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Musikalisches Geschenk zum 900. Geburtstag

Red; 16. May 2009, 21:51 Uhr
Oberberg Aktuell
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Musikalisches Geschenk zum 900. Geburtstag

Red; 16. May 2009, 21:51 Uhr
(Red./16.5.2009-21:50) Lindlar - Der Musikverein Frielingsdorf feierte wieder ein erfolgreiches Konzert in der Scheelbachhalle mit zahlreichen Höhepunkten.
[Bilder: privat --- Walter Spicher dirigierte sein Orchester wieder souverän durch das Programm.]

Zu einer gelungenen Geburtstagsfeier gehören auch Geschenke. So überreichte das Frielingsdorfer Orchester der Gemeinde zum 900-jährigen Bestehen eine musikalische Aufmerksamkeit: Es eröffnete seinen Part unter der Leitung von Walter Spicher mit der Bergischen Ouvertüre, einer Hommage an die Heimat und das bekannte Bergische Heimatlied, das der Komponist Fritz Ihlau darin in Variationen verarbeitet hat. Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke bedankte sich für das Geschenk und das Engagement des Vereins. Auf das Alter komme es nicht an, so Tebroke, viel mehr darauf, dass die Gemeinde besonders durch die vielen Vereine eben „traditionell jung“ bleibe, wie der Leitsatz Lindlars es verspricht.

[Der elfjährige Severin Lechner begeisterte als Moderator.]

Die Veranstaltung eröffnete das Jugendorchester des Musikvereins. Nachdem im vergangenen Jahr viele Jugendliche den Sprung ins Hauptorchester geschafft hatten, war es ein kleiner Kreis von sehr jungen Nachwuchsmusikern, die ihre Sache ganz ohne Verstärkung der „Großen“ sehr gut machten. Nach einer Marsch-Fanfare präsentierten sie unter der Leitung von Berthold Blumberg Stücke aus der Reihe „Band Time Starter“ von Jan de Haan. Der elfjährige Moderator Severin Lechner führte so souverän durch das Programm, dass der MVF-Vorsitzende Harald Ammermann ihn im Anschluss bereits als ernsthaften Konkurrenten bezeichnete.

Der Auftritt des Hauptorchesters begann mit einer kleinen Herausforderung an das Publikum. Man hatte kurzfristig das Programm umgestellt und davon abgesehen, die Programme neu zu drucken. Also stellte Ammermann demjenigen zwei Karten für das Herbstkonzert in Aussicht, der am Ende die richtige Reihenfolge eingetragen habe und sorgte damit gleich für Erheiterung und reges Treiben auf den Sitzplätzen. Gewohnt pointiert moderierte er auch das zweite Stück nach der Bergischen Ouvertüre an, Variationen von Joseph Haydns „Symphonie mit dem Paukenschlag“, die solistisch hervorragend von Katja Döring-Außem auf dem Horn gestaltet wurden. Beschwingt ging es weiter mit „Fire & Ice“ von Otto Schwarz, das in Österreich Ski-Shows begleitet und für ein wenig Winterspektakel in der Scheelbachhalle sorgte.


[Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke beglückwünschte die Jubilare.]

In die Pause ging es mit einem Medley aus dem Musical „West Side Story“. Höhepunkt der zweiten Halbzeit war das Stück „Elefant und Mücke“, das Heike Schüttler auf der Piccoloflöte und Guido Römer auf der Tuba mit Bravour und vollem Lungeneinsatz meisterten, ohne dass ihnen die Anstrengung anzusehen gewesen wäre. Melodramatisch wurde es danach mit „Band of Brothers“. Die gleichnamige amerikanische Fernsehserie begleitet die Easy-Company im 2. Weltkrieg und lässt in seinem musikalischen Thema das Leid des Krieges erahnen. Das Orchester präsentierte das Stück präzise und mit viel Gefühl für ständige Dynamikwechsel.

1999 war ein aufregendes Jahr, wie Harald Ammermann rekapitulierte, mit der Sonnenfinsternis und dem Sommerhit Mambo No.5. Für vier Musikerinnen und einen Musiker begann damals ihre Karriere beim Musikverein Frielingsdorf. Tebroke wusste über die Jubilare Eileen Braun, Nadja Braun, Katharina Höller, Ilona Mitzschke und Steffen Seifert einige Anekdoten zu berichten, bevor sie Urkunde und Anstecknadel für ihre zehnjährige Mitwirkung im Orchester überreicht bekamen. Für den Klassiker „Music“ von John Miles wurde das Orchester von Hornist Florian Kronenberg auf der E-Gitarre begleitet. Zum Schluss meisterte man mit scheinbarer Leichtigkeit auch die schwierigen Taktwechsel von „Un poco cinco“ und schloss den Abend, wie man ihn begonnen hatte. Mit dem Bergischen Heimatlied, dieses Mal verarbeitet im Bergischen Heimatmarsch, bei dem am Ende alle mitsingen konnten.



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