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Mehr als 10.000 Stunden aktive Nächstenhilfe

mho; 3. Aug 2009, 18:24 Uhr
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Mehr als 10.000 Stunden aktive Nächstenhilfe

mho; 3. Aug 2009, 18:24 Uhr
Engelskirchen - Christoph Gissinger konnte sehr nachdrücklich sein, wenn es um die Belange der Feuerwehr ging - Langjähriger Ründerother Feuerwehr-Chef verabschiedet.



[Bilder: Martina Hoffmann --- Der scheidende Ründerother Feuerwehr-Chef Christoph Gissinger (2. v. li.) im Kreise der neuen Führungsmannschaft.]

Von Martina Hoffmann

45 Jahre ist Christoph Gissinger Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Ründeroth, jetzt wurde er mit viel Lob aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Seit der Gründung der Jugendfeuerwehr 1964 ist Gissinger aktiver Feuerwehrmann. Dabei hat die Wehr Tradition im Hause Gissinger, auch Vater und Großvater waren schon Mitglied. Bei so manchen Rechenspielen im Publikum kamen die Gäste auf weit über 10.000 Stunden die an Freiwilligendienst in die Wehr von Gissinger investiert wurden. „In Arbeitstagen sind das Jahre”, zeigten sich selbst Kameraden erstaunt. Der Dank für so viel Einsatz kam deshalb auch von vielen Seiten. Bürgermeister Wolfgang Oberbüscher dankte Gissinger für eine konstruktive Zusammenarbeit ohne Missklänge. „Auch wenn du sehr beharrlich sein konntest, wenn es um die Ausrüstung der Truppe ging”,  so Oberbüscher.

Dass die Wehr auch heute keine Nachwuchssorgen habe, sei der einfühlsamen Diplomatie Gissingers zu verdanken. Landrat Hagen Jobi machte noch einmal deutlich, was das Ehrenamt Feuerwehr von den Menschen fordere. „Nicht nur stehen sie rund um die Uhr abrufbereit, sondern sie setzen ihr Leben für die Sicherheit der Bevölkerung ein. Wir danken ihnen und ihren Kameraden dafür”, so Jobi. SPD-Landtagsabgeordneter Dr. Gero Karthaus hob die Nachdrücklichkeit hervor, mit der Gissinger Dinge der Feuerwehr vertreten habe. Da könne man es schon verstehen, dass in Heimatkreisen charmant von `Gissinger nervt` gesprochen werde. „Schließlich geht es hier um die bestmögliche Ausrüstung der Leute”, warb Karthaus um Verständnis.

Lob und Dank kam auch von Parteien und Rat: „Sie haben sich um das Gemeinwohl in besonderer Weise verdient gemacht”, so CDU-Fraktionschef Paul Eßer. Er wies darauf hin, dass auf den Listen zum Gemeinderat diesmal auch drei Vertreter der Feuerwehr stünden. So würden die Anliegen der Wehr hoffentlich weiter in den Rat getragen. Bürgermeisterkandidat Michael Advena, Leiter des Hochbauamtes, gab unumwunden zu, dass die Zusammenarbeit mit Gissinger `kein Zuckerschlecken’ gewesen sei, aber in Hinblick auf das wichtige Anliegen Neubau Feuerwehrhaus sei seine Beharrlichkeit durchweg positiv. „Wir sind alle zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr den Baubeginn haben“, so Advena. Die Kameraden aus Hirblingen überbrachten Grüße aus der Ferne und  Friedrich Kattwinkel sprach für die Ortsvereine.      
    
 „Die Kameradschaft und die Gelegenheit anderen helfen zu können“, so Gissinger, seien die Hauptmotivation für wohl unzählige Stunden im Freiwilligendienst gewesen. Er dankte vor allem der Familie, allen voran seiner Frau Angelika für Ihr Verständnis für das ebenso gefährliche wie zeitintensive Hobby. Die Kameraden beglückten Christoph Gissinger mit einer Bohrmaschine und einem Mannschaftsfoto. „Damit du uns immer vor Augen hast und auch etwas zu tun hast“, so Mannschaftssprecher Stefan Winkler. Aus den Händen des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Hans Josef Überberg erhielt der scheidende Wehrführer das Feuerwehrehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes. Gissinger, der in wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag feiert, hat aber schon Pläne für den Unruhestand. „Ich werde mich um die Alters- und Ehrenabteilung kümmern und habe mich bereit erklärt, Friedrich Kattwinkel als Vorsitzenden des Heimat und Verschönerungsvereins abzulösen,“ so Gissinger. Gemeindebrandinspektor Andreas Stommel ernannte dann Rainer Schmidt zum neuen Wehrführer, als Stellvertreter wurden Markus Schneider und Frank Reuter bestellt.

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