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Großes Jubiläum: 75 Jahre Gasgesellschaft Aggertal

om; 15. Mar 2001, 13:58 Uhr
Oberberg Aktuell
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Großes Jubiläum: 75 Jahre Gasgesellschaft Aggertal

om; 15. Mar 2001, 13:58 Uhr
(om/15.3.2001-13:55) Von Oliver Mengedoht
Oberberg - Am 15. März 1926 gründeten die Städte Gummersbach, Bergneustadt sowie Bergisch Gladbach und die Gemeinden Wiehl, Drabenderhöhe, Ründeroth, Engelskirchen, Denklingen und Overath die kommunale Verteilgesellschaft "Gasgesellschaft Aggertal.

[Bilder (2) Oliver Mengedoht --- In der Stadthalle feiert die Gasgesellschaft heute ihr großes Jubiläum.]



"Die Gründung der Gasgesellschaft Aggertal ist die Antwort der Städte und Gemeinden in der Region auf die Ferngaspläne der Großindustrie an Rhein und Ruhr", heißt es in der Jubiläumszeitschrift der Gasgesellschaft. Gas gab es demnach damals in dem industriellen Raum im Überfluss, weil es als Nebenprodukt entstand bei der Umwandlung von Kohle zu Koks. Um die gewaltigen Überschussmengen absetzen zu können, wurden Ruhrgas und Thyssengas gegründet. Diese beiden Gesellschaften sind auch die einzigen, die noch Ferngasleitungen ins Oberbergische unterhalten.



Heute feierte die Gasgesellschaft ihr großes Jubiläum in der Gummersbacher Stadthalle. Neben Grußworten der Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Klaus Blau und Volker Bernstorff hielt Dr. Wolf Pluge, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, seinen Festvortrag "Energiewirtschaft zwischen Globalisierung und Kundennähe - Wo geht der Weg hin?"

[Gratulierte zum Erfolg: Dr. Wolf Pluge, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft.]



Gesellschafter der Gasgesellschaft Aggertal sind heute die rhenag (Rheinische Energie AG Köln) mit 47,03 Prozent, die Stromversorgung Aggertal mit 33,3 Prozent, die Gas-, Elektrizitätswerke Köln AG mit 15,7 Prozent, die Gemeinde Marienheide und die Stadt Waldbröl mit 1,15 Prozent sowie die Gemeinde Reichshof mit genau einem Prozent und die Gemeinde Morsbach mit 0,65 Prozent sowie die Kommunen Bergneustadt, Engelskirchen, Gummersbach und Overath sowie die Stadtwerke Wiehl GmbH mit 0,0021 Prozent.



"75 Jahre sind so lang wie ein Menschenleben - ebenso wechselvoll war auch die Geschichte der Gasgesellschaft Aggertal", so Dr. Klaus Blau, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft und Beigeordneter sowie Kämmerer in Gummersbach, und sein Vize Volker Bernstorff vom Vorstand der rhenag. Heute präsentiere sich die Gasgesellschaft als "gesundes Unternehmen, das in den 75 Jahren seines Bestehens Veränderungen immer offensiv mitgegangen ist". Im Vertrauen auf die Qualifikation und Kompetenz der Mitarbeiter sowie der Verbundenheit mit den Kunden vort Ort blicke man optimistisch in die Zukunft und will auch in den kommenden Jahren der führende Dienstleister im Bereich der Erdgasversorger für Bürger, Wirtschaft und Kommunen bleiben.

[Bilder (3): Gasgesellschaft Aggertal --- Die Schaufensterdekoration des Unternehmens in den 30-ern.]

"Freche Werbekampagnen, flotte Konkurrenz, Diskussionen über Kosten, Preise und Steuern - an Ereignissen ist unsere Zeit nicht arm", resümieren auch Günter Schibbe und Wilhelm Heikamp, die Geschäftsführer der Gasgesellschaft Aggertal. So wolle sich die Gasgesellschaft "nach 75 Jahren ihres Bestehens fortsetzen, was sie gutes begonnen hat, und sich auch unter veränderten Vorgaben behaupten".

"Mit der Gasgesellschaft Aggertal begann die Gasversorgung auch im Oberbergischen", erinnerte Landrat Hans-Leo Kausemann in seinem Grußwort. Seit der Entstehung des ersten deutschen Gaswerks vor 175 Jahren in Hannover seien in fast allen deutschen Städten Gasgesellschaften gegründet worden: "So entschieden sich die Entscheidungsträger im Jahr 1926 mit viel Weitblick in der Frühzeit der Ferngaswirtschaft, die Gasgesellschaft Aggertal zu gründen und sicherten so für die Region die damalige Stadtgasversorgung." Wenn man zurückblicke, so Kausemann, so erfahre man, wie mutig sich die Gasgesellschaft Aggertal den neuen Herausforderungen gestellt habe.



[Das Gebäude der Gasgesellschaft heute auf der Berstig.]

