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HB-Oberliga: "Laskowski gegen Kakuschki" endet mit TuS-Sieg - VfL unterliegt dem Liga-Primus

mp; 15. Dec 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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HB-Oberliga: "Laskowski gegen Kakuschki" endet mit TuS-Sieg - VfL unterliegt dem Liga-Primus

mp; 15. Dec 2008, 00:00 Uhr
(mp/30.11.2008-12:45 AKTUALISIERT 21:00) Oberberg - Derschlag verspielt gegen Bergneustadt einen deutlichen Vorsprung behält aber am Ende knapp die Oberhand - Nümbrecht vergibt in Siebengebirge zu viele Chancen - Müllenbach zeigt Kämpferherz, aber verliert - VfL unterliegt Rheinbach.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Pawel Laskowski (mit Ball) und Stephan Kakuschki (beim Block) waren die dominierenden Spieler beim Nachbarschaftsduell.]

TuS Derschlag - TV Bergneustadt 37:36 (18:14)

Eine torreiche Partie bekamen die Zuschauer beim Aufeinandertreffen der Nachbarvereine zu sehen. „Es war ein unterhaltsames Spiel, dass von schönen Szenen aber auch von vielen technischen Fehlern geprägt war“, fasste TuS-Coach Rainer Schumacher das Geschehen in der Sporthalle auf dem Epelberg zusammen. „Und am Ende wäre es fast noch mal spannend geworden.“ Schließlich hatten seine Jungs nach 37:31-Führung in den letzten drei Minuten einen sicheren Vorsprung aus der Hand gegeben und zehn Sekunden vor Ende sogar noch den Anschlusstreffer hinnehmen müssen. Der Bergneustädter Trainer Markus Schürhoff gratulierte den Derschlagern zu einem verdienten Sieg. „Unser Spiel hatte zu viele Fehler“, meinte Schürhoff und stellte den Schiedsrichtern ausdrücklich ein gutes Zeugnis aus.

[Thomas Hein auf dem Boden, Stephan Kakuschki obenauf: Eine Momentaufnahme, die sich im Ergebnis nicht widerspiegelt.]

Beide Mannschaften waren nervös in das Prestigeduell gestartet, so dass der Ball zunächst wenig rund durch die Reihen lief. Schließlich aber übernahmen Pawel Laskowski auf Derschlager Seite und Bergneustadts Kreisläufer Stephan Kakuschki die Hauptrollen und sorgten für Schwung. „In den ersten Minuten lautete die Begegnung ‚Laskowski gegen Kakuschki’ “, kommentierte Schumacher den starken Auftritt der beiden Akteure. „Sie waren in dieser Phase kaum aufzuhalten.“ So egalisierten sich die Mannschaften zunächst weitestgehend. Bergneustadt legte meist vor, Derschlag sorgte jeweils postwendend für den Augleich. Beim 10:10 lagen beide Teams noch gleichauf, ehe die Begegnung allmählich in Richtung Derschlag zu kippen begann.

Über 13:10 setzten sich die Gastgeber bis auf 18:14 zur Pause ab und bestimmten dann auch in der zweiten Halbzeit das Geschehen. Stück für Stück wurde der Vorsprung weiter ausgebaut und schon beim 29:22 zur Mitte der zweiten Hälfte schien die Partie gelaufen. Spätestens jedenfalls beim schon erwähnten 37:31 kurz vor Schluss hätte Klarheit herrschen müssen. Aber der TVB schaffte es, mit offener Deckung noch heranzukommen. „Da waren wir etwas zu sorglos“, bemängelte Rainer Schumacher, „und haben nicht die Ruhe bewahrt.“ Am Ende blieben die Punkte aber in Derschlag, was letztlich auch dem Spielverlauf entsprach. Der TVB bleibt mit jetzt 3:21 Punkten ganz am Tabellenende, der TuS hat den Abstand zu den Abstiegsrängen weiter vergrößert und ist mit 10:14 Zählern Zehnter.

