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Hitzewelle lässt auch Oberberg nicht kalt - "Oberberger offenbar sehr robust"

ms; 5. Aug 2003, 17:28 Uhr
Oberberg Aktuell
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Hitzewelle lässt auch Oberberg nicht kalt - "Oberberger offenbar sehr robust"

ms; 5. Aug 2003, 17:28 Uhr
(ms/5.8.2003-16:00) Von Martin Sallge
Oberberg - Wie gehen die Oberberger mit der Hitze um? Was für Pläne gibt es für die Sommerferien? Wohin gehen die Ozonwerte? - Der Sommer in Oberberg.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- In den Eisdielen ist der Andrang deutlich größer, wenn auch das Wetter stimmt - aber zu heiß darf es auch wieder nicht sein.]

Die Methoden sind genauso vielfältig, wie sie hoffnungslos uneffektiv scheinen: Die einen wappnen sich mit neu gekauften Ventilatoren, die anderen flüchten leichtbekleidet in die nahe Eisdiele oder das klimatisierte Schuhgeschäft, und wieder andere freuen sich einfach auf den etwas kühleren Abend, um ihre Füße in kaltes Wasser zu tauchen: Oberberg schwitzt und leidet unter der Hitzewelle?!

[Der Lindenplatz in der Gummersbacher Fußgängerzone: beliebt bei Jung und Alt, um wenigstens die Füße ein wenig abzukühlen.]

Zumindest für Monika Marx, die beim Plusmarkt in der Innenstadt hinter der Kasse sitzt, stellt sich das Szenario sehr ironisch dar: Während für sie die Luft in dem Ladengeschäft belastend schlecht ist, wie sie erzählt, ziehen Kunden immer wieder mit heruntergesetzten Ventilatoren über das Laufband an der Kasse. Mittlerweile aber auch das nicht mehr, denn die Luftverwirbler sind hier, wie vielerorts ebenfalls, schon ausverkauft.

Einer von diesen Ventilatoren fand sich heute Mittag wieder beim Grillimbiss Klotz nebenan. Dort hat sich ein anderes Rezept gegen die anhaltend hohen Temperaturen, nämlich "viel trinken und viel lächeln". Lucy Sänger und Edith Schmitz, die dort gerade die hungrigen Gäste bedienten, haben auch wirklich ein hartes Los gezogen: Neben 180 Grad heißem Frittenfett jonglieren sie mit ebenfalls heißen Frikadellen oder Bratwürstchen. Aber: "der nächste Winter kommt bestimmt", hofft Edith Schmitz und reicht einem offensichtlich Mittagspause habenden Gast eine Currywurst über den Tresen. "Wir lenken uns mit Gedanken an den Urlaub ab."

[Unter riesigen Sonnenschirmen versuchten die Gäste des Brauhauses, ein wenig abzuschalten.]

In der ganzen Gummersbacher Innenstadt zeigte sich zur Mittagspause ein ähnliches Bild: Volle Bänke in Eisdielen und Biergärten, schwitzende Krawattenträger und luftig gekleidete Frauen. Dabei wünschten sich sicherlich einige der Gäste trotz dem kühlen Wasser im Glas vor ihnen, dass der große, schattenspendende Schirm nicht über der Brauhausgarnitur, sondern über einem Liegestuhl am Strand stehen würde.

[So ein Ventilator - wie hier am eingang von Foto Bonaffini im Ladenzentrum "Alte Post" - verschafft zwar keine Kühle, aber frische und bewegte Luft macht die Sache doch um einiges erträglicher.]

Der Oberberger Amtsarzt Jorg Nürmberger gab auch für Planungen, die viel Sonne und das Planschen im Wasser beinhalten, teilweise Entwarnung: Die Ozonwerte lagen heute Mittag mit 163 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft relativ deutlich unter der so genannten Eingreifschwelle von 180. Empfindliche Personen sollten natürlich auf körperliche Belastungen verzichten, riet Nürmberger. Aber wenn man genug trinkt und auf ausreichenden Sonnenschutz achtet, sollte dem Spaß im Freien nicht viel im Wege stehen. Die bisherige Bilanz des Kreiskrankenhauses erschien auch sehr erfreulich: In der vergangenen Woche sind nach Angaben des Krankenhauses keine Hitzeleidenden eingeliefert worden. "Die Oberberger sind offenbar sehr robust."

[Mit Getränken und Ventilatoren machen sich die Oberberg Online-Mitarbeiter Dietmar Scherbaum (l.) und Danny Affeldt auf in den Kampf gegen den Hitzschlag am Arbeitsplatz!]

Den Drang zur frischen Luft bestätigte auch Silvia Hoederath für das Reisebüro Naumann: "Die Leute sind glücklich in Oberberg." Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn wer bis jetzt noch keinen Urlaub geplant hat, der bleibt doch auch hier - vom Wetter her gibt es ja eh kaum einen Unterschied zu beliebten Zielen wie Mallorca oder den Kanaren. Wobei Hoederath auch wieder einschränken konnte: "Die Geschäfte tendieren schon zum Kurzfristigen", aber nach dem ersten Schwung zum Ferienanfang letzte Woche seien die Anfragen wieder etwas zurückgegangen. Hoch im Kurs stehen aber bei diesem Wetter auch Tagesausflüge wie zum Beispiel in Freizeitparks. Und schließlich sprach sie noch ein wahres Wort: "Mir ist's so lieber als wenn's regnet" - denn damit hat sie sicherlich auch nicht ganz unrecht, oder?

[Haben es besonders schwer bei dem Wetter: Die Damen hinter der Theke beim Grillimbiss Klotz.]

[Kein anderes Bild an der Kasse im Lebensmittelmarkt: Alle leiden unter der Hitze, aber Regen will auch niemand.]

[Zur Mittagszeit im Eiscafé: Wer nicht im Büro sitzen musste, konnte sich wenigstens ein bisschen freuen.]

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