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68 Schüsse und Jürgen Schenk ist neuer Müllenbacher Schützenkönig

id; 27. Jul 2003, 21:33 Uhr
Oberberg Aktuell
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68 Schüsse und Jürgen Schenk ist neuer Müllenbacher Schützenkönig

id; 27. Jul 2003, 21:33 Uhr
(id/27.7.2003–21:10) Marienheide-Müllenbach - An diesem Nachmittag bezwang Jürgen Schenk mit der 68. Kugel den Königsvogel und ist somit neuer Schützenkönig von Müllenbach.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Es lebe der neue König: Jürgen Schenk jubelt.]



„Der König ist tot, es lebe der neue König!“, rief man, nachdem Jürgen Schenk gegen 16:55 Uhr die letzten Rest des Königsvogels mit der 68. Kugel herunterholte und somit das Regentenjahr des Königs Kalle beendete.





[Gespannt verfolgte die Menge den Wettkampf.]



Diesen galt es heute morgen schon um 7 Uhr mit Kanonenschüssen zu wecken, woraufhin etwa 280 Schützen und drei Kapellen ihm eine halbe Stunde später beim „Antreten“ in Dannenberg die Ehre erwiesen. Beim darauffolgenden Frühschoppen gab es in diesem Jahr einen besonderen Höhepunkt: Der Fahrer der Königskutsche, der nun seit 25 Jahren seinem Amt nachgeht, wurde an diesem Morgen für seine Dienste geehrt. Doch auch das Pferd, welches nun ebenfalls seit 25 Jahre die Königskutsche zieht, wurde mit einem großen Bund Möhren für seine Treue ausgezeichnet.





[Auch Ehefrau Petra freute sich inmitten der jubelnden Schützen mit ihrem Jürgen.]



Um 15 Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung und geleitete das Königspaar des nun vergangenen Regentenjahres zusammen mit seinem Hofmarschall, in Begleitung seiner Frau, in ihrer toll geschmückten Kutsche zum Schützenplatz.



Wenig später versammelten sich alle Schützenkönig-Anwärter am Schießstand und sagten dem aus Pappelholz bestehenden Vogel den Kampf an. Sehr schnell konnte Bernd Mühlinghaus dem Tier seinen linken Flügel entreißen und auch der rechte hielt nicht mehr lange. Trotz des plötzlich einsetzenden starken Regenschauers ließen sich die acht Schützen nicht abhalten, ihr Glück weiterhin zu versuchen. Mit Regenschirmen bewaffnet, verfolgte ein kleiner Rest das Geschehen, während sich die Mehrzahl der Anwesenden in die Schützenhalle flüchtete und von dort aus das Treiben beobachtete. Eine gute Stunde später glaubte man schon den neuen König gefunden zu haben, denn erst Jörg Schenk, dann Rolf Schröder versetzten dem Habicht einen so herben Schlag, dass nur noch ein kleiner Holzrest in der Luft baumelte.





[Der Regen hielt einige Unentwegte nicht von der Beobachtung des Schießens ab.]





„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, glaubten viele Zuschauer und waren davon überzeugt, dass der nächste Schuss den neuen König bringen würde. Doch noch war es nicht so weit. Ein paar Minuten der Spannung vergingen, bis schließlich Jürgen Schenk voll ins Schwarze traf und den Rest des Königsvogels nun auch herunterholte. Unter Jubel der Schützenbrüder trug man ihn in die Schützenhalle, wo der Fahnenträger auch gleich als neuer König ausgerufen wurde und so die Krone zurück nach Müllenbach holte.





Bevor aber der alte König diese um 19 Uhr bei der Krönung des neuen Königs Jürgen und seiner Königin Petra abgab, trat er noch ein Mal zusammen mit Königin Ulla in Aktion, indem sie auf eigenen Wunsch den Fliegermarsch dirigierten. Und so ging ein „schönes aber auch stressiges Jahr“, wie es Hofmarschall Horst Dinspel beschrieb, für König Kalle, Königin Ulla und den gesamt Hof zu Ende und die Zeit des neuen Königs Jürgen bricht an.

[Der entscheidende Treffer und die letzten Reste des Königsvogels fallen.]





[Mit zwei ohrenbetäubenden Böllerschüssen wurde der neue König sogleich gefeiert.]

















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