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VfB Kreuzberg Frauen: Jung, jünger, VfB

lo; 21. Aug 2009, 20:20 Uhr
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VfB Kreuzberg Frauen: Jung, jünger, VfB

lo; 21. Aug 2009, 20:20 Uhr
Wipperfürth – Der Kader ist nochmals verjüngt worden und hat jetzt ein Durchschnittsalter von gerade einmal knapp 18 Jahren - Neue Nachwuchskräfte aus Frielingsdorf, Grünenbaum und der eigenen Jugend - Wer ersetzt Torjägerin Niggemann?

[Bilder: Björn Loos --- Das junge Team des VfB Kreuzberg will den Klassenerhalt schaffen.]

„Uns hat sicherlich niemand zugetraut, dass wir nun schon in unser drittes Verbandsliga-Jahr gehen.“ Kreuzbergs Trainer Jürgen Meinerz ist merklich stolz auf das bisher Erreichte, das sich in der Tat sehen lassen kann. Vor allem der Klassenerhalt in der vergangenen Saison ist gar nicht hoch genug einzuschätzen: Meinerz musste viele junge Akteurinnen in den Kader einbauen, die sich trotz ihrer Unerfahrenheit schnell an die Klasse gewöhnten und großen Anteil am Ligaverbleib hatten. Das Aufgebot wurde nun noch einmal verjüngt, so dass Meinerz und Co. vor der nächsten großen Herausforderung stehen, zumal vier erfahrene Spielerinnen zukünftig nicht mehr dabei sind.

Kommen und Gehen

Elf Neue kann Meinerz im Kader begrüßen, wobei fast alle aus den Jugendbereichen der Vereine SV Frielingsdorf und TuS Grünenbaum (Westfalen) und mit ihren 17 oder 18 Jahren absolutes Neuland betreten. „Die Mädchen benötigen alle noch ihre Zeit. Ich bin gespannt, wie schnell sie sich an die neue Klasse gewöhnen können“, steht Meinerz erneut vor der anspruchsvollen Aufgabe, Nachwuchsleute innerhalb kürzester Zeit auf höherklassiges Frauenfußball-Niveau zu bringen. Talent haben Spielerinnen wie die torgefährliche Helena Feldhoff oder Keeperin Sandra Jansen allemal.

Die Frage wird sein, wer sich als Nachfolgerin für Jessica Niggemann, die nach mehreren Aushilfen in der vergangenen Saison nun endgültig eine Pause einlegt, herauskristallisiert. Mit Anna Bober, Kathrin Schmitter und Marie Neubert gehen Meinerz drei weitere Spielerinnen verlustig, die sich in der Liga auskannten. Wichtig für die Stabilität in der Defensive ist die dauerhafte Rückkehr von Rebecca Radermacher, die im Vorjahr ebenfalls nur sporadisch mitspielte. Mit 32 Jahren ist sie mit Abstand die erfahrenste Kickerin im Kader. Sie soll Meinerz demnächst auch bei der Trainingsarbeit und organisatorischen Dingen unter die Arme greifen.

Die Mannschaft


[Trainer Jürgen Meinerz: "Es wird wieder eine ganz enge Kiste".]

Bis auf Radermacher und Torfrau Nele Schütte ist keine der Spielerinnen im 21er-Kader älter als 20 Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr stehen Meinerz zwar mehr Alternativen zur Verfügung, die allgemeine Unerfahrenheit ist hingegen noch größer geworden. Im Tor wird Schütte nun von der jungen Sandra Jansen herausgefordert. „Auf dieser Position haben wir jetzt einen Konkurrenzkampf. Positiv ist, dass beide auch ohne weiteres im Feld spielen können“, verrät Meinerz. Rademacher und Katharina Dahlhoff werden aller Voraussicht nach die zentralen Posten im Abwehrbereich übernehmen. „Wir werden im Training darauf hinarbeiten, mit einer Viererkette zu spielen. Dann sind wir einfach flexibler“, sagt der Coach zur taktischen Ausrichtung.

Durch die Rückkehr von Radermacher kann Sarah Meinerz weiter vorrücken und „den Motor im Mittelfeld“ (Meinerz) bilden. Alina Bongen, Nina Schimmelpfennig  oder auch Feldhoff stehen für diesen Mannschaftsteil als ernsthafteste Optionen bereit. Im Sturm klafft nun eine Lücke, da die Tore der langjährigen Goalgetterin Niggemann fehlen werden. „Einen adäquaten Ersatz haben wir nicht. Ich hoffe, dass wir aus dem Mittelfeld heraus gefährlicher werden“, so der Trainer. Gesetzt dürfte Melanie Spiller sein, die nach Niggemann die treffsicherste Spielerin der Vorsaison war.

Saisonziel

„Wir haben es schon im letzten Jahr mit vielen jungen Spielerinnen geschafft. Wieso sollte uns das nicht ein zweites Mal gelingen“, sagt Meinerz. Gerade die fehlende Erfahrung des blutjungen Kaders wird sicherlich für die ein oder andere Bauchlandung sorgen. Wahrscheinlich gerade zu Beginn der Saison, da bedingt durch die Sommerferien kaum einmal alle Spielerinnen beim Training sein konnten. „Ich weiß überhaupt nicht, wo  wir stehen“, betont der Coach. Den Kreuzbergerinnen spielt in die Karten, dass mit Germania Mülheim bereits ein Absteiger feststeht und es somit nur noch zwei Teams erwischt. „Es wird dennoch wieder eine ganz enge Kiste“, erklärt Meinert, der im Titelkampf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mausauel-Nideggen und Bayer Leverkusen II erwartet.  Zum Saisonauftakt treffen die VfB-Mädels auf die Reserve von Fortuna Köln. Die Partie findet  am Sonntag um 13 Uhr in Grünenbaum statt.         
 

[Meinerz und seine neue "Rasselbande": Helena Feldhoff, Maren Pohlmann, Nicole Michael, Birte Pohlmann, Sina Hembach (oben v.l.) sowie Susanne Willmer, Judith Clever, Sandra Jansen, Katja Berndt und Stefania Ciola (unten v.l.).]

Zugänge
Katja Berndt (TuS Grünenbaum)
Judith Clever (TuS Grünenbaum)
Nicole Michael (TuS Grünenbaum)
Maren Pohlmann (TuS Grünenbaum)
Birte Pohlmann (TuS Grünenbaum)
Helena Feldhoff (SV Frielingsdorf)
Sandra Jansen (SV Frielingsdorf)
Susanne Willmer (SV Frielingsdorf)
Stefania Ciola (eigene Jugend)
Sina Hembach (eigene Jugend)
Marile Renfordt (vereinslos)

Abgänge
Jessica Niggemann (Pause)
Anna Bober (berufliche Gründe)
Marie Neubert (berufliche Gründe)
Kathrin Schmitter (Studium)

Spielerkader

Tor
Nele Schütte
Sandra Jansen

Abwehr
Judith Clever
Isabell Hagemann
Sina Haida
Birte Pohlmann
Sina Hembach
Katharina Dahlhoff
Rebecca Radermacher
Susanne Willmer

Mittelfeld
Katja Berndt
Alina Bongen
Helena Feldhoff
Sarah Meinerz
Maren Pohlmann
Nina Schimmelpfennig
Stefania Ciola
Marile Renfordt

Sturm
Nicole Michael
Melina Müller
Melanie Spiller

Trainer
Jürgen Meinerz (wie bisher).
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