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FVM-Pokal: Jordan-Mission erfüllt - Nümbrecht zieht ins Viertelfinale ein

lo; 6. Jan 2009, 00:00 Uhr
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FVM-Pokal: Jordan-Mission erfüllt - Nümbrecht zieht ins Viertelfinale ein

lo; 6. Jan 2009, 00:00 Uhr
(lo/22.12.2008 AKTUALISIERT vom 21.12.2008) Oberberg - A-Ligist SSV Homburg-Nümbrecht gewinnt nach einer überzeugenden Vorstellung gegen den zwei Klassen höher spielenden SC West Köln - Frauen: TuRa verkauft sich teuer, muss sich aber dem Regionalligisten Kommern geschlagen geben.
Der SSV Homburg-Nümbrecht hat das Viertelfinale des FVM-Pokals erreicht. In einer temporeichen und spannenden Partie, die von 300 Zuschauern verfolgt wurde, war zwischen den Gastgebern und den zwei Liga höher spielenden Kölnern kein Klassenunterschied zu erkennen. Interimscoach Hans Jordan feierte mit dem Erfolg einen perfekten Abschluss seines dreiwöchigen Intermezzos bei der Ersten des SSV. „Die Mission ist optimal erfüllt“, erklärte Jordan, der sich nun wieder ausschließlich um die A-Jugend kümmert. Die Nümbrechter hoffen nun auf einen „Knaller“ wie NRW-Ligist Germania Dattenfeld, allerdings haben die unterklassigen Teams in der 3. Runde des Verbandspokals kein automatisches Heimrecht mehr.

[Bilder: Christian Herse --- Ein Kölner gegen alle: Dennis Gerlach marschiert mit dem Ball, Vitali Kelm guckt schon nach der Lücke, in die er stoßen kann.]

Männer (2. Runde)

SSV Homburg-Nümbrecht - SC West Köln 3:2 (2:1).

Zunächst sah es nicht nach dem optimalen Abschluss der Jordan-Mission aus. Der Landesligist erwischte den besseren Start und lag bereits nach acht Minuten in Führung: Nach einem Eckball stand Serkan Okta am zweiten Pfosten völlig frei und versenkte die Kugel mit einem Volleyschuss im Tor. Vom SSV war auch danach kaum etwas zu sehen, während Köln mit einem Freistoß an die Querlatte die nächste Duftmarke setzte (19.). Der berühmte Weckruf, denn nun waren die Gastgeber plötzlich präsent. Vitali Kelm hatte die erste Hundertprozentige auf dem Fuß (20.), kurze Zeit später wurde im Strafraum gelegt. Den daraus resultierenden Strafstoß verwandelte Ali Ümit sicher.

[Dennis Gerlach in akrobatischer Pose.]

In der 30. Minute gab’s Hochbetrieb im SSV-Sechzehner: Nach einem Rückpass, den Keeper Kevin Riemschoss mit den Händen aufnahm, entschied der Schiri auf indirekten Freistoß. Dem ausführenden Kölner gelang das Kunststück, den Ball aus fünf Metern Entfernung etwa 15 Meter vorbeizuschießen. Es blieb für fast 40 Minuten die letzte vorzeigbare Szene des SC West, während Nümbrecht kurz darauf zum glücklichen Führungstreffer kam. Ein von der Mauer abgefälschter Freistoß landete direkt vor den Füßen von Dennis Gerlach, der unbedrängt einschieben konnte. Der SSV nun obenauf, aber inkonsequent: Mehmet Ümit zielte knapp daneben (38.), Daniel Egorkin traf nur die Latte des leeren Tores (42.).

Die Gästeabwehr hatte Riesenprobleme mit der flinken SSV-Offensive, was das 3:1 kurz nach der Pause schonungslos aufdeckte. Vitali Kelm sagte nach einem dicken Bolzen „Danke“ und drosch das Leder humorlos unter die Latte. Köln bekam durch die Einwechslung des ehemaligen Bergneustädters David Fritsch etwas mehr Struktur in sein Spiel, gefährlich wurde es aber fast ausnahmslos nach Freistößen und Eckbällen beziehungsweise langen Bällen.

[SSV-Interimstrainer Hans Jordan war angesichts der vielen klaren Möglichkeiten seiner Mannschaft der Verzweiflung nah.]

Die Platzherren zogen sich etwas zu weit zurück und konnte keine Entlastungsangriffe mehr fahren. Bei einigen heiklen Situationen profitierten die Nümbrechter von der Abschlussschwäche der Gäste. Zudem wuchs Riemschoss in der Schlussphase über sich hinaus und parierte dreimal in glänzender Manier. Beim Anschlusstor war für ihn allerdings nichts zu machen. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Entscheidung allerdings schon längst gefallen sein müssen: Vitali Kelm steuerte alleine aufs Tor zu, sein versuchter Rückpass auf den mitgelaufenen Mehmet Ümit war aber zu ungenau (83.). Egorkin musste wie schon in der ersten Halbzeit mit dem Aluminium Vorlieb nehmen (85.).