[Das Trainergespann des TuS Derschlag, Uli Pohl (von links) und Rainer Schumacher - rechts ist André Heinrich im Anflug.]

Tore TuS Derschlag: Pawel Laskowski (8), Janis Kilx (7/2), Gregor Pohl (6), Thomas Hein (4), André Heinrich (4), Norman Scholz (3), Björn Aust (1), David Goluch (2), Christian Georgewitsch (1), Krzysztof Wach (1).

Tore TV Bergneustadt: Stephan Kakuschki (12/2), Eduard Debnar (8), Sascha Siebert (5/1), Timo Bay (3), Christian Köster (3), Holger Magdzack (3), Lars Andersen (1), Daniel Merkle (1/1).


HSG Siebengebirge - SSV Nümbrecht 34:29 (17:13)

Mit einer „katastrophalen Chancenverwertung“ haben sich die Nümbrechter in Siebengebirge selber um den Lohn ihrer Mühen gebracht. Und das gegen einen Gegner, gegen den, so SSV-Coach Holger Faulenbach, „es wohl noch nie so einfach war, zu gewinnen“. Denn Siebengebirge habe zwar solide gespielt, aber eben keineswegs überragend. Schon in den Anfangsminuten erlaubten sich die Gäste sechs vergebene Hochkaräter, so dass das 4:4 nach zehn Minuten für die HSG eher glücklich war. Nümbrecht leitete aus einer sicheren Deckung immer wieder Gegenstöße ein und hielt sich auch im Positionsangriff an die Maßgabe, geduldig durchzuspielen und auf die Chance zu warten. So hielt der SSV bis zum 10:9 in der 19. Minute weiter locker mit, ehe man sich allmählich von der eigenen Marschroute verabschiedete und zunehmend „in Einzelaktionen verstrickte“.

[Gregor Pohl machte trotz Leistenbeschwerden in seinem zweiten Spiel für den TuS eine ordentliche Partie und erzielte insgesamt sechs Tore.]

Eine Schwächephase, die von den Hausherren in eine 17:13-Führung zur Pause umgemünzt wurde. Gleich nach dem Seitentausch erhöhte die HSG sogar auf 18:13, was Faulenbach dazu veranlasste, seine Deckung auf eine 5:1-Formation umzustellen. Eine Maßnahme, die durchaus Wirkung zeigte, denn auf Seiten der Gastgeber erhöhte sich in der Folge die Fehlerquote. Nümbrecht kämpfte sich wieder heran und schaffte in der 45. Minute den 23:23-Ausgleich. „In dieser Phase hatten wir die Chance, selber in Führung zu gehen, scheitern aber viermal im Gegenstoߓ, trauerte Faulenbach den vielen verpassten Möglichkeiten hinterher. Statt dessen verloren die Oberbergischen zunehmend die Geduld und „versuchten es mit der Brechstange“. Siebengebirge bedankte sich, ging erneut in Führung und baute den Vorsprung bis zur 53. Minute vorentscheidend auf 31:26 aus. Bester Nümbrechter war einmal mehr Linksaußen Daniel Funk.

Tore SSV Nümbrecht: Daniel Funk (10/2), Alexander Winkler (6), Mirko Fohrmann (4), Markus Bitzer (3), Kevin Schieferdecker (3), Mario Jatzke (2/1), Christoph Bitzer (1).


Dünnwalder TV - TV Rodt-Müllenbach 28:25 (11:12)

Mit Peter Voiss aber ohne „Ali“ Daase - die Knieverletzung des Kapitäns hat sich als Meniskusriss und Innenbanddehnung entpuppt und wurde bereits erfolgreich operiert - mussten die Müllenbacher in Köln antreten. Und das buchstäblich letzte Aufgebot zog sich bei den klar favorisierten Dünnwaldern äußerst achtbar aus der Affäre, laut Spielertrainer Maik Thiele wäre sogar durchaus eine Überraschung möglich gewesen. Zwar kamen die Kölner besser aus den Startblöcken und führten mit 5:1, die Löwen fingen sich jedoch schnell und glichen umgehend zum 5:5 aus. Im weiteren Verlauf von Durchgang eins lieferten sich beide Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen, zur Pause hatten schließlich die Doppeldörfler mit einem Tor die Nase vorne.

