Gummersbach – Die Piratenpartei möchte sich im Oberbergischen formieren und lud gestern zum ersten Stammtisch.

Eine Eckbank in der Kneipe, ein Kölsch auf dem Tisch und Zigarettenqualm in der Luft: Gestern Abend trafen sich die oberbergischen Mitglieder der Piratenpartei und Interessierte zum ersten Gummersbacher Stammtisch. Dieser soll in Zukunft regelmäßiger Anlaufpunkt für Mitglieder und solche, die es werden wollen, sein. „Treffen wie hier sind die Ausgangspunkte für unsere Arbeit“, sagte Alexander Reintzsch vom Landesvorstand.          

Initiator des Stammtischs war Michael Lambertz, der 20 Jahre Mitglied in der SPD war. Über das Internet lernte er den Gummersbacher Theaterregisseur Holger Hennig kennen, der seit etwa drei Wochen Mitglied bei den Piraten ist. Gemeinsam entstand die Idee, mit der Partei auch im Oberbergischen aktiv zu werden. Wie Hennig berichtete, habe es vor knapp drei Wochen 22 oberbergische Piraten gegeben – Tendenz steigend.



„Da kann man am ehesten etwas verändern“, begründet Hennig seine Entscheidung, der Piratenpartei beizutreten. So wie er dachten auch viele andere der etwa 30 anwesenden Stammtischler. Hier waren nicht nur junge Menschen vertreten, sondern auch der Rentner, der jahrzehntelang treu CDU gewählt hat oder auch bislang politikverdrossene Bürger, die nun selbst zur Tat schreiten möchten. Einige hatten sich bereits länger mit der Partei beschäftigt, andere wurden erst durch die Erfolge der Partei bei der Berlin-Wahl oder einen Informationsstand in der Fußgängerzone aufmerksam.  


[Der erste Stammtisch fand in einer Gummersbacher Kneipe statt.]

Lambertz macht sich besonders über die Politik in Gummersbach Gedanken möchte „Frank Helmenstein den Kampf ansagen.“ „Gumbala, EKZ und VfL-Halle, hier baut sich jeder sein eigenes Denkmal“, pflichtete ihm eine Teilnehmerin bei. Besonders das Thema Lokalpolitik stand bei der Diskussion im Vordergrund, aber auch Sozialpolitik und klassische Piraten-Themen wie Datenschutz lagen den Teilnehmern am Herzen. Reintzsch freute sich über die Resonanz auf das erste Treffen. „Wir wollen dort die Flagge hissen, wo Bewegung ist. Jeder, der Interesse an einem Thema hat, kann einfach loslegen. Wir haben für alles Arbeitsgruppen." 

Insbesondere in Wuppertal und Solingen sind bereits seit längerem die Piraten Bergisches Land aktiv und wurden durch Holger Grieser vertreten. Er machte deutlich, dass man „nicht die Internet-Partei“ sei. Auch ohne Computerkenntnisse könne sich jeder einbringen und die Politik mit gestalten.