[Bilder: Oliver Mengedoht --- Bergneustadts Stefan Kuxdorf war gestern von der Refrather Deckung kaum zu halten.]



Während der TV Rodt-Müllenbach seiner Favoritenrolle gegen Dollendorf-Königswinter trotz desolater zweiter Halbzeit gerecht wurde (23:17), wird die Verbandsliga-Luft für den CVJM Oberwiehl nach der neuerlichen Niederlage gegen Bonn immer dünner. Schlusslicht HSG Gummersbach-Derschlag II verkaufte sich in Niederpleis trotz arger personeller Probleme teuer, ging aber letztendlich wieder leer aus.



TV Bergneustadt - TV Refrath 21:18 (10:7).

[Kraftvoll, wie man ihn kennt: Neustadts Nachwuchs-Talent Holger Magdzack.]



Der TV Bergneustadt brachte dem Ligaprimus die erste Saisonniederlage bei, und das auch völlig verdient. Die Heppe-Truppe führte von Beginn an, lediglich zum 1:1 konnte der TV Refrath einmal den Ausgleich erzielen. Ansonsten stand die erste Halbzeit voll im Zeichen des Bergneustädter Mannschaftskapitäns Stefan Kuxdorf, der von den zehn TVB-Treffern alleine sieben erzielte. Hinzu kamen noch zwei Treffer von Thomas Berscheid und einer von Dominik Prystaw. Nicht vergessen werden darf aber auch wiedereinmal Neustadts Keeper Ralf Gießelmann, der in Spielabschnitt Eins seine derzeit gute Form mit neun Paraden bestätigte.



Die Gäste aus Refrath hatten enorme Probleme mit der konsequenten Deckungsarbeit der Oberberger und mussten mehrfach unter dem Druck des angezeigten Zeitspiels ihre Angriffe abschließen, die dann beim Schlussmann des TVB endeten. Aber genau diese Art des Spiels hatte man auf Neustädter Seite so vorausgesehen, schließlich gastierte mit dem TV Refrath nicht nur der bis dato ungeschlagene Tabellenführer, sondern auch die torerfolgreichste Auswärtsmannschaft an der Dörspe. Dem gegenüber stand allerdings beim TV Bergneustadt die beste Heimabwehr, und an der bissen sich auch die Routiniers aus Refrath regelrecht die Zähne aus. Und so ging der TVB verdient mit einem Drei-Tore-Polster (10:7) in die Halbzeit.

[TVB-Trainer zeigte sich nach dem Coup gegen den Liga-Primus natürlich hochzufrieden.]



Nach Wiederanpfiff waren es dann aber die Gäste, die etwas schneller ins Spiel fanden und den Rückstand stetig verkürzen konnten. Zu allem Überfluss kassierte auch noch Kreisläufer Michael Pausch in der 40. Spielminute die rote Karte, und Goalgetter Stefan Kuxdorf sah sich ständig einer Einzelbewachung gegenüber. Der TV Refrath konnte dann nach 46 Minuten den Ausgleichstreffer zum 14:14 bejubeln. Das Spiel stand auf des Messers Schneide und drohte zu Ungunsten der Neustädter zu kippen.



Doch nicht nur die Refrather haben Routiniers in ihren Reihen. Auf Neustädter Seite war es dann Ingo Maier, der zum Matchwinner avancieren sollte. Mit einem Doppelschlag (47. und 48. Minute) brachte er sein Team wieder mit zwei Zählern in Führung. Thomas Berscheid und Holger Magdzack sorgten dann nach einem zwischenzeitlichen Siebenmetertreffer der Refrather wieder für einen Drei-Tore-Vorsprung (54.). In der 57. Spielminute erhöhte Holger Magdzack dann auf 20:16 - die Partie war entschieden. Auch wenn Refrath noch nicht aufgab und nochmals auf 18:20 verkürzten, war es erneut Ingo Maier, der 15 Sekunden vor Ultimo den 21:18 Endstand erzielte.



"Das war wieder eine gute Gesamtleistung der Mannschaft. In Halbzeit Eins war es Stefan Kuxdorf, der eine Superpartie gespielt hat. Und in Halbzeit Zwei waren es Holger Magdzack, der sich dadurch gebissen hat, und vor allem Ingo Maier, der uns heute das Spiel gewonnen hat. Nicht zu vergessen die beiden Torhüter, die auch wieder eine gute Leistung geboten haben. Alles in allem bin ich hochzufrieden", so TVB-Trainer Dirk Heppe nach dem Spiel.



TV Bergneustadt: Ralf Gießelmann (1.-40.; 11 Paraden), Sven Achenbach (41.-60.; 5 Paraden); Stefan Kuxdorf (9/4), Thomas Berscheid (3), Holger Magdzack (3), Ingo Maier (3), Dominik Prystaw (2), Markus Dreher (1), Maik Fuchs, Viktor Klassen, Dennis Küsters, Michael Pausch.

[Hier scheitert Bergneustadts Linksaußen Maik Fuchs am Refrather Keeper.]



TV Rodt-Müllenbach – SG Dollendorf-Königswinter 23:17 (16:6).



Erste Halbzeit hui, zweite pfui – besser kann man den gestrigen Auftritt der Müllenbacher Löwen nicht beschreiben. So zeigte die Mannschaft von Trainer Jochen Fanger gegen den Liga-Zehnten zwei völlig verschiedene Gesichter. In den ersten 30 Minuten bestachen die Doppeldörfler mit tollem Tempo-Handball. Immer wieder per Gegenstoß-Toren kam der Fünfte zu schnellen Toren. Alleine Routinier Hansi Raffel sorgte auf diese Weise mit vier Treffern für klare Verhältnisse in Durchgang Eins.