Und auch in der zweiten Halbzeit zeigten die Gäste Kämpferherz und boten dem Ligasiebten weiter Paroli. Bis zum 20:19 rund zehn Minuten vor dem Ende blieb der TVRM dran, ehe sich der zunehmende Kräfteverschleiß bemerkbar machte und man auf 23:19 abreißen lassen musste. „Es fehlten einfach die Wechselmöglichkeiten im Rückraum“, sagte Thiele, „und wenn wir doch einmal durchgewechselt haben, stand die Deckung nicht mehr kompakt genug.“ Ein letztes Aufbäumen brachte die Gäste noch einmal bis auf 26:24 heran, zwei technische Fehler in Überzahl brachen den Löwen, die im Übrigen drei Siebenmeter vergaben, dann aber endgültig das Genick. Maik Thiele hob Keeper Jens Haarhaus sowie den zehnfachen Torschützen Dominik Heimes aus der guten Mannschaftsleistung lobend hervor.

Tore TV Rodt-Müllenbach: Dominik Heimes (10/3), Eric Tiziani (4), Peter Voiss (4), Tom Peters (3), Felipe Arroyo (1), Daniel Goldig (1), Sebastian Raymund (1), Maik Thiele (1).


VfL Gummersbach II - HSG Rheinbach-Wormersdorf 28:31 (14:16)

Auch der VfL konnte den Siegeszug der Rheinbacher nicht stoppen. In einem „echten Spitzenspiel“, wie VfL-Coach Klaus Westebbe betonte, hatten beide Mannschaften den rund 200 Zuschauern in der Eugen-Haas-Halle gute Handballunterhaltung geboten. Dabei konnten die Gäste nach ausgeglichenem Start schon in der ersten Halbzeit erstmals deutlich wegziehen. Mit dem einmal mehr überragenden Daniel Braun als großem Rückhalt im Tor setzte sich die HSG bis auf 7:14 ab. Die VfL-Trainer Klaus Westebbe und Axel Renner hatten erst einmal genug gesehen und stellten ihre Abwehr auf eine 3:2:1-Formation um, was sich auch schnell positiv bemerkbar machen sollte. Denn der VfL fand zurück ins Spiel und kämpfte sich bis zur Halbzeitpause wieder auf zwei Tore (14:16) heran.

Nach dem Wechsel mussten die VfL-Jungs in Unterzahl gleich das 14:17 hinnehmen. Und diesem Drei-Tore-Rückstand lief man von da an beständig hinterher. Renner und Westebbe versuchten mit wechselnden Abwehrformation - vom 3:2:1 über 4:2 bis zum 5:1 - zum Erfolg zu kommen, es gelang aber nie, den Anschlusstreffer zu landen. „Die Jungs haben viel Kraft einsetzen müssen, um wieder heran zu kommen“, analysierte Renner, „die hat dann am Ende etwas gefehlt.“ Trotz der Niederlage zeigten sich die VfL-Verantwortlichen nicht unzufrieden mit der Darbietung ihrer Mannschaft. „Das war eine sehr gute mannschaftlich geschlossene Leistung“, sagte Renner, und hob den in der zweiten Halbzeit für Marc Wyss zwischen die Pfosten gerückten Stefan Mürtz lobend hervor.

Tore VfL Gummersbach II: Ole Rahmel (6/3), Adrian Rother (5), Jonathan Eisenkrätzer (4/1), Niklas Kammer (3), Marc Multhauf (3), Timo Pasemann (3), Robin Teppich (3/1), Steffen Fischer (1).


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