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22:28 gegen Magdeburg - Schiedsrichter Methe/Methe brachen dem VfL das Genick

pl; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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22:28 gegen Magdeburg - Schiedsrichter Methe/Methe brachen dem VfL das Genick

pl; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
(pl/28.2.2001-23:45) Von Peter Lenz
Gummersbach - Gegen die schwachen Schiedrichter und einen in der zweiten Halbzeit starken SC Magdeburg hatten die Bundesliga-Handballer des VfL Gummersbach heute Abend keine Chance, sie verloren 22:28.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Gummersbachs bester Akteur, Torwart Jan Stankiewicz, parierte heute gleich 16 Würfe des SCM, darunter zwei Siebenmeter. Hier scheitert Olaffor Stefansson an dem Schweden.]



Im heutigen Spitzenspiel setzte sich Primus SG Flensburg-Handewitt mit 28:21 gegen den Tabellenzweiten TBV Lemgo durch. Federn lassen musste Verfolger SG Wallau/Massenheim: Gegen den TV Großwallstadt reichte es in eigener Halle nur zu einem 24:24. Die Magdeburger verbesserten sich durch den Erfolg nun auf den zweiten Tabellenplatz.

[Von Beginn an nahm Stefan "Kretzsche" Kretzschmar Gummersbachs "Nick" in Manndeckung: Mit Erfolg, Yoon kam auf gerade einmal vier Treffer.]



VfL Gummersbach - SC Magdeburg 22:28 (14:12).



Dass die Schiedsrichter-Brüder Reiner und Bernd Methe dem VfL Gummersbach in den vergangenen Jahren nicht gerade gut gesonnen waren, ist ein offenes Geheimnis. Was sie sich aber heute geleistet haben, spottet jeder Beschreibung. Okay, auch ohne die Hilfe der Herren in Schwarz wären die Magdeburger aufgrund der starken Leistung in der zweiten Halbzeit heute wohl als Sieger aus der Halle gegangen, allerdings wäre das Resultat niemals so deutlich gewesen.



Was war passiert? Beim 16:16 nach 39 Minuten waren die Oberberger noch gut im Rennen. Oliver Plohmann, der sich in der stabilen VfL-Deckung neben Jörn Ilper gute Noten verdiente, erzielte sogar die erneute Gummersbacher Führung zum 17:16 (40.). Aber dann kam der große Auftritt des Schiedsrichter-Gespanns: Kyung-Shin Yoon saß bereits wegen Foulspiels auf der Strafbank, und plötzlich zeigten Methe/Methe eine weitere Zeitstrafe gegen den VfL an. Marko Beers musste wegen einer Nichtigkeit auf die Bank.

[Sorgten mit zahlreichen Fehlentscheidungen für viel Unmut auf den Rängen: Die Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe.]



Doch damit nicht genug: Nach Stefan Kretzschmars erneutem Ausgleich (17:17) zeigten die Schiedsrichter wieder eine Strafe gegen den VfL an. Diesmal traf es Oliver Plohmann. "Nick" Yoon reklamierte und musste dafür ebenfalls vom Feld. Plötzlich standen gerade einmal noch drei Gummersbacher Spieler sechs Magdeburgern gegenüber. Wieder Kretzschmar, heute übrigens neben Nationaltorwart Henning Fritz bester Magdeburger, brachte die Gäste erstmals in Führung. Das Schiksal nahm seinen Lauf.



Verunsichert durch diese krassen Fehlentscheidungen verloren die Hausherren völlig den Faden, agierten undiszipliniert und vergaben die klarsten Chancen. Auf der Gegenseite liefen die Schützlinge von Trainer Alfred Gislason zur Höchstform auf. Vassili Kudinov, der erst ab der 26. Minute ins Spiel gekommen war, zweimal Olaffor Stefansson und Gueric Kervadec ließen die Gäste bis zur 49. Minute auf 22:17 davonziehen. Das war dann schon mehr als eine Vorentscheidung. Beim 25:20 für den SCM fünf Minuten vor Ultimo war die Kuh vom Eis.

[Henning Fritz kam, sah und siegte. Am Ende hatte er 15 Paraden auf dem Konto.]



