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Wahlkampfauftakt: Grüne wählten Helmut Schäfer zum Direktkandidaten

om; 7. May 2002, 02:36 Uhr
Oberberg Aktuell
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Wahlkampfauftakt: Grüne wählten Helmut Schäfer zum Direktkandidaten

om; 7. May 2002, 02:36 Uhr
(om/7.5.2002-2:30) Oberberg - Die Kreisgrünen aus Oberberg wählten in Bergneustadt den Engelskirchener Helmut Schäfer zu ihrem Direktkandidaten zur Bundestagswahl 2002.
[Der Bundestags-Kandidat der Bündnis-Grünen: Helmut Schäfer aus Engelskirchen.]



In der Begrüßungsrede schwor Kreissprecherin Bettina Fuhg die Mitglieder auf das Motto von Bündnis 90/Die Grünen im Wahljahr 2002 ein: „Wer weiter auf Reformen setzt, der muss Grün wählen!“ Es gelte, den Wählern klar zu belegen, dass die Grünen als Reformmotor der rot-grünen Regierungskoalition eine Fülle von Erfolgen vorzuweisen haben. „Für den Wahlkampf“, so Fuhg weiter, „werden wir viel Kraft, gute Argumente und Mut zur Diskussion schwieriger Fragen aufbringen müssen, wenn es uns gelingen soll, sachlich, kompetent und ehrlich für unsere Positionen und Vorhaben zu werben“.



Mit 25 Ja-Stimmen bei drei ungültigen Stimmen wurde Schäfer nach seiner Rede, verbunden mit einer anschließenden Debatte über das grüne Profil, von der Kreisversammlung gewählt. Helmut Schäfer ist 53 Jahre alt, verheiratet, Vater von vier Kindern und von Beruf Lehrer am Aggertal-Gymnasium Engelskirchen. Seit 1985 ist er Mitglied der Grünen, seit 1994 Mitglied des oberbergischen Kreistages. Seine politischen Schwerpunkte sind Klima- und Umweltpolitik (insbesondere Energie- und Abfallpolitik), Verkehrs-, Gemeinde- und Kreisentwicklungspolitik.



Schäfer ging in seiner Rede auf die Umsetzung grüner Politik nach vier Jahren Regierungsbeteiligung ein. Als sichtbare Erfolge etwa in der Umweltpolitik zu nennen seien insbesondere die Einleitung der Energiewende mit dem "Glanzlicht" EEG (Erneuerbare Energien-Gesetz), der Einstieg in den Atomausstieg sowie ein vorbildliches Naturschutzgesetz. Schäfer erläuterte am Beispiel des Projektes „Solarkraftwerk Aggertalgymnasium“ in Engelskirchen das Zusammenwirken grüner Energiepolitik vor Ort und auf Bundesebene. Ohne das EEG sei die Errichtung des größten Solarkraftwerkes der Region nicht möglich gewesen.



Ferner sei, so Schäfer, an der Durchsetzung einer sparsamen Haushaltspolitik im Hinblick auf nachfolgende Generationen sowie an der ökologischen Komponente in der Steuerpolitik die grüne Handschrift erkennbar. „Zu den sozialen und gesellschaftlichen Reformen, die wir als Grüne mit umgesetzt haben“, so Schäfer, „zählen die Staatsbürgerschaftsreform, das Einwanderungsgesetz und die eingetragenen Partnerschaften“.



Schäfer übte bei allen vorzeigbaren Ergebnissen auch Selbstkritik an der bisherigen nur halbherzig ausgeführten Verkehrspolitik sowie an der immer noch minimalen Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit. Zudem habe er persönlich ein eigenständiges Profil in der Frage von Krieg und Frieden, indem er zu seiner pazifistischen Grundhaltung stehe. Helmut Schäfer bezeichnete sich selber als „wachstumskritischen Pazifisten“.

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