Archiv

Minuten lange Ovationen für den "kleinen Horrorladen"

vg; 9. Feb 2003, 23:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Minuten lange Ovationen für den "kleinen Horrorladen"

vg; 9. Feb 2003, 23:00 Uhr
(vg/9.2.2003-22:45) Gummersbach – Die Anhänger des Musical-Projektes-Oberberg werden eigentlich in keinem Jahr enttäuscht und mit der gestrigen Premiere des "kleinen Horrorladens" traf das Ensemble um Martin Kuchejda auch dieses Mal wieder ins Schwarze und zeigte ein wunderbar witziges Musical.

[Bilder: Oliver Mengedoht.]



Nachdem sich das Musical-Projekt Oberberg im vergangen Jahr mit „Fame“ doch eher dem ernsten Thema vom Erwachsenwerden und dem Erfüllen von Träumen widmete, setzte es jetzt auf Komik pur: „Der kleine Horrorladen“ heißt das gelungene Stück, das von Martin Kuchejda als Regisseur, Joachim Kottman als musikalischem Leiter und Nelia Nusch, die für Tanz und Choreografie zuständig war, in gewohnt bunter und poppiger Art inszeniert wurde. Neben den hervorragenden Leistungen der Hauptdarsteller, Ramona Even als Audrey und Dominik Blumberg als Seymour, waren es vor allem die kleinen Witze und natürlich die sprechende, singende und menschenfressende Pflanze, die die Besucher des Theaters begeisterte.

Das Musical spielt in einem kleinen, heruntergekommenen Blumenladen, der einzig und allein durch eine seltsame Pflanze, die der Mitarbeiter Seymour erstanden hat, wieder zu Ansehen kommt. Doch nur Seymour weiß, dass die Pflanze Menschenfleisch braucht, um gedeihen zu können. Getrieben von dem Wunsch, berühmt zu werden und damit das Herz der Angestellten Audrey erobern zu können, kommt er den blutrünstigen Gelüsten seiner Pflanze nach. Das erste Opfer ist Audreys prügelnder Freund, ein sadistischer Zahnarzt, herrlich widerlich gespielt von Christoph Latos. Doch damit ist die Geschichte für Seymour noch lange nicht ausgestanden, denn die Pflanze verlangt stetig nach mehr, so dass die Story stetig einer Katastrophe entgegensteuert.



Doch nicht nur die, wie sich später herausstellt außerirdische, weltzerstörende Pflanze, die zeitweise „op Kölsch“ durch Guido Molzberg singt, strapazierte die Lachmuskeln der Besucher, sondern auch die vielen, kleinen und urkomischen Rollen und Szenen verursachten mehr als einmal schallendes Gelächter im Publikum. Ob es nun die stetig coolen "Men in Black"-Verschnitte, gespielt von Stefan Rädel und Nina Spahn sind, die während des gesamten Stückes auf der Bühne in ihrem FBI-Büros zu sehen sind und belanglose aber erheiternde Dinge tun oder der schnöselige Mr. Martin, dargestellt durch Claus Opitz ist, der mit seiner Profitgier das Elend auf der ganzen Welt verbreitet, indem er Ableger der Pflanze überallhin verkauft, das Musical sprüht vor Situationskomik.

Auch in diesem Jahr war Juliane Klein, die in Oberberg bereits für ihre hervorragende Stimme bekannte ist, mit von der Partie und stellte in ihren wenigen Szenen wieder einmal ihre Stimmgewalt unter Beweis. Für eine größere Rolle reichte es aufgrund ihres vollen Terminkalenders nicht. Doch auch ohne größere Auftritte der 16-Jährigen war das Publikum des Stadttheaters, dass nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt war, hingerissen von den zumeist jungen Talenten auf der Bühne. Minutenlang applaudierten sie im Stehen dem Ensemble nach Beendigung des Stückes.

Das Musical wird im kommenden Monat noch zweimal zu sehen sein und zwar am 14. und 15. März. Karten sind bei GM-Ticket erhältlich oder an der Abendkasse.



WERBUNG