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Titelkampf geht in seine "heiße Phase": Gute Karten für Oberberger

Red; 13. Oct 2001, 05:19 Uhr
Oberberg Aktuell
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Titelkampf geht in seine "heiße Phase": Gute Karten für Oberberger

Red; 13. Oct 2001, 05:19 Uhr
(SNR, om/13.10.2001-4:50) Oberberg/Nürburg - Beim achten Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft geht es auch für viele Oberberger um viel - Hückeswagener auf Platz drei.
[Bilder (2) Mengedoht --- Am Ring wird es wieder hoch hergehen.]



Noch drei Rennen sind in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburg­ring 2001 zu fahren und der Kampf um den Meistertitel geht in die heiße Phase. Beim ADAC Bar­barossapreis des MSC Sinzig, dem achten von insgesamt zehn Rennen, am Samstag, 20. Oktober, fällt mit Sicherheit noch keine Titelentscheidung, aber die derzeitigen Favoriten dürften noch enger zusammenrücken. Die dann noch ausstehenden zwei Rennen, DMV-250-Meilen-Rennen am 3. No­vember und DMV-Münsterlandpokal am 17. November, dürften zu wahren „Titel-Krimis“ werden. Fest steht bis jetzt nur eines: Jens Lührsen und Uwe Unteroberdörster (Wildeshausen/Lohmar) wer­den ihren im vergangenen Jahr auf Suzuki Swift gewonnen Titel nicht erfolgreich verteidigen kön­nen. Sie wechselten zu Saisonbeginn in die Klasse Honda Accord Challenge und nehmen derzeit in der Gesamtwertung der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft nur den 16. Rang ein.

[Bilder (4): Adi --- Schon zwei Gesamtsiege haben der Wuppertaler Dören und sein Wiehler Teamkollege Lück in dieser Saison eingefahren.]



Das Reglement der erfolgreichsten Langstrecken-Rennserie Europas sorgt auch in deren 25. Jahr für Spannung. Die von der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring (VLN) organi­sierte Serie belohnt Erfolge um so höher, je mehr Konkurrenten in der jeweiligen Fahrzeugklasse am Start sind, und sie billigt bei der Schlussabrechnung jedem Fahrer zwei Streichresultate zu.



Vor dem ADAC-Barbarossapreis, der auf der 23,8 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und verkürzter Grand-Prix-Strecke gefahren wird und über die Distanz von 3,5 Stun­den geht, führt der Mülheim-Kärlicher Harald Thönnes mit einem VW Polo in der Gesamtwertung.



Der Vizemeister des Jahres 2000 hat mit bisher sieben Klassensiegen eine saubere Weste, während der zur Zeit Zweitplatzierte Ivano Giuliani (München) es mit seinem BMW 318i bisher auf sechs Klassensiege und einen fünften Rang gebracht hat. Rang drei belegen die Zwillinge Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (Hückeswagen) auf Opel Astra OPC. Dann, auf Platz fünf, Rainer Brückner (Gernsbach)und Klaus Götzmann (Gaggenau) auf Mercedes 190E.

[Ein festes Bild in der Langstrecklenserie ist der "Tuffi"-Porsche von Dören/Lück.]



Als ganz heiße Favoriten für den Titel aber müssen Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) und Karl-Heinz Remmen (Finnentrop) gehandelt werden. Mit ihrem Opel Astra GSi fuhren sie in der Klasse SP3 bisher zu sechs Klassensiegen und hatten einen Totalausfall. Aber diese Klasse ist traditionell sehr stark besetzt. Sollten Thaler/Remmen in den noch ausstehenden drei Rennen zwei weitere Klassensiege gelingen, wären sie die neuen Titelträger.



Doch Thaler, mehrfacher Weltmeister im Rad-Querfeldeinfahren, wehrt Vorschusslorbeeren energisch ab. „1999 waren wir auch kurz vor dem Titelgewinn. Dann hatten wir etwas Pech, und schon reichte es nur zur Vizemeisterschaft. Na­türlich haben wir in unserer Klasse viele Autos, und entsprechend hoch ist die Wertung eines Erfol­ges. Aber die Konkurrenz schläft ja nicht. Wir bekommen keinen Sieg geschenkt“, sagt Thaler.



Womit er Recht hat. Nicht nur die Opel-Konkurrenz ist in dieser Klasse stark, auch der Renault Clio Williams mit Mario Hebler (Marl) und Roland Senge (Nümbrecht) sowie der Peugeot 306 S 16 mit Günther Hartwig (Baden-Baden) und auch der Volvo S40 von Andreas Middendorf/Ulrich Andrée (Grevenbroich/Köln) könnten Thaler/Remmen die eine oder andere unliebsame Überraschung be­reiten.



Vor allem aber ist der VW Golf GTI von Jürgen Gerspacher (Fröhnd) und Jürgen Hohenester (Gaimersheim) nicht zu unterschätzen. Das Auto hat sich bisher zwar nicht als besonders standfest erwiesen, wenn es aber hält, sind Gerspacher/Hohenester jederzeit für einen Klassensieg gut.

["Karlchen" Lück (l.) und Edgar Dören sind eins der erfolgreichsten Teams auf dem Ring.]



Also wird die SP3 beim ADAC-Barbarossapreis das besondere Interesse der Fans - zu den bisheri­gen Rennen zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft kamen im Durchschnitt jeweils 18.000 - genießen, ohne dass sie den Kampf um den Tagesgesamtsieg aus den Augen verlieren. Hier ist die Chrysler Viper mit Carl Reh/Meinhard Rittmeier (Trier/Wermelskirchen) ebenso ein Favorit wie der Porsche GT3 mit Olaf Manthey (Meuspath) und Wilhelm Kern (Kleinaspach). Auf einen weite­ren Gesamtsieg, zwei sind es schon in dieser Saison, wollen auch VLN-Urgestein Edgar Dören (Wuppertal) und Karl-Christian Lück (Wiehl) mit ihrem Porsche 911 RSR hinaus.



Ganz oben auf der Favoritenliste stehen nach bisher ebenfalls zwei Tages-Gesamtsiegen Jürgen Alzen (Betzdorf) und Arno Klasen (Karlsdorf) auf Porsche 996 GT3. Und es gibt viele Fans, die sich auf den Auftritt von Artur Deutgen (Duisburg) auf dem 400 PS starken BMW M3 von Dolate Motorsport (Neuwied) freuen. Beim siebten Lauf, dem RCM-DMV-Grenzlandrennen, begeisterte er das sachkundige Publikum mit Kampfgeist und Kondition. Er fuhr die Vier-Stunden-Distanz allein, und das obwohl bereits bei der Startaufstellung die Servopumpe für die Lenkung den Geist aufge­geben hatte. „Der muss geschuftet haben wie ein Traktorist auf einer Kolchose in der ehemaligen DDR“, meinte ein Journalist.

[Zahlreiche Fahrer aus Oberberg gehen beim Langstreckenpokal an den Start.]



Auch der achte Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft zeigt die große Anziehungskraft der Serie auf Fahrer und Teams: Bei Günther Spann, Vorsitzender des MSC Sinzig, gingen die Nennungen bündelweise ein. 186 sind es insgesamt. Eine weitere Bestätigung dafür, dass die Serie in ihrem 25. Jubiläumsjahr auf einen Teilnehmerrekord zusteuert.



Zeitplan 33. ADAC-Barbarossapreis

Samstag, 20. Oktober:

-8:30 Uhr bis 10 Uhr Zeittraining

-12 Uhr Start zum Rennen über 3,5 Stunden.



(Originaltext: Langstreckenpokal.)

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