Archiv

Angehörige schon im Krankenhaus pflegen lernen

Red; 3. Jul 2009, 17:07 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Angehörige schon im Krankenhaus pflegen lernen

Red; 3. Jul 2009, 17:07 Uhr
Gummersbach - AOK, Kreiskrankenhaus Gummersbach und die Universität Bielefeld vereinbaren Kooperation im Modellprojekt „Familiale Pflege“


[Bild: Mischa Peters --- Ralf Schmallenbach, Regionaldirektor der AOK (vorne von links), Prof. Dr. Katharina Göring von der Uni Bielefeld und Wolfgang Brodesser, Geschäftsführer am Krankenhaus Gummersbach, unterzeichneten heute die Kooperationsvereinbarung.]

Angehörige sollten besser geschult sein, wenn ältere Familienmitglieder, die das Krankenhaus verlassen, in die Familie zurückkehren. Dies ist das Ziel einer Kooperation der AOK Rheinland/Hamburg in Gummersbach, dem dortigen Kreiskrankenhaus und der Universität Bielefeld, die heute vertraglich besiegelt wurde.

Das „Familiale Pflege“ genannte Modellprojekt erkennt den Übergang eines älteren und kranken Menschen von einem Krankenhausaufenthalt in die Familie als große Herausforderung. Basis für die Verbesserung der Situation ist ein Beratungs- und Schulungsangebot, das die Universität Bielefeld im Auftrag des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Düsseldorf entwickelt hat.

Neben der Aufgabe, der Belastung von Angehörigen vorzubeugen und sie möglichst zu minimieren, hat das Angebot positive Auswirkungen auf das Management der Krankenhäuser bei der Entlassung eines Patienten. „Speziell Familienangehörige, die erstmals einen pflegebedürftigen Menschen bei sich aufnehmen, sollten schon im Krankenhaus auf entsprechende Kurse zurückgreifen können“, kommentiert Prof. Dr. Katharina Gröning von der Universität Bielefeld.

Doch auch alle weiteren Schritte werden intensiv begleitet. „Das Bildungs- und Beratungsangebot muss kontinuierlich sein und auch den späteren Alltag positiv beeinflussen“, so Wolfgang Brodesser vom Kreiskrankenhaus. Und Pflegedirektorin Marie-Theres Touppen ergänzt, dass die Ausbildung der Krankenhaus-Mitarbeiter bereits abgeschlossen ist.

Das Projekt ist das erste seiner Art im Oberbergischen Kreis. „Das soll es aber nicht bleiben“, sagt Ralf Schmallenbach von der Gummersbacher AOK. „Wir wünschen uns, dass die Angebote dauerhaft wahrgenommen werden und damit die Pflege von kranken Menschen in der Familie erleichtern.“
WERBUNG