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Ingo Krämer: "Haben unter Druck oft Nerven gezeigt"

lo; 9. Jun 2004, 06:22 Uhr
Oberberg Aktuell
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Ingo Krämer: "Haben unter Druck oft Nerven gezeigt"

lo; 9. Jun 2004, 06:22 Uhr
(lo/28.5.2004-13:50) Von Björn Loos
Bergneustadt - Dem SSV Bergneustadt gelang im ersten Jahr unter der Regie von Ingo Krämer der Sprung auf den fünften Tabellenplatz der Landesliga - im Interview mit Oberberg-Aktuell zieht der Coach ein Resümee, gibt einen Ausblick und äußert sich zum Disput mit dem Lokalrivalen Baris Spor.
Oberberg-Aktuell: In der Endabrechnung der Landesliga wurde der SSV Bergneustadt Fünfter. Sind Sie mit dem Abschneiden zufrieden?

Ingo Krämer: Grundsätzlich schon. Der SSV hat sich weitergewickelt. Es wurden 15 Prozent mehr Punkte als in der letzten Saison geholt und die zweitmeisten Treffer erzielt. Auch bei den Gegentoren platzierte sich die Mannschaft an vierter Position. Dennoch kann ich nicht verhehlen, dass wir uns gerne um einige Tabellenplätze höher angesiedelt hätten.

OA: Worin liegen die Gründe, dass es am Ende nicht für ganz oben gereicht hat?

Krämer: Die Gründe sind vielschichtig. Primär hat uns Torjäger Patrick Engelbreit zu häufig verletzungsbedingt gefehlt. Dann haben wir in den entscheidenden Spitzenspielen zwar gut agiert, aber nicht gepunktet. Drittens haben wir unter Druck oft Nerven gezeigt, was sicherlich auch durch den Altersschnitt des Teams zu begründen ist.

[Ingo Krämer .]

OA: Wird es in der kommenden Saison Veränderungen auf und neben dem Platz geben, damit man länger um den Aufstieg mitspielen kann?

Krämer: Ziel des SSV ist die mittel- und langfristige Erhaltung der vorhandenen Strukturen. Die wirtschaftliche Seite steht im Vordergrund. Um aufzusteigen, müssen die Bereiche Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit der sportlichen Seite angepasst werden. In Bezug auf die Mannschaft wird Frank Jaschultowski weiterhin neben mir die sportliche Verantwortung tragen. Hansi Schneppel übernimmt wie gewohnt die medizinische Abteilung, während Jürgen Schmidt das Team betreut.

OA: Wie stark wird sich das Gesicht der neuen SSV-Mannschaft verändern?

Krämer: Nur punktuell. Drei Stammspieler werden uns verlassen: Wolfgang Kamp tritt kürzer, David Fritsch wechselt in die Verbandsliga zum FV Bad Honnef und Marcel Walker zu Baris Spor Hackenberg. Dafür haben wir entsprechenden Ersatz geholt. Oliver Rempel wird die Rolle Kamps übernehmen, Roman Schulzki wird ähnlich wie Tomek Kaczmarek aufgebaut und junge Spieler eingebaut. Darüber hinaus stehen wir noch in Verbindung mit drei guten Akteuren.

OA: Zuletzt gab es einen heftigen Streit mit dem Lokalrivalen Baris Spor. Wie bewerten Sie die Situation mit einigen Tagen Abstand?

Krämer: Als eine sehr bittere Erfahrung. Theo Boxberg hat mich vor Wochen angerufen und mir eine Kooperation zwischen dem SSV und Baris Spor vorgeschlagen. Daraufhin habe ich mit den Verantwortlichen des SSV gesprochen und mich für Baris Spor bezüglich der Nutzung des Stadions eingesetzt. Gleichzeitig hat Herr Boxberg den Verantwortlichen von Baris Spor eine Liste mit potenziellen Neuzugängen vorgelegt. Darunter befanden sich fünf Bergneustädter Spieler, wie der Hackenberger Vorsitzende dem Trainer unserer zweiten Mannschaft mitteilte. Wir haben dagegen keine Spieler von Baris Spor angesprochen, auch nicht Murat Sarica und Isa Bülbül, wie von Theo Boxberg geäußert wurde.

Dass nun Marcel Walker nach Hackenberg wechselt, ist im Rahmen eines fairen Wettbewerbes legitim. Nur sollten nicht Sekundär-Gründe vorgeschoben werden, denn Marcel hat auch beim SSV Freunde. Der Wechsel basiert auf rein finanziellen Gesichtspunkten, was Marcel unserer Mannschaft und mir auch so mitgeteilt hat. Dies wäre auch akzeptabel, wenn da nicht das Gepräch über eine Kooperation gewesen wäre. Aber vielleicht verstehe ich auch nur dieses Wort nicht.

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