[Die "Villa Kunterbunt" hat den "Aufstieg" zum Familienzentrum erfolgreich gemeistert.]

Insgesamt dauerte der Prozess von der Anmeldung bis zur abschließenden Zertifizierung ein Jahr, in dem Leiterin Kathrin Fuchs und ihre Stellvertreterin Heike Lukas zehnmal bei Kursen die Schulbank drücken mussten. Doch der Status "Familienzentrum" will nicht nur einmal erreicht, sondern muss gehalten werden. "In vier Jahren steht die erste Überprüfung unserer Arbeit an", berichtete Fuchs. Den Schwerpunkt setzt die Elterninitiative im Engelskirchener Ortsteil Broich ganz klar im Bereich Sport und Gesundheit.

Bei der Zertifizierung erreichte die Villa Kunterbunt 38 von 48 möglichen Punkten. In vier von acht Bereichen wurden die eigenen Schwerpunkte mit der Höchstwertung bestätigt. Im Zuge der Zertifizierung konnten zahlreiche Kooperationen geschlossen werden. So veranstaltet zum Beispiel der VfL Engelskirchen nachmittags das "Abenteuerturnen" im Sportraum der Einrichtung. Auch Christoph Dannenbäumer vom St. Josef-Seniorenheim ist von den gemeinsamen, generationsübergreifenden Treffen begeistert: "Wir sind sehr froh darüber, Kinder und Senioren zusammenbringen zu können. Es entsteht ein lebendiger Dialog." So wurden in diesem Jahr das Martinsfest, eine Weihnachtsfeier und ein Sommerfest gemeinsam begangen.

[Tendera und Fuchs waren sich einig: "Das war nur durch die Unterstützung engagierter Mitarbeiter und Eltern zu schaffen."]

Markus Berhoff, Vorstandsmitglied und Sprecher der Einrichtung, betonte die Flexibilität des Konzeptes, das sich nach den Bedürfnissen der Familien richtet. "Der Sozialraumbezug ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor für die zukünftige Entwicklung der Tagesstätte", so Berghoff. Fuchs veranschaulichte: "Wir haben derzeit einen Ausländeranteil von zehn Prozent, was wenig ist, wenn man bedenkt, dass wir Integration fördern und keine religiöse Ausrichtung vermitteln." Sollte sich dieser Anteil ändern, werde man mit entsprechenden Angeboten darauf reagieren.

[Karthaus kritisierte die geringen Fördermittel und lobte das Engagement der Mitarbeiter.]

Landtagsabgeordneter Gero Karthaus teilte die Kritik vieler Kindertagesstätten: "Die zustätzliche Förderung für Familienzentren ist mit 1.000 € im Monat viel zu gering." Allerdings werde dieses Problem in der Villa Kunterbunt mit viel Engagement und auch Überstunden ausgeglichen. Außerdem klärte er über die Änderung des Finanzierungskonzeptes auf. Die Träger der Einrichtungen müssten selbst 19 Prozent des Jahresbudgets aufbringen. Da aber oft nur weniger geleistet werden konnte, half die Gemeinde bisher mit dem Differenzbetrag aus. Im vergangenen Jahr waren das rund 241.000 € für die gesamte Gemeinde Engelskirchen. Seit diesem Jahr wird diese Summe jedoch über die Kreisumlage abgerechnet, und die Gemeinde selbst hat keinen Einfluss mehr darauf.

[Oberbüscher: "Hier wird Zukunft gemacht."]

Bürgermeister Wolfgang Oberbüscher erinnerte an die Grundsteinlegung der Kindertagesstätte vor 14 Jahren, zitierte dabei seinen Amtsvorgänger Bernhard Reuber: "Kinder sind die Zukunft" und fügte hinzu: "Dass das auch heute noch in Engelskirchen groß geschrieben wird , belegt diese Qualifizierung." Als kleines Weihnachtsgeschenk überreichte er 50 € für Spielzeug.

Mehr Informationen zur Einrichtung und zum Familienzentrum ist im Internet unter www.villa-kunterbunt-engelskirchen.de und www.familienzentrum.nrw.de zu finden.