[Bilder: MIchael Kleinjung --- Wipperfürths Patrick Althoff bekämpft Alexander Tomm resolut.]

SSV Bergneustadt – VfR Wipperfürth 1:1 (1:0).

Aus objektiver Sicht eines oberbergischen Fußball-Fans betrachtet, ist dieses Ergebnis perfekt. Bergneustadt hat zwar die Tabellenführung wieder eingebüßt, aber weiterhin beste Chancen im Aufstiegsrennen. Wipperfürth dagegen hamsterte beim nächsten Spitzenteam einen weiteren Zähler für den Klassenerhalt. Das Remis konnte die Hausherren aber nicht zufrieden stellen, denn eigentlich hätte die Partie schon zum Zeitpunkt des Augleichs längst entschieden sein müssen. Und der Treffer zum 1:1 war einer der umstrittenen Sorte: Der Ball sprang vom Innenpfosten in die Arme von Schlussmann Dustin Bäcker zurück. Nach Ansicht des Schiedsrichter-Assistenten überschritt der Ball auf diesem Weg die Torlinie. „Wir haben in dieser Saison 16 Gegentreffer bekommen und die waren alle kurios. Es wäre schön, wenn uns auch einmal so ein Tor gelingen würde“, kommentierte SSV-Coach Wolfgang Müller die Situation. Dennoch wollte er das Remis nicht als Rückschlag werten. „Die Mannschaft hat gesehen, dass ein 1:0-Vorsprung nichts bedeutet. Ich hoffe, dass sie daraus lernt und positiv damit umgeht.“

[Die beiden Torschützen im direkten Duell: Martin Brzoska (re.) und Christopher Dreiner.]

Die Gastgeber taten sich gegen die tief gestaffelten Wipperfürther zunächst schwer. Der dichte und ab 35 Metern vor dem eigenen Tor aufgestellte VfR-Kordon unterband das Kombinationsspiel des SSV wirkungsvoll. Damit blieb aber gleichzeitig in der Wipperfürther Offensive so ziemlich alles auf der Strecke, da das Sturmtrio ebenfalls mit Defensivaufgaben beschäftigt war und die vielen langen Bälle keine Adressaten fanden. Die erste Prüfung für Torwart Tobias Kappelen gab es in der 21. Minute, als er einen Distanzschuss von André Schilamow abwehrte. Auch kurz darauf hatte er seine Fingerspitzen dran, um einen überragend getretenen Freistoß von Marcel Walker an den Innenpfosten zu lenken. Danach trudelte der Ball gegen den anderen Pfosten und sprang ins Feld zurück.

Drei Minuten später war es aber soweit: Manndecker Martin Brzoska nutzte seine Freiheiten zu einem mutigem Vorstoß und setzte sich gegen zwei Gegenspieler resolut durch. Bei seinem präzisen Flachschuss aus 16 Metern hatte Kapellen keine Abwehrmöglichkeit. Ohne Chance wäre der Keeper auch bei einem Versuch von Schilamow gewesen, der aber lieber den linken anstatt den rechten Fuß nahm und knapp vorbeischoss (40.). Mit der Einwechslung von Christopher Dreiner stellte Norbert Scheider seine Mannschaft zur Halbzeit taktisch und personell um. Die Angriffsaktionen des SSV konnte man nun wieder besser unterbinden, wobei die Bergneustädter die nötige Präzision im Passspiel vermissen ließen.

[Drin oder nicht? Schiri Tobias Altehenger erkundigt sich bei seinem Assistenten, der auf Tor für Wipperfürth entschied.]

Es dauerte bis zur 65. Minute, ehe Bäcker den ersten, von Giovanni Bernardo zu unplatziert geschossenen Ball halten musste. Allerdings wurden auch die Bergneustädter nicht mehr richtig gefährlich und so rächte sich die mangelnde Chancenverwertung in der 81. Minute, als Dreiners Billard-Tor fiel. Christopher Lieblang und Schilamow hätten beinahe doch noch für ein Neustädter Happy End gesorgt, doch der starke Kapellen war beide Male auf dem Posten. „Uns war klar, dass Bergneustadt in der ersten Halbzeit Druck machen würde und wir die Offensive nicht komplett ausschalten können. Wir sind nachher besser ins Spiel gekommen und meiner Meinung nach war der Punkt aufgrund der zweiten Halbzeit verdient, weil wir mit viel Herz dagegengehalten haben und unser Mut belohnt wurde“, sagte Scheider.

Torschützen
1:0 Martin Brzoska (33.), 1:1 Christopher Dreiner (81. Pasquale Probo).

SSV Bergneustadt
Dustin Bäcker; Sebastian Wasem, Martin Brzoska, Hermann Schattner, Radion Miller, Christian Hausmann, Alexander Ochs, André Schilamow (88. Bastian Schönfeld), Alexander Tomm (68. Markus Wagner), Christopher Lieblang, Marcel Walker.

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Thorben Lamsfuß, Andrea Esposito, Marcel Thierenbach, Dominik Willms, Benjamin Butter (46. Christopher Dreiner), Jan Schmitz, Giovanni Bernardo (87. Michael Brandt), Pasquale Probo (89. Jakob Warkentin), Franco Lemke, Patrick Althoff.

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