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Volle Fahrt voraus für die Wiehltalbahn?

nh; 16. Mar 2012, 16:10 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Nach dem Zwischstopp in Wiehl fuhr der Schienenbus zurück nach Köln.
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Volle Fahrt voraus für die Wiehltalbahn?

nh; 16. Mar 2012, 16:10 Uhr
Wiehl - Die SPD-Fraktion im Regionalrat Köln möchte, dass die Strecke der Wiehltalbahn wieder in den Regionalplan aufgenommen wird - Bereits in wenigen Jahren könne dort Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stattfinden.
Von Nils Hühn

Um 10:34 Uhr zeigte die Anzeigentafel am Kölner Hauptbahnhof „Sonderfahrt Köln – Osberghausen“ an. „Das war schon ein toller Augenblick“, meinte der Waldbröler Sozialdemokrat Bernd Kronenberg. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der SPD Oberberg, Thorsten Konzelmann, hatten er diesen besonderen Termin geplant. Mit den Wiehltalbahnern und der SPD-Fraktion des Regionalrats Köln ging es im Schienenbus von Köln über Osberghausen und Wiehl nach Denklingen. An der Denklinger Brücke, die Ende des Jahres fertiggestellt sein soll, wurde gedreht und es ging zurück nach Wiehl. Hier stellten Konzelmann, Kronenberg sowie der Fraktionsvorsitzenden des Regionalrats Köln, Hans-Joachim Bubacz, Ralf Wurth (Vorsitzender der Kreistagsfraktion) und Gerd Mansel, Vorsitzender des Fördervereins Wiehltalbahn, die neuesten Pläne im Bezug auf die Wiehltalbahn vor.


Bubacz war begeistert davon, in welch gutem Zustand sich die Strecke befindet. Er bedauerte immer noch, dass die Bahnstrecke 2005 aus dem Regionalplan gestrichen wurde. Wahrscheinlich im Herbst will seine Fraktion einen Antrag stellen, dass die Strecke wieder in eben jenen Plan aufgenommen wird. „Ich bin zuversichtlich, dass dies klappt“, so Bubacz, der schon mit anderen Fraktionen über dieses Vorhaben gesprochen hatte.


[Hatten Spaß an der Sonderfahrt durch das Wiehltal: Gert Mansel, Thorsten Konzelmann, Hans-Joachim Bubacz und Bernd Kronenberg (v.l.n.r.)]

Der Grund für den Optimismus bei allen Beteiligten ist, dass das Land der Wiehltalbahn eine Betriebsgenehmigung für die nächsten 50 Jahre zusicherte. Das war 2005 nicht der Fall, weshalb ist die Stimmungs- und Ausgangslage nun viel besser ist. „Die Wiederaufnahme in den Regionalplan wird die entscheidende Hürde sein“, glaubt Konzelmann.

Alle weiteren Entscheidungen seien dann nahezu nur noch Formsache, bis die Wiehltalbahn irgendwann wieder in den SPNV aufgenommen werden kann. Nach der Aufnahme in den Regionalplan muss die Bahnstrecke auch in den oberbergischen Bedarfsplan sowie in den des VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) aufgenommen werden. Dies wird jedoch einige Zeit - wahrscheinlich mehrere Jahre - dauern.

Sollte es irgendwann so weit sein, würden auch Fördergelder fließen, mit denen die Strecke weiter modernisiert wird. Denn eine stündliche Taktung könnte das Streckennetz derzeit nicht bewältigen. „Dann sind Millionen-Investitionen für neue Schwellen, Gleise und Übergänge nötig“, so Mansel, der hinzufügte: „Wenn die Strecke in den SPNV aufgenommen wird, dann könnten wir den Förderverein auflösen, weil dann alle Ziele erreicht wären.“ Bis dahin wird allerdings noch viel Wasser die Wiehl hinabfließen und so hoffen alle Beteiligten zunächst auf einen positiven Ausgang in diesem Herbst. Die letzte Fahrt der Wiehltalbahn im SPNV fand übrigens Mitte der 1960er Jahre statt.
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