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Malerische Trauung im Bergischen Stil

Red; 23. Jul 2010, 13:18 Uhr
Bilder: Katharina Glowicki --- Standesbeamter Gerhard Dittich nahm heute die erste Trauung in Eckenhagen seit 1969 vor.
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Malerische Trauung im Bergischen Stil

Red; 23. Jul 2010, 13:18 Uhr
Reichshof – Heute fand im historischen Backhaus nach über 40 Jahren wieder eine Trauung in Eckenhagen statt. Nicole Doert und Jörg Treunowski gaben sich das Ja-Wort.
Gerhard Dittich, Standesbeamter der Kommune Reichshof, durfte heute Morgen die erste Trauung seit 1969 in Eckenhagen vornehmen. Das Backhaus selbst ist ein kleiner gemütlicher Raum, der Platz für zehn Stühle bietet und Gegenstände des täglichen Lebens aus dem 19. und 20. Jahrhunderts in ihrem „natürlichem Umfeld“ veranschaulicht - zum Beispiel eine Tischdecke aus dem Jahre 1911. In diesem Ambiente durften sich Nicole Doert und Jörg Treunowski heute als erstes Paar das Ja-Wort geben. „Wir haben das Heimatmuseum schon öfters besucht und waren begeistert von der Atmosphäre hier. Wir würden gerne so leben“, erklärte das glückliche Brautpaar nach der Trauung. Dies zeigte sich auch an ihrer Kleiderwahl; nicht im weißen Kleid und Anzug, sondern in traditionellen Gewändern und mit Blumenkränzen wurde geheiratet. „Für uns beide ist es die zweite Ehe, da wollten wir etwas ganz Besonderes und Ausgefallenes“, so Treunowski. Gefeiert werde zu Hause in Odenspiel.    


[Bürgermeister Rüdiger Gennies gratuliert dem glücklichen Ehepaar.]

Nach der Zusammenlegung der beiden kleinen Gemeinden Eckenhagen und Denklingen zur Gemeinde Reichshof, wurden die Ehen seither im Trauzimmer des Rathauses in Denklingen geschlossen. Vor anderthalb Jahren bekam Helmut Engels, erster Vorsitzender des Heimatvereins Eckenhagen, Vereinskassierer Rolf Ospelkaus und Gerhard Dittich schließlich den Antrag auf Widmung eines Trauzimmers im Backhaus am Heimatmuseum genehmigt. Die Idee dazu entstand schon einige Jahre zuvor, wurde aber vom damaligen Standesbeamten nicht unterstützt. Dittich hingegen war angetan: „Ich bin immer offen für neue Sachen, warum soll man sich davor verschließen?“ Der Gedanke, das Backhaus („Backes“) als Trauzimmer zu nutzen, ist durch die zahlreichen Brautpaare, die sich um, im und am Heimatmuseum fotografieren ließen, bestärkt worden.

Engels und Ospelkaus waren von der heutigen Trauung so begeistert, dass sie sich kurzerhand entschlossen haben, den frisch Vermählten die Silberhochzeit kostenlos auszurichten. In Zukunft soll es auch weitere Eheschließungen im Backhaus geben. Bis jetzt sind jährlich sechs Termine für Trauungen angesetzt, die von Mai bis September stattfinden sollen. Wenn die Nachfrage steigt, sind weitere Termine vorgesehen. Paare, die sich gerne das Ja-Wort im Backhaus geben möchten, können sich im Standesamt der Gemeinde Reichshof melden. Auch Bürgermeister Rüdiger Gennies war heute anwesend, überreichte dem Brautpaar einen Blumenstrauß und wünschte ihnen viel Glück für den gemeinsamen Lebensweg: „Möge der heutige Sonnenschein Sie ein Leben lang begleiten.“

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