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Deutsche Industrie soll sich wieder auf ihre Stärken konzentrieren

ch; 17. Nov 2008, 00:00 Uhr
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Deutsche Industrie soll sich wieder auf ihre Stärken konzentrieren

ch; 17. Nov 2008, 00:00 Uhr
(ch/2.11.2008-17:50) Hückeswagen - Vertreter von Hochschulen und Industrie trafen sich und sprachen über neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und die Zukunft in der Branche der Kunststofftechnik.
[Bilder: Christian Herse --- Grundsätzlich auf Grün stehen die Ampeln bei der Zusammenarbeit von Hochschulen und Industrie.]

Immer noch gilt das Siegel „Made in Germany“ weltweit als Qualitätsmerkmal. Leider entscheiden sich immer mehr Kunden, sei es in der Industrie oder beim Endverbraucher, für Anbietern aus dem osteuropäischen Raum und kaufen lieber dort ein. "Wir müssen uns auf die Stärken besinnen und auf Qualität und Innovation setzen“, rief Prof. Dr. Volker Schöppner von der Universität Paderborn beim Treffen der Kunststoffindustrie und den Hochschulen bei der Firma Pflitsch in Hückeswagen auf.

[Schöppner stellte die Vorteile der Industrie im Gespräch mit Moderator Prof.em. Dr. Hartwig Höcker in den Vordergrund.]

Es sei heutzutage wichtiger denn je, auf deutsche Tugenden zu setzen. „Wir setzen uns von Anbietern ab, wenn wir Innovationen gezielt einsetzen. Unser Motto muss lauten: Entwickeln statt lohnfertigen", erklärte Schöppner vor knapp 150 Vertretern der Firmen, die auf Einladung des Vereins "Kunststoffland NRW" nach Hückeswagen gekommen waren. Hilfestellungen können dabei die Hochschulen geben, da diese sich auf Forschung spezialisiert haben und ihr Wissen entsprechend gezielt einsetzen können. Dabei gab er auch Versäumnisse zu: „Es stimmt, dass wir in den letzten Jahren zu wenig Ingenieure ausgebildet haben. Doch die aktuellen Studentenzahlen stimmen mich optimistisch, dass sich dies zukünftig wieder ändert.“ Wichtig sei es dabei auch festzustellen, dass die neuen Abschlüsse des Bachelors und Masters gleichwertig mit ihren Vorgängern sind und man keine Angst haben brauche, nun nur noch „theoriebelastete Fachidioten“ einstellen zu können.

In den letzten Jahren haben die Universitäten und Fachhochschulen enorme Fortschritte gerade in der Kunststofftechnik gemacht, die die Industrie jetzt zu ihren Vorteilen nutzen kann. Doch auch im Bereich des Services können die Deutschen punkten. „Der Kunde wünscht sich eine Rundumbetreuung, die ihm die heimischen Firmen auch bieten können“, so Schöppner. Entscheidend seien der freundliche Kontakt, eine gewisse Flexibilität in der Planung und Umsetzung und die passende Qualität. Beispiele für die richtige Zusammenarbeit von Hochschule und Industrie gab es zugleich in den Räumen zu betrachten. Dabei zeigte sich, dass in allen Branchen die beiden Partner bereits jetzt zusammenarbeiten und auch zukünftig davon gegenseitig profitieren können.

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