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Ob Stürme oder Ölschaden: Lindlarer Feuerwehren hatten wieder genug zu tun

ch; 22. Mar 2009, 00:00 Uhr
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Ob Stürme oder Ölschaden: Lindlarer Feuerwehren hatten wieder genug zu tun

ch; 22. Mar 2009, 00:00 Uhr
(ch/8.3.2009-18:30) Lindlar - Fast jeden zweiten Tag rückten die Kameraden im letzten Jahr aus und leisteten in 1.465 Einsatzstunden professionelle Hilfe - Manfred Lüdenbach nach 30 Jahren als Zugführer verabschiedet.
[Bilder: Christian Herse --- Einige Kameraden wurden für ihre langjährige Unterstützung der Feuerwehr geehrt.]

Die Feuerwehren der Gemeine Lindlar können wieder auf ein arbeits- und erfolgreiches Jahr 2008 zurückblicken. In guter Zusammenarbeit meisterten die Kameraden 160 Einsätze in rund 1.465 Stunden, wie beispielsweise Brände, Verkehrsunfälle, aber auch „kleinere“ Ereignisse wie Ölspuren oder vollgelaufene Keller. Die regelmäßigen Übungen zahlten sich besonders bei den zahlreichen Sturmeinsätzen, welche die vier Einheiten in Lindlar, Frielingsdorf/ Scheel, Hohkeppel und Remshagen abarbeiten mussten, aus. Alles abverlangt wurde den Rettern besonders am 25. Juli, als in Bolzenbach eine Baumaschine innerhalb weniger Minuten 700 Liter Hydrauliköl verlor (OA berichtete). „Durch das umsichtige und schnelle Handeln der Kameraden konnte hier eine Umweltkatastrophe verhindert werden“, berichtete der stellvertretende Wehrführer, Dietmar Feldhoff, bei der gestrigen Jahresdienstbesprechung, die von dem Musikverein Frielingsdorf begleitet wurde.

[Seit 30 Jahren ist Manfred Lüdenbach bereits in der Lindlarer Feuerwehr.]

„Gerätschaften, Fitness und Kameradschaft“ sind für Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke die Punkte, die eine gute und effektive Feuerwehr auszeichnen. „Die hervorragenden Ergebnisse bei den Leistungsnachweisen und die große Bereitschaft, an Aus- und Weiterbildungen teilzunehmen, beweisen, dass unsere Männer und Frauen hervorragend auf den Einsatzalltag vorbereitet sind“, lobte Tebroke. Für die Gemeinde sei die Feuerwehr ein wichtiger Bestandteil und werde soviel gefördert, wie es die Finanzlage zulasse: „Ein neues Fahrzeug für den zweiten Löschzug ist bereits auf dem Weg.“ Zurzeit besitzen die Einheiten einen Fuhrpark aus 15 Fahrzeugen, von denen nur fünf vor der Jahrtausendwende in Dienst gestellt worden sind.

Auch wenn die Gesamteinsatzzahlen mit 160 im Vergleich zum Vorjahr um elf niedriger ausgefallen sind, hatten die Freiwilligen genug zu tun: Jeder dritte Alarm erreichte die Feuerwehrleute nach 20 Uhr. Insgesamt mussten die Retter zu 30 gemeldeten Bränden, 93 Technischen Hilfeleistungen (beispielsweise Verkehrsunfälle, Ölspuren, umgestürzte Bäume) und fünf sonstigen Einsätzen ausrücken. Auffallend die hohe Zahl an Fehlalarmen, die mit 32 mehr als doppelt so stark ausfiel, wie in den vergangenen zwei Jahren. Einen großen Dank richtete dabei Wehrführer Dieter Hungenberg an die Arbeitgeber, die ihre Angestellten für die Einsätze freistellen: „Wir stoßen auf eine große Akzeptanz, die nicht selbstverständlich ist.“

Über Nachwuchssorgen können sich die Kameraden derweil nicht beklagen. Von den 233 Mitgliedern befinden sich mit 156 Aktiven drei mehr im Dienst, als noch 2007. Und auch die Jugendabteilung kann auf eine Truppe von 34 Jungen und Mädchen zurückgreifen. „Fünf Jugendliche traten letztes Jahr in den Dienst der aktiven Kameraden über“, berichtete Jugendwart Axel Richerzhagen, der besonders die Leistungen beim Kreisjugendzeltlager in Marienheide hervorhob: „Wir konnten dort gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Engelskirchen die Lagerspiele gewinnen.“ Mit stehenden Ovationen wurde hingegen ein wahres Urgestein verabschiedet: Manfred Lüdenbach trat das Amt des Zugführers nach über 30 Jahren an Hans-Peter Scheurer ab, der den Lindlarer Löschzug die nächsten sechs Jahre leiten wird.

Folgende Kameraden wurden besonders geehrt:

Feuerwehrzeichen in Silber:
Christoph Maur von der Löschgruppe Hohkeppel

Feuerwehrzeichen in Gold:
Wolfgang Braun von der Löschgruppe Scheel
Hans-Peter Frielingsdorf von der Löschgruppe Scheel
Helmut Kronenberg von der Löschgruppe Scheel
Karl Sauermann von der Löschgruppe Scheel

Ehrenurkunde des Landesfeuerwehrverbandes für 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr:
Alois Kohlgrüber aus der Ehrenabteilung
Peter-Hugo Richerzhagen aus der Ehrenabteilung

Ehrenurkunde des Landesfeuerwehrverbandes für 60-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr:
Hans- Werner Lorenz aus der Ehrenabteilung

Verabschiedung aus dem aktiven Dienst und Wechsel in die Ehrenabteilung:
Günter Klesper von der Löschgruppe Hohkeppel
Klaus Wendeler vom Löschzug Lindlar



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