Bilder: Christian Benze --- Pünktlich am Samstagmorgen wurde die Meute der 100 Oldtimer in Lindlar auf die Reise geschickt.
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Im Oldtimer quer durch die buckelige Welt
Oberberg - 16. Tour der 1000 Kurven lockte Rekord-Teilnehmerfeld Renngemeinschaft Oberberg mit Traditionsveranstaltung sehr zufrieden.
Von Christian BenzeBereits früh um 8 Uhr kamen die ersten Oldtimerfreaks zum Hallenbad in Lindlar. Dort war und ist traditionell der Treffpunkt zur Papier- und Technikabnahme für die Tour der 1000 Kurven organisiert durch viele Helfer der Renngemeinschaft Oberberg um Fahrtleiter Dieter Jokisch. Ursprünglich wollte Jokisch die Oldtimer-Tour nur auf 80 Fahrzeuge begrenzen, doch es kamen immer wieder Anfragen nach einer Teilnahme. Nach Rücksprache mit seinen Vereinskollegen konnte das Starterfeld dann auf 100 Fahrzeuge ausgedehnt werden. "Darüber sind wir sehr froh. Es zeigt, dass dies eine begehrte Veranstaltung ist", sagte Jokisch stolz. "Obwohl oder vielleicht weil viele anspruchsvolle Aufgaben gestellt werden, haben sich diesmal besonders viele Teilnehmer angemeldet" so Jokisch weiter.
[Auch viele ältere Modelle waren bei der Tour der 1.000 Kurven am Start.]
Im Verlauf der etwa 130 Kilometer langen Strecke fahren die Teams unterschiedliche Streckenabschnitte - je nach Starterklasse. Die touristischen Fahrerteams fahren anhand eines Bordbuches, aus dem sie die Strecke mehr oder weniger entnehmen können. Bei den sportlichen Startern ist das Finden der Strecke ein Teil der Aufgabe. Bei bestimmten Streckenabschnitten werden Punkte vorgegeben und die kürzeste Strecke muss das Team selber finden. Beide Startergruppen müssen sich jedoch an bestimmten Abschnitten kniffeligen Aufgaben stellen, so zum Beispiel den Gleichmäßigkeitsprüfungen. Dabei muss eine bestimmte Strecke innerhalb einer vorgegebenen Zeit befahren werden. Abweichungen werden mit Strafpunkten belegt.
Die Teams kamen überwiegend aus dem Oberbergischen und seinen benachbarten Kreisen. Die Familie Hafner auf ihrem NSU TTS hatte mit einer 700 km langen Anfahrt aus Ainring in der Nähe von Berchtesgarden die längste Anreise. Doch haben sie es sich nicht nehmen lassen, wieder bei der Tour durch das Oberbergische dabei zu sein. So unterschiedlich wie die Herkunftsorte der Teilnehmer war auch die breite Palette der Fahrzeuge. Verschiedene deutsche und amerikanische Limousinen, englische und italienische Sportwagen und Fahrzeuge aus der Nachkriegszeit waren am Start.
[Hart im Nehmen mussten die Teams sein, vor allem wenn sie "offen" fuhren.]
Um 9:40 Uhr startete Manfred Kümper, 2. Bürgermeister der Gemeinde Lindlar, das erste Fahrzeug auf dem Marktplatz in Lindlar. Ein Sprecher der RG Oberberg stellte die Teams und die Fahrzeuge vor. Trotz der Schulferien und dem Samstagvormittag fanden sich Automobil-Interessierte ein, um dem Start den Oldtimer-Rallye anzuschauen. Vom Lindlarer Marktplatz aus ging es im Minutentakt auf den ersten, etwa 60 km langen Abschnitt über Ortsteile von Lindlar und Gummersbach zur Mittagspause bei der ErquellBrauerei in Bielstein.
Dort hatten die Teilnehmer Gelegenheit sich bei einem leckeren Mittagessen über die Strecke und die Aufgaben auszutauschen. Pünktlich um 13:30 Uhr startete Monika Schmidt von der RG Oberberg den zweiten Teil. Sie schickte die Teams auf die verbleibenden 70 km durch Dieringhausen, Ründeroth, an Schloss Gimborn vorbei nach Wipperfürth. In den vergangenen Jahren hatten wegen der wesentlich geringeren Teilnehmerzahl immer alle Fahrzeuge auf den Marktplatz von Wipperfürth Platz gehabt. In diesem Jahr konnten die Teilnehmer ihr Fahrzeuge nur für etwa eine Stunde dort abstellen. Dann mussten sie das Feld räumen und die anderen Teilnehmer konnten sich eine Verschnaufpause gönnen.
95 Teams gingen bei typisch bergischem Wetter auf die Strecke. Nur ein Ausfall (Technik) war zu verzeichnen. Den Gesamtsieg holten sich wie vor zwei Jahren das Team Jochen Verfürth (Kleve) mit Co-Pilot Dieter Göbel (Attendorn) auf einem Porsche 911 aus dem Jahre 1972.
Die einzelnen Klassen:
Die Klasse T1 (Touristische Gruppe mit Fahrzeugen bis Baujahr 1971) war mit 33 Teilnehmern am stärksten besetzt. Hier gewannen Horst Backmann/Kunibert Wilmes aus Olpe auf einen Auto Union 1000S Baujahr 1961. Marinanne Scheil/Wolfgang Grosalski aus Wipperfürth belegten den beachtlichen 4. Platz. Die Klasse T2 (Touristische Gruppe mit Fahrzeugen ab Baujahr 1971) 25 Teams. Die Klassensieger Dr. Franz Severin/Gerdi Severin (Frielingsdorf) des Vorjahres konnten den Erfolg nicht wiederholen und mussten sich mit dem 7. Platz begnügen. Aus Iserlohn stammen die diesjährigen Klassensieger Rene und Rüdiger Brune.
Die Klasse S1 (Sportliche bis Baujahr 1971) / 19 Teams. Hier gewannen Elke und Thorsten Wirths aus Odenthal auf einem Opel Manta A. Klasse S2 (Sportliche Gruppe, Fahrzeuge ab Baujahr 1972) 16 Teams. Das Team Heinrich Graeff/Jürgen Kohlmann aus Nümbrecht musste sich knapp geschlagen geben und wurden zweite hinter dem Gesamtsiegerteam Verfürth/Göbel.
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