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Neuer Notarzt- Standort garantiert schnellere Hilfe in Oberberg

ch; 21. Mar 2009, 00:00 Uhr
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Neuer Notarzt- Standort garantiert schnellere Hilfe in Oberberg

ch; 21. Mar 2009, 00:00 Uhr
(ch/6.3.2009-13:30) Von Christian Herse
Marienheide - Zur Unterstützung und Entlastung der Notfallmediziner in den oberbergischen Krankenhäusern wurde vor kurzem ein weiterer Notarzt an der Rettungswache Marienheide stationiert. Dieser soll künftig Patienten- Verlegungen begleiten und damit die Einsatzbereitschaft der anderen Ärzte gewährleisten.
[Bild: Christian Herse --- Notärztin Anne Grimm und Wachleiter Carsten Lurz stellen heute die Einsatzbereitschaft bei Notfallverlegungen sicher.]

Vor einem Monat machte der Grünen- Kreistagspolitiker Ralph Krolewski auf einen Missstand im Gummersbacher Kreiskrankenhaus aufmerksam, wo immer seltener ein zweiter Notarzt einsatzbereit war. „Wenn der erste Notarzt nun beispielsweise mit der Verlegung eines Patienten in ein anderes Krankenhaus unterwegs war, stand in der Zeit kein weiterer Mediziner für Notfälle im Gummersbacher Stadtgebiet zur Verfügung. Und bei einem Transport nach Köln oder Siegen konnte dieser Zeitraum durchaus zwei Stunden betragen“, berichtet Hans-Uwe Koch, Abteilungsleiter für den Rettungsdienst im Kotthausener Brandschutzzentrum. Dass habe dazu geführt, dass Rettungsmittel aus Engelskirchen oder Waldbröl alarmiert werden mussten, die jedoch eine erheblich längere Anfahrtszeit hatten und die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen von zwölf Minuten nicht immer gewährleisten konnten. Außerdem sei es dadurch an anderen Orten zu Engpässen gekommen, da die eigentlich für dort vorgesehenen Einsatzmittel in Gummersbach "aushelfen" mussten.

Auf diesen schon seit längerer Zeit andauernden Zustand haben die Verantwortlichen nun reagiert und einen Notarzt in der Rettungswache Marienheide in der Jahnstraße stationiert. Dieser soll fortan tagsüber die Verlegungen im gesamten Kreisgebiet begleiten und den zweiten Doktor in Gummersbach ersetzen. „Wir haben eine Vorlaufzeit von 30 Minuten, in der wir von Marienheide zu den jeweiligen Krankenhäusern fahren“, erklärt Wachleiter Carsten Lurz. Der große Vorteil dabei sei, dass die eigentlichen Notärzte an den fünf Standorten in Engelskirchen, Gummersbach, Radevormwald, Waldbröl und Wipperfürth weiter für die Erstversorgung bei Verkehrsunfällen oder Herzinfarkten zur Verfügung stünden und somit eine schnelle Versorgung garantiert sei. Durchschnittlich drei Mal am Tag muss derzeit das DRK-Fahrzeug aus Marienheide ausrücken, um eine Verlegung zu begleiten.

Die zentrale Stationierung des Notarzteinsatzfahrzeuges (NEF) sei dabei ein enormer Vorteil, wie Koch weiß: „Die Marienheider Wache liegt in der Kreismitte und kann in kurzer Zeit jede Klinik in Oberberg erreichen.“ Sollten zudem alle Fahrzeuge im Einsatz sein, stünde das NEF als ein weiteres Rettungsmittel zur Verfügung. Dies sei allerdings nur eine sekundäre Aufgabe, betont Koch. Die Mediziner stammen dabei aus dem sogenannten Personalpool des Oberbergischen Kreises, der mittlerweile 50 Ärzte aus der Region umfasst. „Die Pläne zu dieser Umstrukturierung standen bereits vor den Diskussionen im Februar fest“, bemerkt Kreissprecherin Angela Altz. Man habe sich zu diesem Schritt letztendlich entschlossen, weil das Gummersbacher Krankenhaus in Gesprächen erklärt hatte, dass es aktuell keine Möglichkeit sehe, den zweiten (Verlegungs-) Notarzt dauerhaft zu garantieren.

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