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Turnier-Reitwoche mit großem Benefizcharakter

mg; 5. May 2014, 10:45 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Wettbewerbe auf hohem Niveau fanden in der vergangenen Woche auf dem Silberberg-Hof statt.
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Turnier-Reitwoche mit großem Benefizcharakter

mg; 5. May 2014, 10:45 Uhr
Wipperfürth - Zum 25. Mal fand ein Reitturnier bei der RTG Silberberghof in Kreuzberg statt – Wettbewerbe standen auf hohem Niveau - Pferdeversteigerung zugunsten karitativer Einrichtungen gehörte zum Jubiläumsprogramm.
Von Michael Gauger

Mit einer Pferdeauktion, deren Erlös zwei karitativen Einrichtungen zugutekommt, und einem spannenden Abschlussspringen, dem „Großen Preis vom Silberberghof“, endete am Sonntag das fast einwöchige Reitturnier bei der RTG Silberberghof. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten alleine am letzten Tag die spannenden Wettbewerbe beim Benefizturnier. Neben den üblichen Spring- und Dressurprüfungen der Klassen E bis S** fand auch für sechs- und siebenjährige Pferde eine Qualifikation zum Bundes-Championat der deutschen Dressurpferde in Warendorf statt. Auch der reiterische Nachwuchs war gefordert. Die Junior-Challenge ist eine bundesweite Ausschreibung für Springreiter bis 18 Jahre der Klasse S, an der Pony-Challenge nahmen Springreiter bis zu einem Alter von 16 Jahren und bis zur Klasse M teil.



Zwei vierjährige Pferde, die gesponsert worden waren, sollten jedoch die Hauptakteure bei der sonntäglichen Auktion für den guten Zweck sein, die mit dem Einmarsch der Schützenkapelle Kreuzberg quasi eingeläutet wurde. Beide Tiere konnten über den gesamten Turnierzeitraum begutachtet werden, erfreuten sich laut tierärztlicher Ankaufsuntersuchung bester Gesundheit und sind an Sattel und Longe gewöhnt, wie Kommentator Oliver Kremer versicherte, der sich nun auf dem Springreitplatz als Auktionator verdingte. Westfalen-Wallach „Avellino“ fand nicht recht Anklang bei den Interessenten, obwohl Kremer sich größte Mühe gab und stets auf die Verwendung des Kauferlöses hinwies.

Der Wallach fand schließlich für das Start-Gebot von 3.000 Euro einen neuen Besitzer. Bei der Rheinland-Stute „Quanda“ gab es zumindest drei Bieter, die allerdings anfangs noch sehr zaghaft waren. „Sie wird das Geschenk für meinen Enkel und steht demnächst in Emsdetten“, erklärte letztlich der stolze Käufer dem applaudieren Publikum. Er hatte den Zuschlag bei 4.750 Euro erhalten. Diese beiden Summen, sowie die Reinerlöse aus der Gastronomie, die Verkäufe von Armbändern und freiwillig gezahlte Eintrittsgelder am Eingang gehen an zwei sorgfältig ausgesuchte Institutionen.


[Siegerin bei der Ponyspringprüfung Kl. M**: Jil Klupiec auf Montpellier 5.]

Zum einen wird die „Ökumenische Initiative  Wipperfürth/ Radevormwald“ bedacht. Im Jahr 1987 von den Kirchengemeinden gegründet, kümmert sie sich hauptsächlich um Arbeitslose, um diesen mit Hilfestellungen eine Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hatten sich die RTG-Verantwortlichen bewusst für die Ökumenische Initiative entschieden, da sie Kinder und Menschen auch in Radevormwald und Kürten und in weiteren Bereichen durch ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt. So erhalten auch junge Erwachsene Unterstützung, die seit Ende 2011 dort die Möglichkeit erhalten, einen Hauptschulabschluss nachzuholen.


[„Avellino“ (links) und „Quanda“ konnten für den guten Zweck ersteigert werden.]

Zweiter Begünstigter ist das „SOS Kinderdorf Sauerland“ in Lüdenscheid, wo zur Zeit 60 Kinder leben. Die regionale Nähe zum Verein und die Förderung von Kindern und Jugendlichen waren ausschlaggebend. „Da das SOS-Kinderdorf in Lüdenscheid den Kindern und Jugendlichen eine tiergestützte Pädagogik als ideale Ergänzung für die stationären und ambulanten Angebote im Kinderdorf anbietet, haben wir hier einen Träger gefunden, den wir unterstützen möchten“, erklärte Stefan Laartz, 1. Vorsitzender der RTG Silberberghof. Das Geld soll dort für ein tiergestütztes Projekt verwendet werden. "Eine gute Wahl", wie Schirmherr und Bürgermeister Michael von Rekowski in seinen Grußworten befürwortete.   


[Strahlender Sieger des letzten Springens: Gerrit Schepers.]

Die Dressurprüfung der Klasse S** - Intermediaire I - Kür - FINALE (IM1K) gewann an diesem Sonntag Jutta Zimmermann vom RV Rhede-Krommert auf „Ridley“, vor Jonas Schmitz-Heinen, RFV Dhünn mit "Wells Fargo 14". Drittplatzierter wurde        Niklaas Feilzer, RFV Graf von Schmettow Eversael mit „Lezard 12“. Einen weiteren sportlichen Abschluss fand die Reiterwoche mit der Springprüfung der Klasse S** mit Stechen. 38 Teilnehmer zählte das Feld für den 440 Meter langen Springparcour, der in der Vorgabezeit von 66 Sekunden zu absolvieren war. Hier trennte sich teilweise nach wenigen Hindernissen oder aber erst beim Schlusssprung die Spreu vom Weizen. Letztendlich hatten sich sechs Reiter mit ihren Pferden für das Stechen mit einem „Null-Fehler-Ritt“ qualifiziert. Unfreiwillige Trennungen vom "wiehernden Untersatz" gehörten leider genauso dazu wie Ritte mit reichlich Fehlerpunkten, die sogar zum zwischenzeitlichen Abbruch führten. Natürlich wurden diese Reiter mit viel Trost-Applaus vom Publikum bedacht.

Gegen 18 Uhr startete schließlich das Stechen auf dem nun auf 300 Meter verkürzten Parcours mit fünf Teilnehmern, da ein Reiter auf die Teilnahme mit dem zweiten Pferd verzichtete. Mit einem fehlerfreien Ritt in 34,73 Sekunden sicherte sich hierbei Gerrit Schepers vom Reitclub Emscherquelle auf „Caroll 5“ den ersten Platz vor Marc Boes vom RFV Liedberg auf „Gucci van de Grenshoeve“, der zwar auch fehlerfrei blieb, aber 38,40 Sekunden benötigte. Platz drei ging an Carsten Esser vom Ländlichen RFV Kierspe und seinem Pferd „For Blondie“. Die Preisgelder wurden bis zur 15. Platzierung ausgelobt.  

Alle Ergebnisse der Turnierwoche sind HIER nachzulesen.

Ein buntes Rahmenprogramm, reichlich Gastronomie und zahlreiche Stände mit Equipment „Rund um Pferd und Reiter“ gehörten ebenfalls zu diesem mehrtägigen Event. Mit Katarina Wüst freute man sich, zum Jubiläum eine besondere Größe im Dressur-Reitsport als Kommentatorin begrüßen zu können.  Für die jüngsten Besucher stand in diesem Jahr ein Springparcours bereit, der ohne Pferd zu bewältigen, und einem echten Spring-Parcours nachempfunden war. Organisiert und betreut wurde der Kinderparcours von den Kindern und Jugendlichen des Reitvereins.


  
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