So blieb es bis in die Nachspielzeit hinein spannend. Köln schickte eine hohe Flanke nach der anderen Richtung Nümbrechter Tor, doch mit vereinten Kräften gelang es, den Erfolg über die Runden zu bringen. „Die Mannschaft hat gezeigt, was für ein Riesenpotenzial ihr steckt. Wir waren spielerisch nicht schlechter als der Landesligist und hatten die besseren Chancen. Deswegen ist der Sieg auch verdient. Besonders freut es mich für Kevin Riemschoss, der zuletzt viel Kritik einstecken musste und heute super gehalten hat“, erklärte Jordan nach dem Erfolg.

Tore
0:1 Serkan Okta (8.), 1:1 Ali Ümit (22. Foulelfmeter), 2:1 Dennis Gerlach (33.), 3:1 Vitali Kelm (52.), 3:2 Serkan Okta (86.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Kevin Riemschoss; Petert Schinkowski, Paul Gellert, Bastian von Ameln, Ali Ümit, Mehmet Ümit, Johann Kasper, Eduard Kelm, Daniel Egorkin (87. Roman Kasischke), Dennis Gerlach (90.+2 Simon Wenz), Vitali Kelm (90. Fisnik Pllana).

[Bei Ecken und Freistößen wurde es gefährlich im SSV-Strafraum.]

Frauen (1. Runde)

TuRa Dieringhausen - VfL Kommern 1:3 (1:2).

Teuer verkauft, aber trotzdem verloren: Für die TuRa war gegen den Regionalligisten bereits in Runde eins Endstation. Die dezimierte Mannschaft von Marco Hartenfels, kurzfristig waren noch die Stürmerinnen Dorothée Maffei und Kathrin Winheller ausgefallen, musste sich mit einem frühen Rückstand auseinandersetzen, hielt sich anschließend aber größtenteils schadlos. Der zweite Gegentreffer resultierte aus einem Foulelfmeter. Kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte Carina Herrmann zu einem sehenswerten Alleingang an und verkürzte auf 1:2.

Kommern blieb auch danach überlegen, während Dieringhausen seiner Kontertaktik vertraute. Einer dieser Gegenangriffe hätte beinahe zum Ausgleich geführt, doch die gegnerische Torfrau fing den Ball ab und leitete mit einem schnellen Abwurf das Tor zum 1:3 ein. „Das war die Entscheidung. Danach hat uns die Kraft gefehlt, um noch einmal zurückzukommen“, meinte Hartenfels. Keeperin Martina Braun verhinderte in der Schlussphase mit einigen guten Paraden eine höhere Niederlage. „Wir haben uns gut aus der Affäre gezogen“, resümierte der TuRa-Coach.

Tore
0:1 (8.), 0:2 (28. Foulelfmeter), 1:2 Carina Herrmann (45. Alleingang), 1:3 (60.).

Ergebnisse und Termine im Überblick

Herren
VfL Alfter (Landesliga) – SC Brühl (Mittelrheinliga) abgesagt
Hilal Maroc Bergheim (Bezirksliga) – Borussia Freialdenhoven (Mittelrheinliga), 3:2
BV Bedburg (Landesliga) – Bonner SC (NRW-Liga), abgesagt
VfR Bachem (Landesliga) – Germania Dattenfeld (NRW-Liga) 0:7
FC Wegberg-Beeck (Mittelrheinliga) – FC Hennef (Mittelrheinliga) 5:1
Blau-Weiß Friesdorf (Landesliga) – Germania Lich-Steinstraß (Mittelrheinliga) 4:6
SC Kellersberg (Landesliga) – SV Nierfeld (Landesliga), abgesagt

Frauen
Vorwärts SpoHo Köln (Verbandsliga) - Blau-Weiß Friesdorf (Landesliga) 6:0
Pulheimer SC (Verbandsliga) – FFC Brauweiler (Regionalliga) 1:3
TSV Kesternich (Landesliga) – Sportfreunde Uevekoven (Verbandsliga), abgesagt
SV Eilendorf (Verbandsliga) – Fortuna Köln (Regionalliga) 6:4
TB Witterschlick (Kreisliga) – FC Sankt Augustin (Verbandsliga), 0:7
SG Rotbachtal (Landesliga) – Rot-Weiß Merl (Regionalliga) 0:4
SC Mauauel-Nideggen (Verbandsliga) – Blau-Weiß Biesfeld (Verbandsliga) 2:0-Wertung

Herren
Viertelfinale: 14./15. Februar 2009
Halbfinale: 11./13. April 2009
Finale: 10. oder 11. Juni 2009

Frauen
Viertelfinale: 13. April 2009
Halbfinale: 21. Mai 2009
Finale: 11. Juni 2009



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