Ebenfalls der Linksaußen Raffel war es, der kurz nach dem Wiederanpfiff mit seinem fünften Tor für die höchste Führung der Löwen sorgte (18:7). Was sich dann aber die Hausherren leisteten, spottet jeder Beschreibung. Auch wenn der Sieg letztendlich nie ernsthaft in Gefahr geriet, so waren die Müllenbacher fortan völlig von der Rolle. Leichtfertig wurden Chancen vergeben, Fehlpässe produziert und überheblich agiert. Betreuer Martin Heist: „Von der 33. bis zur 60. Minute haben wir unsere mit Abstand schlechteste Vorstellung gegeben. Angesichts dieser Leistung im zweiten Abschnitt muss einem Angst und Bange werden vor den kommenden Aufgaben.“ Lediglich Schlussmann Jens Haarhaus zeigte über 60 Minuten Normalform.



Tore Müllenbach: Christian „Ali“ Daase (6/1), Thorsten Plate (5/1), Hansi Raffel (5), Tom Peters (3/3), Achim Hardt (3), Nils Brand (1).





CVJM Oberwiehl – TSV Bonn rrh. 17:20 (7:9).



„Es muss schon ein Wunder geschehen, wenn wir doch noch die Liga halten sollen“, so CVJM-Betreuer Maik Robach nach der neuerlichen Niederlage, die auch Trainer Norbert Häsner, der sich selbst das Trikot übergestreift hatte, nicht verhindern konnte. Die Hausherren konnten während der gesamten 60 Minuten nur ein einziges Mal vorlegen, und zwar beim 1:0. Fortan übernahmen die Bonner das Ruder. Vor allem in den ersten zehn Minuten konnten die Oberwiehler - wie schon im Hinspiel - die Wege des Bonners Rudi Aubermann kaum eingrenzen. Entweder er selbst traf von Halblinks, oder aber nach erfolgreichem Kreuzen und Aubermann-Anspielen an den Kreis kamen die Gäste zum Erfolg – 2:5 aus Oberwiehler Sicht.



Häsner reagierte und stellte die Deckung auf eine defensive 6:0-Formation um. Nun lief es besser für die Oberberger, und beim 7:9 zur Pause war noch nichts entschieden. Nach dem Seitenwechsel aber wurde der CVJM kalt erwischt: Vier Gegenstoß-Tore in Folge ließen die Bonner auf 13:7 davonziehen (34.). Nachdem sich die Hausherren aber wieder auf 12:15 herangearbeitet hatten, keimte kurzzeitig Hoffnung auf, welche aber schnell wieder zerschlagen wurde. In Überzahl hatte zunächst Florian Vierbaum die Möglichkeit zu verkürzen, scheiterte aber. Wieder im Ballbesitz unterlief den Oberwiehlern ein Schrittfehler, und im Gegenzug erhöhte Bonn in Unterzahl zum vorentscheidenden 16:12 (45.). Auch die Umstellung auf 4:2-Deckung – Tim Schröder und Mischa Peters agierten vorgezogen – konnte in den letzten sieben Minuten nicht mehr die Wende herbeiführen.



„Wir sind heute einmal mehr an uns selbst gescheitert. Hätten wir die insgesamt fünf hundertprozentigen Chancen auch genutzt, hätten wir das Spiel gewonnen, denn Bonn war keine Übermannschaft. Außerdem zeichnet unser katastrophales Überzahlspiel für die Niederlage verantwortlich“, so Robach abschließend. Auch die Oberwiehler hatten mit Keeper Christian Mertens ihren besten Mann im Rennen.



Tore Oberwiehl: Mischa Peters (5/3), Nils Thönes (4), Florian Friedrichs (2), Rolf Schuster (2), Norbert Häsner (2), Peter Madel (1), Tim Schröder (1).

[TVB-Rückraumschütze Dominik Prystaw kommt nach seiner langen Verletzungspause immer besser in Fahrt.]



TuS Niederpleis II - HSG Gummersbach-Derschlag II 24:21 (11:8).



Mit einer regelrechten Rumpftruppe musste die HSG-Reserve die Reise nach Niederpleis antreten. Gerade einmal sieben Feldspieler standen Coach Horst Dinspel zur Verfügung, und die machten ihre Sache sehr gut. Auch wenn am Ende die Spielgemeinschaft wieder leer ausging, der Liga-Letzte zeigte Moral, und wenn die sechs glasklaren Chancen genutzt worden wären, wäre auch eine Überraschung drin gewesen.



Über die gesamten 60 Minuten hielten die Dinspel-Mannen Sichtkontakt und lagen meist nur mit zwei Toren zurück. Neun Minuten vor dem Abpfiff hatte der ansonsten sichere Strafwurf-Schütze Martin Dick per Siebenmeter die Chance, auf 17:18 zu verkürzen, aber diesmal zeigte er schwache Nerven. Im Gegenzug erhöhte der TuS auf 19:16 und sorgte so für die Vorentscheidung.



"Diesmal muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat bis zum Schluss gekämpft und sich nie aufgegeben. Schade, dass diese gute Leistung nicht belohnt wurde", so Dinspel, der seinem Rückraum-Ass Martin Dick, Kreisläufer Andreas Heinisch und Torwart Sascha Hebborn (2. Halbzeit) ein Sonderlob erteilte.



Tore HSG: Martin Dick (10/3), Andreas Heinsich (7), Dennis Bauer (3), Daniel Dünnebeil (1).



Ergebnisse und Tabelle