nur gut 200 Zuschauer sahen, durchaus ihren Reiz. Von Beginn an versteckten sich beide Mannschaften nicht und lieferten sich einen recht offenen Schlagabtausch. Hackenberg war optisch überlegen, Worringen attackierte früh und versuchte die Gastgeber so zu Fehlern zu zwingen. Die ersten guten Chancen hatte Baris Spor, doch die beiden Spitzen Viktor Köhn und Kilian Gärtner konnten kein Kapital daraus schlagen. Anders die Czarnetzki-Schützlinge, die gegen Ende von Halbzeit eins die sich bietenden Chancen gegen die nicht immer sattelfeste Baris Spor-Deckung konsequent ausnutzten. „Bis zum 0:1 haben wir gut gespielt. Der Rückstand war sehr unnötig“, ärgerte sich Trainer Theo Boxberg, der kurzfristig Marcel Walker (Wadenverletzung), Erkan Koc (Betriebsunfall) und Adem Ilkay (grippegeschwächt) aus der Startformation streichen musste, in der Halbzeit.

[Eduard Landel bemühte sich zumeist vergeblich, offensive Akzente zu setzen.]

Als dann auch noch Viktor Köhn kurz vor der Pause mit Rot vom Platz musste, schienen alle Messen gelesen. Aber weit gefehlt. Baris Spor versuchte noch einmal alles, kompensierte die Unterzahl sehr gut und setzte die Gäste, die sich nun auf das Konterspiel verlagerten, massiv unter Druck. Rolf Zikeli hatte schon nach zwei Minuten den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Darüber hinaus wirkten die Gastgeber im Abschluss aber zu umständlich und verspielt. Auf der anderen Seite brauchten die Gäste aber auch einige Zeit, um ein präzises Konterspiel aufzuziehen. Dies gelang dann aber doch noch gegen Ende der Partie. Andreas Roemmer konnte zunächst noch glänzend klären, ehe er dann in doppelter Unterzahl machtlos war. Alles in allem ging der Sieg in Ordnung, fiel aber um zwei Tore zu hoch aus.

Torfolge
0:1 El Hachmi Arioul (37. Kopfball nach Eckball), 0:2 Mario Caleta (42.), 0:3 (80. Konter), 0:4 (85.).

Besonderes Vorkommnisse
Rote Karte gegen den Hackenberger Viktor Köhn (44. Nachtreten).
Gelb-Rote Karte gegen den Hackenberger Eduard Welk (75.).

Baris Spor Hackenberg
Andreas Roemmer; Eduard Welk, Isa Bülbül, Murat Sarica, Rolf Zikeli, Seyfi Yilmaz (60. Marcel Walker), Daniel Sakowski (46. Adem Ilkay), Rudi Giebler, Kilian Gärtner (46. Mohammed Kara), Eduard Landel, Viktor Köhn.

[Baris Spor-Trainer Theo Boxberg guckte schon zu Beginn sehr skeptisch drein.]

SV Hermesdorf – TuS Homburg-Bröltal 1:1 (1:0).

Dieses Lokalderby vor 500 Zuschauern hätte auch keinen Sieger verdient gehabt. Nach einer offenen Anfangsphase, waren zunächst die Gäste am Zug. Vitali Kelm, Veton Ajvazi und Festim Mimini konnte aus ihren Chancen allerdings kein Kapital schlagen, dafür aber der erneut starke Denis Muratovic. Das 1:0 zur Pause war schmeichelhaft. „Bröltal hatte ein spielerisches Übergewicht. Wir standen zu tief“, erklärte auch Trainer Roland Golombeck. Nach dem Wiederanpfiff hatte Remus Romonti die Chance zur Vorentscheidung, ehe wieder der THB am Zug war.

Die Jacobs-Kicker deuteten nun wieder ihre fußballerische Klasse an und setzten die Gastgeber unter Druck. Es war allerdings ein individueller Fehler von Paul Wall, der Festim Mimini den Ball förmlich auflegte, der zum Ausgleich führte. Dann brannte es wieder auf der anderen Seite lichterloh. In dieser Drangphase waren es Manuel Niederhausen mit einigen glänzenden Reflexen und Timo Kuhn, der einmal auf der Linie rettete, die ihre Mannschaft im Spiel hielten. In der letzten Minute forderten die Gäste dann noch einen Handelfmeter gegen den Hermesdorfer Maik Schrade.

[Für Stürmer Viktor Köhn war die Partie schon nach 44 Minuten beendet.]

Torfolge
1:0 Denis Muratovic (38. Zoran Rados), 1:1 Festim Mimini (61. Paul Wall).

SV Hermesdorf
Andreas Klein; Maik Schrade, Benjamin Trampenau, Adrian Kubek, Fahdil Ruhani, Remus Romonti, Zoran Rados, Sebahattin Yilmaz, Paul Wall (62. Sascha Jonen), Denis Muratovic, Ilija Ljubicic (55. Ivan Mrsic).

TuS Homburg-Bröltal
Manuel Niederhausen; Pawel Warkentin, Dennis Heidenpeter (68. Florian Schmidt), Timo Kuhn, Eduard Kelm, Shpetim Ajdari, Tim Breidenbach, Festim Mimini, Dennis Gerlach, Veton Ajvazi, Vitali Kelm.

