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Den 699. Geburtstag gefeiert - Feste Nyestadt

om; 14. May 2000, 05:46 Uhr
Oberberg Aktuell
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Den 699. Geburtstag gefeiert - Feste Nyestadt

om; 14. May 2000, 05:46 Uhr
(om/14.5.2000-4:40) Bergneustadt - "Wir könnten den Gummersbachern ja Asyl anbieten, sie waren ja früher auch beim Amt Gimborn-Neustadt" schlug Horst Kowalski beim Brunnengespräch zum 6999. Stadtgeburtstag vor - nachdem "är angeres Uuthängeschilt, dai VfL, joo baal dr Wupper noo jechangen wöör". Das war für die Neustädter natürlich der Höhepunkt der Feier, die mit dem Jugendtag zusammengelegt worden war...
(om/14.5.2000-4:40) Bergneustadt - "Wir könnten den Gummersbachern ja Asyl anbieten, sie waren ja früher auch beim Amt Gimborn-Neustadt" schlug Horst Kowalski beim Brunnengespräch zum 6999. Stadtgeburtstag vor - nachdem "är angeres Uuthängeschilt, dai VfL, joo baal dr Wupper noo jechangen wöör". Das war für die Neustädter natürlich der Höhepunkt der Feier, die mit dem Jugendtag zusammengelegt worden war. Rund 300 Menschen hatte allein der Festzug umfasst, der vom Hackenberg in die Altstadt heruntermarschiert war. Kindergärten, Schulen, Vereine und einfache Bürger hatten dabei mitgemacht, zum Teil ein Jahr lang Kostüme genäht und vorbereitet.



"Wir haben Wert auf den Hackenberg gelegt, weil dort viele Neubürger sind - erfreulich, dass sie sich beteiligen", befand Wolfgang Heinz, Hauptamtsleiter der Stadtverwaltung, der aber "auch privat" vor Ort war. Der Hackenberg habe aber schließlich auch historische Bedeutung. Von dort aus sei schließlich damals die Besiedlung der Feste von Graf Eberhard II. von der Mark befohlen worden, um dem Erzfeind, dem Herzog von Westfalen in Köln ein strategisches Gegengewicht entgegenzusetzen. Nur Wiedenest, gab Heinz zu, sei noch älter. Der Losemundbrunne hingegen, so der Heimatexperte, sei früher Waschplatz gewesen und somit auch Platz zum Tratschen. Das nehme man mit dem "Brunnengespräch" wieder auf.





Nachdem der Träger des Bergneustädter Stadtdukaten, Rolf Immicker, gestorben sei, habe Gerda Rippel diese Rolle zum ersten Mal einzunehmen. Schon länger dabei: Horst Kowalski als Gegenpart. Nach Festzug, Bürgermeisteransprache und Brunnengespräch - zu dem es natürlich traditionell "Frei-Wein" gab, wurde traditionell vor dem Heimatmuseum (lange) gefeiert, Bands und Chöre von Realschule und Gymnasium steuerten die musikalische Begleitung bei. Der neue Vorsitzende des Heimatvereins, Utz Walter, wünschte sich allerdings nach seinem Dank an die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt für die Stiftung der Getränke, dass mehr Bürger sich beteiligten, aktiv oder als Mitglied im Heimatverein: "Etwas für die Heimatstadt tun!"



Der erste Bürger der Stadt, Karl-Siegfried Noss, leitete das Brunnengespräch ein: "Es ist wichtig, dass dies ein Fest für uns alle ist, die hier wohnen und die hier zuziehen." Er freute sich aber über die "lebendige Stadt, und so ein Bomben-Wetter wünschte er sich auch für den 700. Geburtstag der Feste Nyestad im nächsten Jahr, "das wäre die halbe Miete". Sprachs, wollte noch "viel mehr sagen", aber überlass dem Dorfplatz den "Waschweibern" Horst Kowalski und Gerda Rippel.



Die gingen auf viele Lokalitäten ein, auch die Chummerschbacher (siehe oben) bekamen ihr Fett ab. Die Badeanstalt könne doch wohl so nicht bleiben, da sei Druck "nöödich", befand Horst. Und kam dann auf die glänzende Idee, ob nicht der Bürgermeister den Job übernehmen könne: "Baademäster un Bürjermäster, dat is doch kain chrooten Ungerscheed." Aber das größte Spektakel im letzen Jahr "woor joo wie sai ümjetroken sin fam aalen Roothuus inb de Kroowinkels Fabrik. Ales hän sai sälwer jemaaket, injepakt, hin un herjefoort, uutjepakt, injerüümt. Uk dr Bürjermäster muchde siine Siewensaaken eejenhändich in- un uutpaken." Allein, das es überhaupt noch was gegeben habe mit der Krawinkel-Fabrik, "äs joo alt en Wunger".



"Dai Schützen sin stoksuuer, dat sai nöchdes Joor dai Kärmes nich mee opbuchem kunen", bemerkte Gerda alsbald. "Doootau muut äk dii äns wat fertälen", erwiderte Horst. "Äk häwe jeoort, dat dr Öölschlääjerisch Eberhard des Dowends op dr Wallstroote mät nem Fernchlaas rop un raf jink un luuter noo urwen sööch. As än eener froochde, wat hai dann doo maakete, hää hai jesacht, hai hää in dr Zeitung jeleärsen, dai niije Festplatz stüng in dn Steernen, awer hai kün uk mät däm Fernchlaas niks sain."



[Bilder: Mengedoht]









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