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Gummersbach zittert sich zum Sieg gegen Kellerkind Essen

pl; 24. Nov 2008, 00:00 Uhr
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Gummersbach zittert sich zum Sieg gegen Kellerkind Essen

pl; 24. Nov 2008, 00:00 Uhr
(pl/9.11.2008-20:30 AKTUALISIERT 22:10) Von Peter Lenz
Köln - Am frühen Abend kam der VfL Gummersbach nach einer schwachen Vorstellung zu einem mühsamen 32:30-Erfolg gegen TuSEM Essen.
[Bilder: Nastasja Kleinjung --- Nur mit viel Mühe konnte sich der VfL am Abend gegen Essen durchsetzen.]

Durch den fünften Sieg in Folge und die gleichzeitige Niederlage von Frisch Auf Göppingen gegen die Füchse aus Berlin (23:27) rangieren die Gummersbacher auf dem fünften Tabellenplatz. Ein Blick auf das Punktekonto lässt die VfL-Verantwortlichen noch weiter strahlen, denn mit 16 Zählern liegt man nur noch einen Punkt hinter Lemgo (23:33 in Kiel), Nordhorn (29:33 gegen Hamburg) und dem Zweiten Flensburg. Primus ist und bleibt Meister Kiel mit 21 Zählern.

VfL Gummersbach – TuSEM Essen 32:30 (13:19).

[Spielmacher Viktor Szilagyi kam, sah und siegte.]

Erhellt der aktuelle Blick auf die Tabelle die Gummersbacher Gemüter, hatte der VfL-Anhang heute in der mit 5.600 Zuschauern gefüllten Lanxess-Arena wenig Grund zur Freude. Denn die Art und Weise, wie sich die haushohen Favoriten nach dem Husarenritt vor zwei Wochen in Mannheim bei den Rhein-Neckar Löwen nun gegen die insolventen und personell gebeutelten Nachbarn aus Essen präsentierten, war phasenweise mehr als peinlich.

Vor allem im ersten Durchgang führten die Gäste den VfL regelrecht vor. Bis zum 7:7 in der zehnten Minute waren die Karten ja noch gleich verteilt, aber in der Folgezeit zückten die engagierten Essener den Unruhen im Umfeld zum Trotz einen Trumpf nach dem anderen. Völlig konsterniert mussten die Hausherren mit anschauen, wie TuSEM ein ums andere Mal per Schneller Mitte, Zweiter Welle oder Tempogegenstoß zum Erfolg kamen. Die Folge: Zur Pause führte das Team von Kristof Szargiej verdient mit 19:13.

Gellende Pfiffe von den Rängen begleiteten die Gummersbacher auf dem Weg in die Kabine. Und dort verpasste ihnen Coach Hasanefendic richtig heiße Ohren. Das Wort zum Sonntag zeigte Wirkung, denn nach dem Seitenwechsel stand ein gänzlich anderer VfL auf der Platte. Sowohl in Sachen Einstellung, als auch personell gesehen. Audray Tuzolana kam für Adrian Wagner, was sich vor allem in der Abwehr auszeichnen sollte. Denn die hatte der Trainer auf die offensive 4:2-Deckung mit eben Tuzolana und Vedran Zrnic als vorgezogene Posten umgestellt.

[Totalausfall: Vedran Zrnic.]

Das schmeckte den Essenern überhaupt nicht, TuSEM geriet komplett aus dem Konzept. Dreimal Robert Gunnarsson, zweimal Spielmacher Drago Vukovic, Vedran Zrnic, Momir Ilic, Alexis Alvanos und zweimal Audray Tuzolana rückten bei einem Treffer von Sergio Ruiz Casanova die Verhältnisse bis zu 44. Minute wieder gerade – 23:20. Man dachte, nun sei der Bann gebrochen – zumal auch beim 27:23 (52.) alles auf einen jetzt ungefährdeten Heimsieg hindeutete.

Weit gefehlt, denn fünf Minuten vor Ultimo markierte Maris Versakovs den erneuten Ausgleich (28:28). Sead Hasanefendic nahm die Auszeit und schickte in der entscheidenden Schlussphase den erfahrenen Viktor Szilagyi für Vukovic auf die Spielmacher-Position. Ein cleverer Zug des VfL-Coaches, denn der Österreicher bedanke sich für das Vertrauen mit drei Toren in Folge. Beim 31:29 70 Sekunden vor der Sirene war die Vorentscheidung gefallen, auch wenn der Ex-Gummersbacher Jörg Lützelberger nochmals verkürzte. Den Schlusspunkt aber setzte Alexis Alvanos für die unter dem Strich enttäuschenden Gummersbacher.

VfL Gummersbach

Nándor Fazekas (10 Paraden)
Goran Stojanovic (6 Paraden)

Geoffroy Krantz
Adrian Wagner (2)
Drago Vukovic (5)
Momir Ilic (6/1)
Robert Gunnarsson (5)
Alexis Alvanos (5)
Viktor Szilagyi (6/3)
Adrian Pfahl
Ole Rahmel
Vedran Zrnic (1)
Audray Tuzolana (2)

TuSEM Essen

Michal Shejbal

Martin Wozniak
Ruwen Thoke (3)
Ben Schütte (4)
Alexander Schult
Sergio Ruiz Casanova (2)
Maris Versakovs (3)
Evgeny Vorontsov (5)
Jörg Lützelberger (3)
Patrick Wiencek (2)
Barna Putic (8/2)

Zuschauer: 5.635.

Schiedsrichter: Nils Blümel, Jörg Loppaschewski.

Siebenmeter: 5/4 – 3/2 (Zrnic und Putic vergeben).

Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Gunnarsson – Putic (2), Wiencek, Szargiej).

Spielfilm: 3:1 (3.), 4:5 (6.), 7:9 (13.), 10:12 (21.), 12:17 (27.), 13:19 (Halbzeit) – 20:20 (40.), 23:20 (44.), 27:23 (51.), 28:28 (56.), 30:29 (58.), 32:30 (Endstand).



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