Seit zwei Jahren ist der Frauenhandball in Strombach im Aufwind. Nachdem in der vorletzten Saison der Abstieg aus der Landesliga durch die Verpflichtung renommierter Kölner Spielerinnen gerade noch abgewendet werden konnte, gelang in der vergangenen Spielzeit die ungefährdete Meisterschaft und der Aufstieg.




Der positive Trend, der durch die hervorragende Jugendarbeit eingeleitet wurde, soll jetzt auch in der Verbandsliga fortgesetzt werden. Die Substanz für dieses Vorhaben ist durchaus vorhanden. Aktive und Zuschauer sind von den Erfolgen der jüngsten Zeit verwöhnt – eine nicht unerhebliche Last, die auf den Schultern des noch jungen Teams lastet. Ein Trumpf der Mannschaft ist ihre jugendliche Unbekümmertheit, mit der sie in die Spiele geht. Darüber hinaus ist der erfrischende Offensivhandball tatsächlich sehenswert.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Peilt den Durchmarsch an: Verbandsliga-Austeiger TV Strombach.]




Kommen und Gehen:




Der Weggang von Linkshänderin Fabiane Voß wiegt schwer. Die 18jährige wechselte in die Regionalliga-Mannschaft von Bayer Leverkusen und hinterlässt eine große Lücke im TVS-Rückraum. Gerade Linkshänder wachsen bekanntlich nicht auf den Bäumen. Verlassen werden den TVS aus Studiengründen auch Anne Dittrich und Anne Frentzen. Verstärkungen sind sicherlich die drei Oberliga-erfahrenen Edita Fazlic, Susanne Reiter und Andrea Schuster, die von der SG Engelskirchen-Loope nach Strombach gewechselt sind. Als hoffnungsvolle Talente gelten Carina Hilger, Petra Mürtz (beide VfL Gummersbach) sowie Isabelle Pachur ( TV Oberbantenberg). Diese drei Spielerinnen sollen ebenso wie Angela Vinci, die beim SSV Marienheide schon Verbandsligaluft schnuppen konnte, auch in der A-Jugend-Oberliga zum Einsatz kommen.




Die Mannschaft:




In der Verbandsliga dürfte für den souveränen Meister der Landesliga ein anderer Wind wehen. Zwar wird man den meisten Teams in puncto Technik und Kondition überlegen sein, doch könnte sich der Faktor „Härte“ als Nachteil erweisen. Die junge Mannschaft des TVS wird lernen müssen, dass mancher Sieg mit hohem Einsatz erst erzwungen werden muss. „Unser großes Plus ist die mannschaftliche Geschlossenheit“, setzt Trainer Andreas Riehl auf den Teamgeist, den man aufkommender Härte der Gegner entgegensetzen will. Außerdem ist man sich in der vergangenen Spielzeit der spielerischen Stärke bewusst geworden – ein nicht zu unterschätzender psychologischer Vorteil.

[Trainer Andreas Riehl (links) im Kreise seiner Neuen.]

Stärken und Schwächen

Die Stärken der Truppe liegen in ihrer Homogenität, ihren läuferischen und technischen Fähigkeiten sowie in der aggressiv-offensiv ausgerichteten 3-2-1-Abwehr, die zu vielen Tempogegenstoßtoren genutzt wird. Im Tor dürfte Judith Wirtz eine der besten Torfrauen der Liga sein. Sehr zufrieden ist TVS-Coach Andreas Riehl mit der wiedererstarkten Kreisläuferin Yvonne Breidenbach, die in der letzten Serie verletzungsbedingt oft zuschauen musste. Sie ersetzt derzeit die etatmäßige Kreisläuferin Maike Buhr, die in den USA weilt.

Lobend äußert man sich beim TVS auch über Talent Angela Vinci, die aus Marienheide kam. Sie zeigte in den ersten Spielen bereits hervorragende Ansätze. Auch Rückraumspielerin Annika Wohlfromm kann jetzt wieder voll angreifen, nachdem sie drei Monate wegen einer Verletzung ausgefallen war. Andrea Schuster, Edita Fazlic und Susanne Reiter besitzen Oberliga-Erfahrung und dürften gerade in schwierigen Situationen kühlen Kopf bewahren. Ein Problem der Mannschaft ist die noch verbesserungswürdige Chancenauswertung. Sehenswerten Spielzügen fehlt noch zu oft die Konsequenz im Abschluss.

Tests und Tore

Ausschließlich gegen klassenhöhere Gegner versuchte sich der TVS zu behaupten. Gegen den TV Kierspe unterlag man mit 22:27, gegen Oberligist SSV Homburg-Nümbrecht denkbar knapp mit 19:20. Regionalligist 1. FC Köln eriwes sich beim 20:30 als eine Nummer zu groß, aber gegen Adler Dielfen lieferte man beim 27:32 eine gute Partie ab.

Saisonziel

In Strombach spricht man es ganz offen aus: Ziel ist es, einen der beiden zum Aufstieg berechtigenden Plätze zu erreichen. „Wir wollen in die Oberliga“, legt sich Andreas Riehl fest. . Nur dann könne die Jugend- und Aufbauarbeit entsprechende Früchte tragen, heißt es beim Gummersbacher Vorortverein. Hauptkonkurrent ist für Riehl der TVE Bad Münstereifel.

Abgänge
Fabiane Voß (TSV Bayer Leverkusen)
Anne Dittrich
Anne Frentzen


Zugänge
Edita Fazlic (SG Engelskirchen-Loope)
Andrea Schuster (SG Engelskirchen/Loope)
Susanne Reiter (SG Engelskirchen/Loope)
Carina Hilger (VfL Gummersbach)
Petra Mürtz (VfL Gummersbach)
Isabelle Pachur (TV Oberbantenberg)
Angela Vinci (SSV Marienheide)

Kader
Anna Mühlmann (TW)
Judith Wirtz (TW)
Yvonne Breidenbach
Britta Breidenbach
Maike Buhr
Marina Häsner
Nicole Markeli
Inga Schmalz
Nadia Steuck
Anna-Lena Thomé
Annika Wohlfromm
Edita Fazlic
Inga Schmalz
Andrea Schuster
Susanne Reiter
Carina Hilger
Petra Mürtz
Isabelle Pachur
Angela Vinci

Trainer
Andreas Riehl

Spielplan TV Strombach

Borussia Brand - TV Strombach 05.10.03
TV Strombach - TVE Bad Münstereifel 11.10.03
Godesberger TV II - TV Strombach 19.10.03
TV Strombach - TV Flittard 09.11.03
SC Janus Köln - TV Strombach 15.11.03
TV Strombach - SC Fortuna Köln 30.11.03
SG Königsdorf/HHV II - TV Strombach 07.12.03
TV Strombach - VfL St. Augustin 13.12.03
TSV B. Leverkusen III - TV Strombach 18.01.04
TV Strombach - Borussia Brand 01.02.04
TVE Bad Münstereifel - TV Strombach 14.02.04
TV Strombach - Godesberger TV II 28.02.04
TV Flittard - TV Strombach 06.03.04
TV Strombach - SC Janus Köln 14.03.04
SC Fortuna Köln - TV Strombach 21.03.04
TV Strombach - SG Königsdorf/HHV II 28.03.04
VfL St. Augustin - TV Strombach 25.04.04
TV Strombach - TSV B. Leverkusen III 09.05.04