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"Freak on": Der "Jux" des Kirchenkreises - Hip-Hop in der Kirche

om; 6. Dec 2003, 06:22 Uhr
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"Freak on": Der "Jux" des Kirchenkreises - Hip-Hop in der Kirche

om; 6. Dec 2003, 06:22 Uhr
(om/24.11.2003-15:55) Oberberg - Vom jährlichen "Jugend-Event JUX" in der evangelischen Kirche Waldbröl waren fast 400 Zwölf- bis 14-Jährige mehr als angetan: Da, wo sonst der Altar steht, rockte nämlich die christliche Rap-Band "Baff".
[Bilder: Oliver Mengedoht --- Rockiger Hip-Hop in der Kriche: Baff begeisterte fast 400 Jugendliche.]



"Wir wollen Jugendlichen zeigen, dass christlicher Glaube nichts langweiliges und trockenes ist und präsentieren Menschen, die ihr Christsein richtig freakig leben", erklärte Heiko Donner, Gemeindereferent aus Drabenderhöhe, am Rande des "Jugend-Events JUX" in Waldbröl. Er hatte die Veranstaltung mit dem Jugendreferent des Kirchenkreises, Rudi E. Hoffarth, sowie Annette Hein und Chris Eggermann maßgeblich organisiert. Passend zum Motto stand denn auch der erste Teil des Abends, bei dem in einer Talkshow zwei Nonnen aus Bestwig, ein "Jesus-Freak" aus Köln, Alexander Kath von der Kirchengemeinschaft Drabenderhöhe und eine Theologiestudentin aus Wuppertal aus ihrem Leben erzählten und wie sie zu ihrem Glauben gekommen sind. "Das sollte den Jugendlichen darstellen, wie unterschiedlich Glauben sein kann", erläuterte Hoffarth.



Weggefallen sind die in den vorigen Jahrzehnten beim Jugendtag oft angebotenen Workshops, was unter anderem finanzielle Gründe hat. Dafür begeisterte Baff aus Süddeutschland die "Kids". Das sei eine Top-Band aus der christlichen Musikszene, berichtete Donner. "Die haben heiße Verehrer, wie Sie sehen können", betonte Hoffarth. "Andere mögen sie nicht so, aber um heute alle Jugendlichen zufrieden zu stellen, müsste man ja 25 Gruppen holen", fuhr er lachend fort. Dem jungen Gemeindereferenten gefiel besonders die "Kommen und gehen-Struktur", schließlich wolle man die jungen Menschen ja nicht einsperren. Froh waren die Organisatoren auch nicht nur über die rund 30 Helfer, sondern auch die Ehrenamtler des DRK, die zur Sicherheit bereit standen.

Mit knapp 400 Gästen waren Hoffarth und Donner sehr zufrieden, die Stimmung war ausgezeichnet. Und die Zielgruppe, 12- bis 14-Jährige war nicht nur aus dem ganzen Kreis gekommen, sondern manche sogar bis aus Königswinter. "Viele sind auch in Konfirmandengruppen mit ihren Pfarrern hier." Eigentlich habe man für die Veranstaltung das Schulzentrum anmieten wollen, aber es war zu teuer. So landete man bei Küster Jörg Kronenberg, "der war ein toller Ansprechpartner und hat uns alle Türen geöffnet - unbezahlbar", lobte Hoffrath.



Dadurch erlebte die Waldbröler Kirche mit einem richtig rockigen Hip-Hop-Konzert eine Premiere im Kreis, schließlich sind derartige Konzerte sonst doch eher in Jugendzentren oder Veranstaltungshallen zu finden. "Wir müssen halt überlegen, wie wir die zielgruppe erreichen, denn freiwillig kommen die Leute nicht mehr in die Kirche", sagte Donner. "Also müssen wir tätig werden, in den Presbyterien vom alten Schlag haben die Jugendlichen doch oft einen schweren Stand."





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