Trainerstimmen nach dem Derby

Roland Golombeck (SV Hermesdorf): “Das Remis geht völlig in Ordnung. Heute haben wir nicht, wie bei unseren bisherigen Unentschieden, zwei Punkte verschenkt. Bröltal war in der ersten Halbzeit besser, unsere Führung fiel somit glücklich aus. Nach der Pause hatten wir dann gute Chancen, und Manuel Niederhausen hat dem THB den Punkt gerettet."

Dieter Jacobs (TuS Homburg-Bröltal): “Das Unentschieden ist gerecht, auch wenn uns der Handelfmeter in der letzten Minute meiner Meinung nach zugestanden hätte. Wir haben in der ersten Hälfte gute Chancen vergeben, Hermesdorf nach der Pause. Alles in allem war es ein schnelles und sehr faires Derby unter guter Leitung, was ja auch schon sehr erfreulich ist.“

[Die Offensive der Hackenberger konnte heute kaum Erfolgserlebnisse verbuchen.]

TuS Lindlar – 1. FC Spich 3:1 (2:0).

Die mittlerweile schon traditionelle Trotzreaktion nach einer Pleite zeigten die Lindlarer auch am heutigen Nachmittag. Die Berkele-Schützlinge bestimmten das Spiel, übten hohen Druck aus und erspielten sich reihenweise gute Chancen. Bereits nach 14 Minuten war eine Vorentscheidung gefallen. Auf der anderen Seite stand auch die Defensive, die heute von Stefan Pilgram organisiert wurde, sehr kompakt. Nach gut einer Stunde schalteten die TuS-Kicker dann einen Gang zurück und ermöglichten den Gästen noch eine kleine Ergebniskorrektur.

Torfolge
1:0 Philipp Menzler (10. Christian Beckmann), 2:0 Philipp Menzler (14. Uwe Ommer), 3:0 Philipp Menzler (49. Einzelleistung), 3:1 (82.).

TuS Lindlar
Marko Katzorke; Heiko Dietz, Jimmy McKoy (80. Markus Ubl), Fabian Höffgen, Stefan Pilgram, Erkan Yorganci, Tim Kemmerling, Daniel Eimermacher, Uwe Ommer, Christian Beckmann (85. Carsten Clever), Philipp Menzler.

[Kilian Gärtner wusste nicht zu überzeugen und musste zur Pause raus.]

SV Siegburg 04 – RS 19 Waldbröl 2:2 (1:1).

In den ersten 45 Minuten konnten die Rasensportler trotz Führung nicht an die gute Leistung der letzten Woche anknüpfen. Die Laufbereitschaft war nur bedingt vorhanden, und so kamen die Gastgeber dann auch schnell zum Ausgleich. „Der Elfmeter war allerdings sehr fragwürdig. Der Schiedsrichter kennt Taner Durdu offenbar noch nicht“, ärgerte sich Trainer Klaus Kaltenbach. Nach der Führung der Siegburger spielte dann aber nur noch der Gast, erarbeitete sich Chancen und schoss den überfälligen Ausgleich. Kurz vor Schluss hatten die Gäste aber Glück bei einem Pfostenschuss, so dass sie dann auch mit dem Punkt leben konnten.

Torfolge
0:1 Al Hatchji Muntari (18.), 1:1 (25. Elfmeter nach Foul von Kai Klemmer an Taner Durdu), 2:1 Taner Durdu (55.), 2:2 Al Hatchji Muntari (75. Igor Bola).

RS 19 Waldbröl
Ioannis Stavropoulos; Jan Oravec (65. Ilhan Tokac), Ali Sewim, Kai Klemmer, Samer El-Saghir (46. Said Mustafa), Igor Bola, Ben Breidenbach, Janus Oschlisniok, Serkan Mutlu, Al Hatchji Muntari, Marco Erdmann.

[Der angeschlagene Eduard Welk (rechts) hatte gegen die schnellen Worringer einen schweren Stand.]

FC Borussia Derschlag – SV Eitorf 0:0.

Das einzige Manko der Derschlager war am heutigen Nachmittag die katastrophale Chancenverwertung. „So einen schwachen Gegner muss man einfach schlagen“, echauffierte sich Trainer Stefan Witt, der ansonsten mit seinen Jungs ganz zufrieden sein konnte. Von der ersten Minute an dominierten die Borussen das Spielgeschehen, und schon nach 15 Minuten hätte eine Vorentscheidung fallen müssen. Sascha Obst, Hans-Jürgen Schlottner und Willi Kanelias ließen aber die Großchancen aus, ebenso Obst und Andre Germer, um nur einige zu nennen, nach der Pause. „Wir haben aber zumindest mal wieder Fußball gespielt und uns Chancen erarbeitet“, zog Witt das Positive aus dem dummen Remis.

Torfolge
Fehlanzeige.

FC Borussia Derschlag
David Becker; Andre Germer, Chris Burger (70. Marc Schillingmann), Alain Rothenpieler, Sawas Schinas, Stefan Witt (55. Hayder Tokmak), Barto Semeraro, Markus Runkel, Willi Kanelias, Sascha Obst, Hans-Jürgen Schlottner.

[Beim Kopfball zum 0:1 durch El Hachmi Arioul hatte die Hackenberger Deckung um Keeper Andreas Roemmer das Nachsehen.]

Bezirksliga: Ergebnisse und Tabellen

WERBUNG