[Bilder: Martina Hoffmann --- Kornelia Panek, sellvertretende Schauplatzleiterin trägt Prada, im Hintergrund eine Sammlung Kelly-Bags.]

Sie ist praktisch, sie beherbergt alles was einem lieb und teuer ist, sie wird von Frauen geschätzt, ist Accessoire, Modischer Schnickschnak, Cool oder Designerstück. Sie spiegelt den Trend ihrer Zeit wieder und lässt so manchen in Entzücken oder auch Neid ausbrechen: Die Rede ist von der Tasche. In unendlichen Variationen begleitet sie den Menschen seit jeher zur Arbeit, auf der Reise und in der Freizeit. Die meisten Frauen aber auch immer mehr Männer würden das Haus nicht ohne Tasche verlassen. Für den einen ist sie einfach praktisch, für die andere ein Statussymbol oder gar Fetischobjekt.

[Natürlich gibt es im RIM auch die Abteilung "Sporttaschen", Kornelia Panek probiert sich schon einmal im Lieblingssport der Luxustaschenträgerinnen, dem Golf.]

Unter dem Titel „PACKEN-WÜHLEN-TRAGEN. Die Tasche – Vom Transportmittel zum Fetischobjekt“ widmet das Industriemuseum in Engelskirchen seine neue Sonderausstellung der Tasche. Die Ausstellung erzählt die Kulturgeschichte der Tasche und beschreibt, wie sich ihre Funktion, Form und kulturelle Bedeutung von der Zeit um 1800 bis heute entwickelte. Mit einer kleinen Modenschau wird daher in der Veranstaltung die Entwicklung der Handtasche im 19. und 20. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Wandel der Kleidung und der Gesellschaft demonstriert. Noch bedeutender als Form, Material und Farbe einer Handtasche wurde im 20. Jahrhundert jedoch ihr Markenname.

Taschen bekannter Hersteller wie Bree, Aigner, Goldpfeil, Prada oder Chanel stellen weitere Highlights auf dem Ausstellungsrundgang dar. Leinwandstars wie Jane Birkin oder Grace Kelly sind für Generationen zum Stilvorbild geworden. Als Besonderheiten sind Marlene Dietrichs Handtasche aus dem Film „No Highway in the Sky“ aus dem Jahr 1951 und die berühmteste aller Damenhandtaschen, die Kelly-Bag von Hermès, zu sehen. Außerdem wird ein Geheimnis gelüftet: Jedem Besucher ist der Blick in das Innere fremder Taschen ausnahmsweise gestattet. Was sonst den neugierigen Blicken verborgen bleibt, kann hier uneingeschränkt betrachtet werden.

Verteilt auf zwei Etagen werden im LVR-Industriemuseum über 300 Taschen, Beutel und Tüten ausgestellt - vom mit Perlen gestrickten Biedermeierbeutel über Kofferhandtaschen aus Plexiglas der 1950er Jahre bis zur modernen Boten-Tasche aus LKW-Plane, die zur absoluten Trendtasche wurde. Zur Sonderausstellung erscheint ein Begleitband für 5 €, der im Museumsshop erhältlich ist. Führungen durch die Sonderausstellung können gebucht werden bei „kulturinfo rheinland“ unter der Tel.: 02234/99 21 555.