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Neu: Psychologische Beratung für Oberbergs Schulen

sl; 18. Feb 2002, 16:59 Uhr
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Neu: Psychologische Beratung für Oberbergs Schulen

sl; 18. Feb 2002, 16:59 Uhr
(sl/18.2.2002-16:55) Oberberg - Ab sofort stehen die beiden Schulpsychologen Bernhard Christ und Johanna Härtel für Schüler, Eltern und Lehrer zur Verfügung.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Die beiden Schulpsychologen Bernhard Christ (links) und Johanna Härtel nehmen in dieser Woche die Beratungsarbeit auf.]



Im März letzten Jahres hatte der Kreistag beschlossen, einen Schulpsychologischen Dienst für oberbergische Schulen einzuführen. Mit dem Beginn dieses Jahres nahmen die beiden Schulpsychologen Bernhard Christ und Johanna Härtel ihren Dienst auf. Vorher haben die beiden die gleichen Aufgabe im Erftkreis erfüllt.



In dieser Woche soll die Beratungstätigkeit aufgenommen werden. Einen Schwerpunkt setzen die Psychologen auf die Grundschüler. Auch aus personellen Gründen können nämlich nur diese die Einzelhilfe in Anspruch nehmen. Jedes Kind durchläuft die Primarstufe. Die beiden Berater wollen das Kind beim Anpassungsprozeß an die Leistungsanforderungen unterstützen. Ein weiterer Grund für diesen Schwerpunkt liegt darin, dass es an weiterführenden Schulen meistens schon ein Beratungskonzept gibt und dass sich die Fragestellung in der Primarstufe und der Sekundarstufe unterscheiden. Auch gebe es an den weiterführenden Schulen meistens schon Schulsozialarbeiter. Daher wird es in diesem Bereich zu einer Arbeitsteilung mit den psychologischen Beratungsstellen des Kreises kommen.



Zu Beginn der Einzelhilfe wird zunächst ein ausführliches und intesives Einzelgespräch geführt. Dann kommt eine psychodiagnostischen Untersuchung. In den darauf folgenden weiterführenden Beratungsgesprächen wird die Familie mit einbezogen. Geben sie ihr Einverständnis, wird Kontakt zu der Schule aufgenommen. "Aber meistens kommen die Kinder auf Anraten der Lehrer", erklärte Härtel.

[Schulpsychologin Johanna Härtel.]



Die Einzelhilfe umfasst folgende vier Bereiche: Hilfen bei der Schullaufbahn, Hilfen bei Schulleistungsschwierigkeiten, Hilfen bei Verhaltensauffälligkeiten, Beratung zur Sozial-Integration und zu Fragestellungen im Zusammenhang mit Hochbegabung.



Aber nicht nur die Kinder und Schüler stehen im Mittelpunkt. Auch Lehrer, die Probleme haben, können die Schulpsychologischen Dienst in Anspruch nehmen. Härtel: "Unser Angebot gilt auch den Lehrern. Denn auch sie haben Problemschüler, Problemklassen oder Probleme mit Kollegen."



Auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wird beim Schulpsychologischen Dienst groß geschrieben. So werden die Erziehungsberatungsstellen Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth, die Schulen im Kreis, Kinder- und Jugendlichen und Famielentherapeuten, das Gesundheitsamt, Logopäden, Förder- und Lerninstitute sowie Ergotherapeuten in die Arbeit mit den Grundschülern mit einbezogen.

[Sozialdezernent Hartmut Decker.]



Mit ihrer Arbeit wollen Härtel und Christ auch Kosteneinsparungen seitens der Kommunen beweirken. Härtel: "Jede ersparte Klassenwiederholung bedeutet für die Kommune eine Einsparung von 3.000 bis 5.000 Euro pro Schüler." Deshalb werde auch stark auf die Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) geachtet. Die Förderung einer LRS koste für die Jugendhilfe in einem privaten, therapeutischen Anbieter jährlich rund 5.000 Euro. Durch die schulpsychologischen Unterstützung der Förderung durch die Familie und Schule könne der Kostenanteil durchschnittlich um 90 Prozent gesenkt werden.



Ein weiters Ziel des Schulpsychologischen Dienstes ist es, mit den weiterführenden Schulen zusammenzuarbeiten. Es sollen Beratungslehrer gesucht werden. In einem Arbeitskreis sollen dann alle zusammen über Probleme reden. Neben der Kinderberatung bietet der Dienst auch die Beratung und Weiterbildung für Lehrer an.

[Schulpsychologe Bernhard Christ berät Grundschulkinder.]



Besucheradresse:



Schulpsychologischer Dienst, Reininghauser Straße 34, 51643 Gummersbach (unterhalb der Sporthalle), Tel.: 02261/88-40 60, Fax: 02261/88-40 66.



Postanschrift:



Oberbergischer Kreis - Der Landrat, Schulpsychologischer Dienst, 51641 Gummersbach, e-mail: mailto:schulpsychologie@obk.de, Internet: www.obk.de



Anmeldung:



Persönliche oder telefonische Anmeldung montags bis freitags von 8:30 bis 11:30 Uhr. Nur Eltern können ihre Kinder anmelden. Die Anmeldung kann auch schriftlich erfolgen.



Schweigepflicht:



Christ und Härtel machten darauf aufmerksam, dass alle Mitarbeiter des Dienstes zur besonderen Verschwiegenheit verpflichtet sind. Hierauf legen sie auch besonderen Wert.

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