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"Eine rundum schöne Sache": Flugplatzfest lockte wieder Tausende auf Dümpel

om; 3. Jul 2004, 06:22 Uhr
Oberberg Aktuell
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"Eine rundum schöne Sache": Flugplatzfest lockte wieder Tausende auf Dümpel

om; 3. Jul 2004, 06:22 Uhr
(om/21.6.2004-12:05) Von Oliver Mengedoht
Bergneustadt - Jede Regenpause nutzten die Dümpelaner am Wochenende für Starts mit ihren Segelfliegern und vielen anderen Fluggeräten und konnten so letztlich doch noch mit ihrem Flugplatzfest zufrieden sein.
[Bilder: Oliver Mengedoht.]

Rundum gelungen war es, nur "mit dem Wetter hatten wir ein bisschen Pech", gestand Frank Mesenhöhler, Chef der Flugplatzgemeinschaft Dümpel, die über rund 45 Luftfahrzeuge auf dem Sonderflugplatz wacht. Rund 5.000 Besucher seien es wohl trotz der zahlreichen Schauer gewesen, schätzte er. "Schön ist, dass es vor allem Fans sind, viele Familien, es wird viel gefragt - eine rundum schöne Sache". Rund 80 Helfer aus den beiden Vereinen der Flugplatzgemeinschaft, dem Luftsportverein Oberberg und dem Segelfliegerclub Bergneustadt, waren dafür verantwortlich und "nächste Woche geht schon die Organisation für nächstes Jahr los", veranschaulichte Mesenhöhler den nötigen Vorlauf.



Ein reich gespicktes Programm mit vielen attraktiven Leckerbissen für Jung und Alt erwartete die Flugbegeisterten heuer. Ob der beeindruckende "Rote Baron", seines Zeichens größter Doppeldecker der Welt vom Typ Antonov AN-2 aus Essen-Mühlheim mit ihrem riesigen Sternmotor, die trotz ihrer bulligen Erscheinung hervorragende Kurzstart- und Landeeigenschaften besitzt und daher ständig für Rundflüge benutzt wurde, oder die drei Hubschrauber der Bundeswehr, für jeden gab es genug zu sehen. Zwei "Drehflügler" hatte das Heer aus der Eifel entsendet, deren Hauptmann Goller flog damit auch Vorführungen. Eine dritte Maschine vom Typ UH-1D war aus Nörvenich von der Luftwaffe auf den Dümpel gekommen und auch deren Piloten "mussten" viele, viele Fragen beantworten.

Zu begeistern verstand auch Philip Hilker aus Altenahr-Hagenscheid mit seiner Pitts 2b. Mit dem kleinen quirligen Doppeldecker mit der konsequenten Ausrichtung auf Leistungs-Motorkunstflug drehte er Pirouetten, Schrauben, Loopings und viele atemberaubende Figuren mehr über dem Neustädter Raum. Wem von den mutigen Zuschauern Karussellfahren zu langweilig war, der konnte sich den Dümpel einmal aus der Rückenfluglage oder bei mehrfachen Beschleunigungskräften ansehen sowie rückwärts fallen lassen mit Übergleiten in den Sturzflug erleben.



Ein weiterer fliegerischer Leckerbissen kam von der Wasserkuppe, dem Ursprung der Segelflieger: der Standard Schulgleiter der Vor- und Nachkriegszeit vom Typ SG 38. Gestartet wurde dieser in der traditionellen Weise des Gummiseilstarts, zu dem eine Mannschaft von 18 Personen (!) benötigt wird. Dabei wurde vielen deutlich, dass Segelflug ein Mannschaftssport ist – damals wie heute. Dauernd im Einsatz waren auch die Fluglehrer Johannes Kirchau, Tanja Stolz und Klaus Fischer, die den Besuchern kurze Rundflüge mit den vereinseigenen Doppelsitzern ermöglichten. Schleppflüge mit Motormaschinen und Motorseglern, Schlepplandungen, Überflüge mit Segelflugzeugen und Ablassen von Wasserballast sowie Banneraufnahmen zählten ebenso zum Programm wie Hubschrauberrundflüge mit einem Robinson R44.



Ein offener Doppeldecker der Marke Focke Wulf FW 44 Stieglitz für die Nostalgiker, Fallschirmspringer aus Siegen, Heißluftballone und eine große Modellflugzeugausstellung sowie rein "bodengebundene" Punkte wie Glücksrad, Kinderkarussell, Luftballonwettbewerb, Verlosung und Tombola, Infostand der Polizei, Modellflugzeug-Show inklusive Bau kleinerer Balsaholzflieger und Kinderrallye, SFC und LVO hatten sich wirklich ein bombastisches Programm einfallen lassen.






[Bilder (2): Liane Nagel.]





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