[Bilder: privat --- Lehrer der Gesamtschule Reichshof lasen am Welttag des Buches ihren Schülern vor.]

„Vielleicht sind wir sogar als Lehrer zu pessimistisch, was das Interesse unserer Kinder an Büchern angeht“, kommentierte Karin Dörbaum die Veranstaltungen an der Gesamtschule Reichshof zum Welttag des Buches am 23. April. An diesem Tag hatten die Lehrer der Gesamtschule für ihre Schüler Lesungen veranstaltet. Sie waren ein voller Erfolg. „Wir haben selbst gestaunt, wie die Schüler an unseren Lippen hingen“, bilanzierte Friederike Busche, die aus dem Roman „Eragon“ von Christopher Paolini gelesen hatte. Tatsächlich schienen die Reichshofer Schüler nicht von der „narrativen Atrophie“ bedroht, wie der Philosoph Odo Marquard die Gefahr der Entfernung der modernen Menschen vom Buch bezeichnet.

[Eine Bücherbörse traf auf großes Interesse unter den Schülern.]

Der Andrang zu den Lesungen war jedenfalls enorm, schließlich unterschieden sich die Lesungen von den Lektürephasen im Unterricht durch den puren Spaß- und Neugier-Faktor. Vertreten waren die bekannten Romane „Tintenherz“ und „Der Bücherfresser“ von Cornelia Funke (gelesen von Tobias Wrede bzw. Heike Burghaus); Michael Endes „Momo“ (gelesen von Dr. Horst Kempers); Patrick Grodau trug aus „Schlimmes Ende“ von Patrick Ardaph, Sonja Grieff aus Monsterwochen“ vor „Geschichten vom Mut“ und „Die Insel der blauen Delfine“ (gelesen von Anne Halfar bzw. Angela Albrecht). Ruth Beckman las überdies aus „Die Klimakonferenz der Tiere“, ein Buch, das die Klasse 5e im Rahmen des RWE Wettbewerbs „Voran Gehen“ zum Thema Klimawandel selbst erstellt hatte. Mit Agnes Platz, Abteilungsleiterin I der Gesamtschule Reichshof, hatte Ruth Beckmann zudem Buchvorstellungen in den LRS-Kursen erstellt, die an zahlreichen Stellwänden präsentiert wurden.

Parallel zu den Lesungen erfolgte auch die Aktion „Mein Lieblingsbuch“, in der die Schüler der unteren Jahrgänge Buchvorstellungen auf von Axel Müller gestalteten Formblättern vornehmen sollten. Die Resonanz war hier ebenso groß wie bei der „Büchertauschbörse“. Hier brachten die Schüler 120 Kinderbücher zusammen, die für die Börse zur Verfügung standen. Karin Dörbaum, Initiatorin der Veranstaltungen zum „Tag des Buches“, war mit dem Ergebnis zufrieden: „Wir werden Lesungen künftig auch im Schuljahrsverlauf durchführen. Da gibt es eine echte Nachfrage. Unter den Kollegen gab es so manche Talententdeckung.“