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Einen Ehrenritter und Mann der Taten verabschiedet

ch; 29. Mar 2009, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Einen Ehrenritter und Mann der Taten verabschiedet

ch; 29. Mar 2009, 00:00 Uhr
(ch/14.3.2009-14:50) Wiehl - Regelmäßig über die Grenzen des Notwendigen und Möglichen hinweg setzte sich Michael Adomaitis, der gestern offiziell sein Amt in der Johanniter- Unfall- Hilfe Rhein.-/Oberberg niederlegte. Steffen Lengsfeld tritt seine Nachfolge an.
[Bilder: Christian Herse --- Steffen Lengsfeld (v.r.) tritt die Nachfolge von Michael Adomaitis an, der gestern von den Johannitern Christian von Sierakowski und Wilfrid Nelles verabschiedet wurde. Hans-Georg von Müffling übergibt sein Amt an Christoph von Weber Chrustschoff.]

Die Schlange der Gratulanten wollte gestern nicht enden. Viele Freunde, Bekannte und Weggefährten waren in die Räume der Volksbank gekommen, um Michael Adomaitis für seine langjährige Arbeit und das Engagement zu danken. Adomaitis war seit 1994 im Regionalvorstand der Johanniter in Wiehl tätig und zeichnete sich durch seine Leistungen aus, die stets über dem lagen, was eigentlich verlangt wurde. Nun müsse er aus gesundheitlichen Gründen einen Gang runterfahren und habe deswegen den Weg für einen Nachfolger freigemacht. „Der Erhalt der Menschenwürde von Anfang bis Ende eines Lebens war der wichtigste Punkt seiner Arbeit“, würdigte ihn Landesgeschäftsführer Wilfried Nelles. Dies erkenne man auch an den Taten, die er in seinen Amtszeiten vollbracht hat: 19 Kindertagesstätten wurden in Rhein- und Oberberg eröffnet und das deutschlandweit einzige Johanniter- Hospiz in Wiehl eingerichtet.

[Landesvorstand Nelles überreicht Adomaitis die Entlassungsurkunde.]

Bürgermeister Werner Becker-Blonigen erinnerte sich gerne an vergangene Zeiten zurück: „Die Stadtkassen waren leer und trotzdem kam Michael Adomaitis damals auf mich zu und wollte eine Rettungswache gründen. Anbieten konnte ihm lediglich, das Fahrzeug in den Rathaushof zu stellen.“ Trotzdem habe Adomaitis nicht locker gelassen und die Wache in einer Garage in Oberwiehl eingerichtet. „Er hat die Johanniter Unfall-Hilfe hier in Oberberg zu einer festen Größe gemacht“, war Becker-Blonigen voll des Lobes. Bereits in früheren Zeiten hatte der Träger der Landesverdienstmedaille bewiesen, aus dem Nichts funktionierende Verbände aufbauen zu können. Noch vor dem Mauerfall hatte er damals in Wuppertal arbeitend Kontakte zum Land Brandenburg aufgenommen und war dort nach der Wende maßgeblich am Aufbau des Rettungsdienstes in Ostdeutschland beteiligt.

In seine großen Fußstapfen tritt fortan der 35-jährige Steffen Lengsfeld, der seine Erfahrungen im DRK Westerwald gesammelt hat und vor allem die angebotenen sozialen Dienste und Hilfen weiter ausbauen und verstärken möchte. „Auch wenn es aktuell finanziell nicht ganz so rosig aussieht, bin ich zuversichtlich, dass wir das schaffen. Als Landrat kann ich Ihnen meine volle Unterstützung anbieten“, versprach Hagen Jobi. An Lengsfelds Seite wird Christoph von Weber Chrustschoff stehen, der den aus Altersgründen ausscheidenden Hans-Georg Freiherr von Müffling beerben wird. Für die richtige Feier- und Abschiedsstimmung sorgte gestern Conny Melzer mit ihrer Querflöte, die bereits mehrfach bei Jugend musiziert ausgezeichnet wurde.




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