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Ärzte schlagen zurück: Impfstoff vs. Influenza

kg; 29. Oct 2009, 14:25 Uhr
Bilder: Katharina Glowicki --- Dr. Jörg Nürmberger impft Holger Knop.
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Ärzte schlagen zurück: Impfstoff vs. Influenza

kg; 29. Oct 2009, 14:25 Uhr
Wipperfürth – Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises bietet seit gestern den Rettungsdiensten und den Freiwilligen Feuerwehren Gelegenheit sich in der Feuerwache gegen die Neue Grippe impfen zu lassen.
„Unser Ziel ist es, eine möglichst hohe Durchimpfungsrate zu erreichen. Polio und Pocken sind ein gutes Beispiel dafür, dass man auf diese Weise Pandemien in den Griff bekommt. Das Individualinteresse sollte in diesem Fall hinter dem Gemeinwohl zurückgestellt werden, deswegen empfehle ich jedem die Impfung. Letztendlich muss das aber jeder für sich entscheiden“, erklärte Gesundheitsdezernent Dr. Jörg Nürmberger.


Gestern fing die Impfaktion des Gesundheitsamtes an. An vier Terminen in den Feuerwachen Wiehl-Bomig, Wipperfürth und im Brandschutzzentrum Kotthausen haben alle Beschäftigten in Pflege, technischen Hilfswerken, der Freiwilligen Feuerwehr, Hilfediensten und den Kommunalverwaltungen die Möglichkeit sich von 9 bis 17 Uhr eine Schutzimpfung geben zu lassen. Thomas Bauer, der Leiter des Ärztlichen Dienstes beim Kreis Gesundheitsamt, erwartet innerhalb der Aktion etwa 1.000. bis 1.200 Interessenten. Ab nächster Woche fangen dann die Hausärzte mit der Vorbeugungsmaßnahme an.



[Thomas Bauer (v.l.) und Dr. Jörg Nürmberger informierten über die Impfaktion.]

Die Schweinegrippe oder Neue Influenza, wird durch das pandemische Influenza-Virus A (H1N1) ausgelöst. Diese neue Variante des Grippeerregers enthält das Erbgut von Influenzaviren aus Vögeln, Schweinen und Menschen. Da der Mensch noch keine wirksamen Abwehrkräfte dagegen entwickeln konnte, stecken sich weltweit viele an. Daher spricht man von einer Pandemie. „Als im Jahr 1918 die Spanische Grippe ausbrach, starben etwa 24 Millionen Menschen. Beim Ausbruch der Schweinegrippe haben die Mexikaner schon nach fünf Tagen weltweit Alarm geschlagen. Heutzutage kann man durch die hochentwickelten Kommunikationswege schneller reagieren“, erzählte Bauer.

„Neben Nahrung und Hygiene ist die Impfsäule einer der Gründe, wieso man heutzutage 80 Jahre alt werden kann. Dass jeder Impfstoff Risiken aufweist, ist dem Gesundheitsamt bewusst“, berichtete Bauer. „Der Pandemrix (Pandemischer Influenza-Impfstoff, H1N1) entspricht allen Kriterien eines gebräuchlichen Impfstoffes“, fügte Nürmberger hinzu. Das Neue, sei die Form der Vermehrung, die ausgenutzt worden sei, um den Impfstoff schnell genug auf den Markt bringen zu können. Vor 20 Jahren hätte man acht Monate gebraucht. Heutzutage dauere es nur noch ein bis zwei Monate den Impfstoff zu vermehren. Außerdem sei ein Verstärker, der schon seit Jahren in Grippestoffen zum Einsatz kommt - mit dem Unterschied der Vitamin E-Zugabe - eingesetzt worden. „Dieser Verstärker hilft dem Immunsystem innerhalb von zehn Tagen, statt der üblichen drei Wochen, Abwehrkräfte aufzubauen“, so Bauer. Bei Geimpften könnten vor allem typische Beschwerden, wie Muskel- und Kopfschmerzen sowie andere grippeähnliche Symptome, auftreten. Selten kann es zu unter anderem Schlaflosigkeit, Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen kommen. Vor einer Impfung werde jeder auf die möglichen Risiken aufmerksam gemacht. „Ich habe mich gestern um 8 Uhr impfen lassen und bis jetzt sind keine Beschwerden aufgetreten“, so Bauer.

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