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Vandalismus in Nümbrecht: Bänke werden zerstört oder geklaut

zil; 27. Jul 2001, 13:45 Uhr
Oberberg Aktuell
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Vandalismus in Nümbrecht: Bänke werden zerstört oder geklaut

zil; 27. Jul 2001, 13:45 Uhr
(zil/27.7.2001-13:45) Von Katrin Zill
Nümbrecht - Bürgermeister Bernd Hombach und der Heimatverein Nümbrecht bitten die Anwohner um Mithilfe bei der Aufklärung dieser Zerstörungstaten.

[Bild: Oliver Mengedoht --- Werner Hofmann, Gerhard Friedrichs, Karl-Josef Neuhoff, Hubert Duda und Dieter Hüschemenger (v.l.n.r.) beklagten die Zerstörung der Bänke.]



"Diese Bank wurde erst vor vier Wochen neu aufgestellt, eine Woche später war sie aus dem Boden gerissen. Kaum hatten wir die Bank wieder eingebuddelt, da wurden wenig später die Seiten der Sitzfläche gewaltsam abgerissen", schilderte das "Bänkerteam" vom Nümbrechter Heimatverein die Lage.



Die Bank stand am Huppichterrother Kirchweg, dem Fußweg, der direkt zum Schloss führt. "Da muss ein Saufgelage gewesen sein", vermutet man im Heimatverein. Dosen- und Flaschenmüll sprächen davon. Die "Bänker" Werner Hofmann, Gerhard Friedrichs, Hubert Duda, Karl-Josef Neuhoff und Dieter Hüschemenger sind nicht gerade erfreut über das, was sich da in Nümbrecht tut.



Insgesamt 80 Bänke hat der Heimatverein in Nümbrecht und Umgebung aufgestellt, elf davon sind neu, acht im Umfeld Nümbrecht schon wieder kaputt. Und auch die Schutzhütte im Schlosswald musste dran glauben. "Jeder von uns hat mindestens zehn Bänke neu gestrichen", so die Vereinsmitglieder. Der Zerstörungswut machtlos gegenüber zu stehen, das kann mürbe machen, vor allem, wenn die Gemeinde anstrebt, als Kurort in die "Premium Class" eingestuft zu werden.



"Unser Potential ist unsere Landschaft", erklärt Bürgermeister Bernd Hombach, der zum Ortstermin geladen hatte: "Die Gemeinde allein hat Schwierigkeiten, der Pflege und Instandhaltung der Wanderwege nachzukommen, deshalb sind wir froh, dass wir hier den Heimatverein haben, der uns einen großen Teil der Arbeit abnimmt. Es macht mich traurig, dass diese ehrenamtliche Arbeit einfach so zerstört wird."



Die Pflege der Wanderwege kostet nicht nur Arbeitskraft, sondern auch Geld. Für eine neue Bank muss man beispielsweise über 600 Mark berappen. Der Heimatverein hat in diesem Jahr schon 3.000 Mark für Material ausgegeben. Die Arbeit, die geleistet wird, ist da nicht mit eingerechnet. Neben Beschaffung neuer und dem "Aufpolieren" vorhandener Bänke hat der Heimatverein noch jede Menge andere Aufgaben: Sperrmüll, Müll in Säcken im Kur- und Erholungsbereich werden entsorgt, Straßenschilder und Bänke von Gras und Gestrüpp freigeschnitten sowie kleine Defekte an öffentlichen Einrichtungen im Ort repariert.



Doch die Vandalen scheinen in Nümbrecht nicht ganz unbekannt zu sein. "Das könnten einige der jugendlichen Neubürger gewesen sein. So etwas hat es früher hier nicht gegeben", wird vermutet. Dankbar sind Bürgermeister und Heimatverein über jeden Bürger der Gemeinde, der bei Aufklärung des Vandalismus mithilft und appelieren jetzt noch einmal verstärkt an die Anwohner, die Augen offen zu halten. Denn das Problen betrifft nicht nur die Bänke des Heimatvereins. "Fünf Bänke fehlen auch im Kurpark oder sind zerstört worden", so Hombach: "Mit Kontrollfahrten werden wir weiterhin Präsenz zeigen." Helfen würde auch, so der Heimatverein, mit den Vandalen Gespräche zu führen sowie diese zur Beseitigung der Schäden mit heranzuziehen.

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