Oberberg - Gesetzliche Krankenkassen fördern 2009 insgesamt 54 Projekte im Kreis.

Das Oberbergische ist nicht nur flächenmäßig groß, groß ist auch das Engagement der Menschen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Rund 90 Selbsthilfegruppen gibt es zwischen Radevormwald und Morsbach, und damit prozentual mehr als in vergleichbaren Regionen. Für viele Menschen mit Behinderung, Menschen, die an Süchten leiden oder mit psychischen Problemen kämpfen, sind Selbsthilfegruppen enorm wichtig. Dort findet man Leidensgenossen mit ähnlichem Schicksal, kann sich austauschen, Behandlungen besprechen, Strategien für den Umgang mit Ämtern entwickeln und vieles mehr.

[DAK-Chef Wolfgang Brelöhr wagte ein Tänzchen mit Roll an dance-Gründerin Elvira Wuttke.]

Natürlich kostet die Arbeit der Selbsthilfegruppen Geld, und neben dem Oberbergischen Kreis liegt auch den gesetzlichen Krankenkassen viel daran, dieses Engagement finanziell zu unterstützen. Schließlich spare man dadurch auch an anderer Stelle, „denn uns bleiben dann viele so genannte Drehtürpatienten etwa im Suchtbereich erspart“, so Wolfgang Brelöhr von der DAK Oberberg, die in der Region die Federführung für die Auszahlung hat. Tatsächlich werden vornehmlich Alkohol abhängige Menschen nach einer Therapie und anschließendem Besuch einer Selbsthilfegruppe viel seltener rückfällig. 54 Projekte mit Förderhöhen zwischen 150 und 10.000 € bezuschussen die gesetzlichen Krankenkassen 2009 im Oberbergischen.

„Die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Krankenkassen funktioniert hervorragend“, meinte Wolfgang Brelöhr. Das zeigte sich auch bei einer flotten Sohle, die er gemeinsam mit anderen „Fußgängern“ mit der „Roll and dance“-Gruppe hinlegte. Deren Gründerin Elvira Wuttke hatte das Projekt Anfang des Jahres gestartet, weil es im Oberbergischen dieses Angebot noch nicht gab. Mehr über die Gruppe gibt es unter deren Homepage.