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Interview mit Trainer Ralph Köhler: Wir lassen uns nicht verrückt machen

bl; 11. Sep 2002, 20:18 Uhr
Oberberg Aktuell
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Interview mit Trainer Ralph Köhler: Wir lassen uns nicht verrückt machen

bl; 11. Sep 2002, 20:18 Uhr
(bl/11.9.2002-20:00) Von Björn Lange
Gummersbach-Derschlag - Trainer Ralph Köhler vom TuS Derschlag steht Oberberg Aktuell nach dem verpatzten Saisonstart in der Kreisliga A Rede und Antwort.
Der TuS Derschlag ist der Verlierer der ersten beiden Spieltage in der Kreisliga A. Der erklärte Topfavorit verlor die beiden Auftaktspiele und steht vor dem Gastspiel bei Aufsteiger SpVgg. Holpe-Steimelhagen schon unter Zugzwang. Trainer Ralph Köhler gibt sich dennoch in Gespräch mit Oberberg Aktuell sehr gelassen und glaubt fest an bessere Zeiten unter seiner Regie.

Frage: Sie sind als Favorit in die Saison gestartet und habe die ersten beiden Spiele verloren. Können Sie trotzdem noch in Ruhe arbeiten?

Köhler: Auf jeden Fall. Die Mannschaft ist weiterhin voll intakt, und auch aus dem Umfeld spüre ich noch keinen Druck. Die Spieler wissen auch, dass sie Fehler gemacht haben. Und da arbeiten wird nun dran. Der Druck kann höchstens von außen kommen, da wir hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben sind. Wir lassen uns aber nicht verrückt machen.

Frage: Apropos Fehler der Spieler. Worauf führen Sie die beiden Niederlagen zurück?

Köhler: Es kamen viele Dinge zusammen. Wir haben in beiden Spielen jeweils die erste Hälfte komplett verschlafen, die Zweikämpfe wurden nicht angenommen, zu viele leichte Fehler gemacht, die auch zu entscheidenden Ballverlusten führten. Hinzu kommt, dass viele potenzielle Leistungsträger noch ihrer Form hinterherlaufen.

[Bild: Mengedoht --- Trainer Ralph Köhler vom TuS Derschlag ist trotz der zwei Niederlagen weiter zuversichtlich.]

Frage: Es fiel auf, dass mit Stefan Witt der älteste Spieler in den beiden Partien auch gleichzeitig der Beste war. Fehlt es den jüngeren Kickern vielleicht an der Einstellung oder am Einsatz?

Köhler: Das denke ich nicht. Wir haben schon bewiesen, dass wir auch kämpfen können. Beim Pokalspiel letzte Woche in Bröltal zum Beispiel haben wir fast eine Stunde mit zehn Mann sehr gut dagegengehalten. Richtig ist, dass sich einige Spieler aus höheren Klassen erst noch an die Klasse gewöhnen müssen. Hier muss man halt anders spielen, und der Kampf steht oft im Vordergrund. Aber auch daran arbeiten wir.

Frage: Viele sogenannte Experten unterstellen Ihrer Mannschaft Probleme im Defensivbereich, während die Offensive als Prunkstück gilt. Sechs Gegentore in zwei Spielen deuten ebenfalls darauf hin. Was sagen Sie dazu?

Köhler: Das sehe ich nicht so. Unsere Abwehrspieler sind nicht schlecht. In den beiden Spielen waren es größtenteils Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die zu den Gegentoren geführt haben. Das hat nichts mit den Abwehrspielern zu tun, zumal Stefan Witt beispielsweise einen erstklassigen Libero spielt.

Frage: War es in Anbetracht der jüngsten Ergebnisse nicht doch ein Fehler, die Favoritenrolle anzunehmen?

Köhler: Vielleicht war es ein Fehler, die Mannschaft so unter Druck zu setzen. So sind die Gegner natürlich noch motivierter gegen uns. Andererseits haben die Spieler auch ein hohes Anspruchsdenken, und dem wollen sie auch gerecht werden. Darüber hinaus hätten wir uns ja auch lächerlich gemacht, wenn wir bei der Mannschaft gesagt hätten: Wir wollen nur den Klassenerhalt schaffen.

Frage: Also werden Sie ihre Ziele auch jetzt nicht revidieren?

Köhler: Nein. Es wäre schlichtweg Quatsch, nach nur zwei Spielen die Ziele zu ändern. Die Saison ist noch sehr lang, und auch Mannschaften wie Bröltal werden noch Punkte abgeben. Aber eins ist auch klar, weitere Ausrutscher müssen wir vermeiden.

Frage: Was passiert in Derschlag, wenn Sie auch das Gastspiel bei der SpVgg. Holpe-Steimelhagen verlieren sollten?

Köhler: Da verschwenden wir keinen Gedanken dran. Das darf und wird auch nicht passieren.

Abschlussfrage: Glauben Sie, dass Sie Ende der Saison noch Trainer des TuS Derschlag sind?

Köhler: Davon gehe ich fest aus.

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