Dabei hatten die Gummersbach das Duell der alten Rivalen aus Europacup-Zeiten in den ersten 30 Minuten noch klar bestimmt, auch wenn Yoon durch seinen Ex-Kollegen Kretzschmar von Beginn an an die kurze Leine genommen wurde. Nach einer 5:1-Führung der Blau-Weißen (7.) war der VfL auch nach 21 Minuten mit 11:7 am Drücker. Umberto Brajkovic traf noch zum 14:10 (28.), aber bis zur Pause schwand der Vorsprung nach den Anschlusstreffern von Oleg Kulechov und Joel Abati sowie zwei Pfostenschüssen von Gummersbachs Oleg Khodkov auf zwei Tore (14:12). Zu diesem Zeitpunkt hatte "Jasch" Stankiewicz bereits zwei Siebener pariert (20. und 22.). Bis zur bereits erwähnten 40. Minute bleib es zunächst spannend, der Rest ist bekannt.



Trainerstimmen nach dem Spiel:



Alfred Gislason (SC Magdeburg):
"Glück für uns, das hätte auch anders ausgehen können. In der ersten Halbzeit hatte ich den Eindruck, dass wir hier und heute keine Chance haben würden. Der VfL agierte im Angriff variabel und stand in der Deckung stabil. Wir konnten zur Pause von Glück reden, dass der Abstand nur zwei Tore betrug. Im zweiten Durchgang standen wir viel besser, und bis zur 42. Minute war das Spiel auf der Kippe. In den letzten 14 Minuten haben wir das Spiel dann verdient gewonnen, wenn auch nicht in dieser Höhe."

[Oleg Khodkov war zwar mit sechs Toren bester VfL-Werfer, brauchte aber dafür auch zwölf Versuche.]

["Kretzsche", wie er leibt und lebt: Er spornte seine Kollegen zur Höchstleistung im zweiten Durchgang an.]



Thomas Happe (VfL Gummersbach): "Zu den Schiedsrichtern möchte ich mich nicht äußern, es waren einfach zu viele chaotische Situationen. Außerdem kann ich mich nicht über die Schiris beschweren, wenn wir solch eine Disziplinlosigkeit wie heute an den Tag legen. Vor allem unsere Routiniers, die schon lange im Geschäft sind, dürfen sich so etwas einfach nicht erlauben. In der ersten Halbzeit haben wir sowohl in der Deckung als auch im Angriff sehr beweglich gespielt, aber auch schon viele Füchtigkeitsfehler produziert und so die Chance vertan, uns weiter abzusetzten.



Nach der Pause haben wir uns zwar mit Kampf zunächst im Spiel gehalten, aber das hat viel Kraft gekostet. Besonders Nick und Oleg spielten plötzlich total verkrampft und zu statisch. Nach den drei Zeitstrafen haben wir dann völlig den Faden verloren."





VfL Gummersbach:



Stefan Hecker (n.e.)

Jan Stankiewicz (16 Paraden, davon zwei Strafwürfe)



Kyung-Shin Yoon (4/1)

Oliver Plohmann (1)

Jörn Ilper (1)

Marco Beers

Andreas Blank (2)

Ian-Marko Fog (1)

Oleg Khodkov (6)

Sead Kurtagic

Umberto Brajkovic (3)

Francois-Xavier Houlet (4)

Mirko Naber (n.e.)

[Besonders die Disziplinlosigkeit einiger seiner Routiniers trieb VfL-Trainer Thomas Happe die Zornesröte ins Gesicht.]





SC Magdeburg:



Henning Fritz (15 Paraden)

Christian Gaudin (1.-6.)



Olaffor Stefansson (7/4)

Gueric Kervadec (1)

Vassili Kudinov (3)

Erik Göthel

Sven Liesegang (1)

Steffen Stiebler

Joel Abati (1)

Oleg Kulechov (6)

Michael Jahns (1)

Stefan Kretzschmar (8)





Zuschauer: 1.700.



Siebenmeter: 1:6 - 1:4 (Stefansson und Kulechov scheitern an Stankiewicz).



Zeitstrafen: 12:4 Minuten (Ilper, zweimal Yoon, Beers, Plohmann, S. Kurtagic - Stefansson, Göthel.



Beste Spieler: VfL: Jan Stankiewicz - SCM: Henning Fritz, Oleg Kulechov, Stefan Kretzschmar.



Spielfilm: 2:0 (2.), 5:1 (6.), 6:4 (11.), 8:6 (17.), 11:8 (23.), 14:10 (28.), 14:12 - 14:14 (32.), 16:16 (39.), 17:18 (42.), 17:22 (49.), 20:25 (55.), 22:28.



Tabelle und Ergebnisse



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