Das Programm im Jubiläumsjahr

(-Dienstag, 24. April: Eröffnung des Infobüros der Aggerservice GmbH in der Hindenburgstraße, Gummersbach)
(-Sonntag, 29. April: Overather Frühling)
-Sonntag, 20. Mai: Konzert mit dem Kammerorchester in der VHS Gummersbach unter Leitung von Dr. Lorenz Luyken (11 Uhr)
-Sonntag, 24. Juni: Tag der offenen Tür (11 bis 18 Uhr); Infos und Ausstellung über Erdgas und Trinkwasser, Xplorer - 22 Meter langer Super-Truck, Super-Spiele-Show für kleine und große Gäste, buntes Kinderprogramm, Gewinnspiel, Musik (heiße Rhythmen, Chor- und Tanzauftritte), Schauvorführung eines Glasbläsers sowie Kulinarisches "aus Küche und Keller"
-Dienstag, 28. August: Auftaktveranstaltung zum Bunten Umwelttag Nümbrecht im Haus der Gasgesellschaft mit prominenten Gästen
-Samstag, 27. Oktober: Konzert mit dem Kammerchor der VHS Gummersbach unter Leitung von Hans-Peter Fischer (20 Uhr)
(-Sonntag, 2. September: Fest der Elemente und Ökomarkt, Engelskirchen)
(-Sonntag, 2. September: Bunter Umwelttag in Nümbrecht; Präsentation mit Installateuren und Schornsteinfegern)
-Sonntag, 11. November: Auftaktveranstaltung für ein Kabarett-Festival mit der Thyssengas im Bühnenhaus der Stadt Gummersbach (weitere Gastspiele am 16., 24., 27., 28. und 29. November sowie am 1. Dezember)
-Samstag, 17. November: Benefizveranstaltung der Lions-Clubs der Region und der Gasgesellschaft Aggertal zugunsten des Kinderdorfs Oberhausen



[Alle Mitarbeiter auf einem Bild versammelt.]



Chronik der Gasgesellschaft Aggertal



-1926: Gründung der Gasgesellschaft Aggertal mit einem Gesellschafterkapital von 120.000 Reichsmark; Anteilseigner: Bergisch Gladbach, Gummersbach, Bergneustadt, Wiehl, Drabenderhöhe, Ründeroth, Engelskirchen, Overath und Denklingen; Baubeginn der Gashochdruckleitung entlang der Agger zwischen Bensberg und Bergneustadt

-1934: Die Geschäftsanteile der BELKAW (50 Prozent) gehen an die Kölner rhenag; Köln und Gummersbach sind mit je 17 Prozent beteiligt; Mitte des Jahres zieht die Gasgesellschaft aus dem Nebengebäude des Rathauses in ein neues Büro in der Hindenburgstraße

-1934/'35: Thyssengas verlegt eine eigene Hochdruckleitung und übernimmt im Auftrag der Stadtwerke Köln die Belieferung des Aggertals mit Ferngas

-1945: Die Aggertal-Hochdruckleitung und das Ortsnetz Engelskirchen werden durch Bombenangriffe zerstört

-1949: Stammkapital der Gesellschaft nach der Währungsreform: 500.000 Mark (vorher 180.000 Reichsmark)

-1951: Umzug in ein neues Verwaltungs- und Vertriebsgebäude in der Moltkestraße (Gummersbach); neuer Geschäftszweig: Lieferung von Propangas in Flaschen

-1968: 9.600 angeschlossene Haushalte; 12,7 Millionen Kubikmeter Erdgas abgesetzt; Leitungsnetz 340 Kilometer und 58 Mitarbeiter

-1976: 50. Geburtstag

-1979: Erschließung des Südkreises beginnt; fast 20.000 Kunden; 78,6 Millionen Kubikmeter Absatz

-1988: Umzug in neues Verwaltunghs- und Betriebsgesellschaft "auf der Berstig"; neue Unternehemensphilosophie und "Corporate Desitgn"

-1992: 46.665 Kunden; 202 Mio. Kubikmeter Erdgas Absatz; 1.312 Kilometer Leitungsnetz; knapp 100 Mitarbeiter

-1993: 1. Erdgasauto der Gesellschaft in Betrieb genommen

-1994: Bergneustadt, Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide, Morsbach, Reichshof, Waldbröl, Wiehl und Overath verlängern ihre Gasabnahmeverträge um 20 Jahre

-1996: Die Gemeinde Lindlar wird "abgegeben", dafür werden fehlende Gebiete in Overath übernommen; die Gasgesellschaft geht - vorläufig ohne eigene Domain - online; erste Schule geht dank Förderverein der Freien Waldrofschule Oberberg den ersten Erdgas-Wärme-Service-Vertrag für Schulneubau ein

-1997: Übernahme der Betriebsführung des Wasserwerks Marienheide; über 50.000 Kunden

-1998: Übernahme des Wasserwerks Engelskirchen; Stammkapital 28,5 Millionen Mark; 200 Millionen Kubikmeter Erdgas Absatz

-2000: Übernahme der Betriebsführung der Wasserversorgung Wiehl; 25 Jahre Gasversorgung im Reichshof

-2001: 57.200 Kunden; 1.670 Kilometer langes Leitungsnetz; 195 Millionen Kubikmeter Erdgas Absatz; 121 Mitarbeiter





Jubiläumsförderprogramm



-250 Mark für erdgasbetriebene Wäschetrockner, Erdgasherde oder -saunen

-100 Mark für Erdgassteckdosen (für Terrassenstrahler oder Gasgrill)

-50 Mark für den Anschluss der Spül- oder Waschmaschine an Warmwasser aus der Gasheizung

-zinsgünstige Finanzierung (bei Heizungsumstellung auf Erdgas; 5 Jahre Laufzeit; 4,5 Prozent; Tel.: 02261/30 03-115; alles bis 15. März 2002)

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