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HB-Oberliga: Thomas Heil hält Derschlager Sieg fest - TVB-Kampf gegen VfL-Youngster vergeblich

mp; 10. Nov 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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HB-Oberliga: Thomas Heil hält Derschlager Sieg fest - TVB-Kampf gegen VfL-Youngster vergeblich

mp; 10. Nov 2008, 00:00 Uhr
(mp/26.10.2008-19:45 AKTUALISIERT vom 25.10.2008) Oberberg - Gummersbach entscheidet oberbergisches Derby gegen Bergneustadt für sich - Nümbrecht schießt Übach aus der Halle - Müllenbach unterliegt Siebengebirge - Wechselhafter TuS bezwingt Bad Münstereifel.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Adrian Rother war mit sechs Treffern einer der erfolgreichsten Gummersbacher Schützen beim 35:28-Sieg über den TVB.]

VfL Gummersbach II - TV Bergneustadt 35:28 (16:7)

Klarer Derbysieg für die Gummersbacher Reserve, die sich mit jetzt 10:4 Punkten im oberen Tabellendrittel festsetzt. Der TV Bergneustadt hingegen liegt bei 2:12 Zählern weiter auf dem vorletzten Platz. „Man kann sagen, der Saisonstart ist geglückt“, freute sich VfL-Coach Axel Renner über den erneuten doppelten Punktgewinn, „die Mannschaft hat das Fehlen von Jonathan Eisenkrätzer, Ole Rahmel und Marco Wyss gut weggesteckt.“ Vor allem der Halblinke Fabian Hamacher und Kreisläufer Steffen Fischer sorgten mit starken Leistungen dafür, dass die Ausfälle von Rahmel und Eisenkrätzer, die beide beim Erfolg der Gummersbacher Profis in Kronau im Kader von Seat Hasanefendic standen, gut kompensiert wurden. Aufseiten der Gäste fehlten Dominik Prystaw, Daniel Merkle und Patrick Kunert, während, die angeschlagenen Stephan Kakuschki und Lars Andersen (TVB-Coach Markus Schürhoff: „Er hat eine super Spiel gemacht.“) mitwirken konnten.

[Der Bergneustädter Timo Bay beim Abschluss.]

Die VfLer kamen gut aus den Startlöchern und lagen schnell mit 4:0 vorne. Nach 20 Minuten hatten die Blau-Weißen ihren Vorsprung bereits auf 13:7 ausgebaut. „Die Jungs haben einfach nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, bemängelte Schürhoff, „wir wollten hart in der Deckung agieren, lange Angriffe spielen und Gummersbach zwingen offen zu decken.“ Statt dessen sei man dem VfL ins offene Messer gelaufen, zur Pause (16:7) führte der Favorit schon mit neun Toren. „Mit der ersten Halbzeit können wir wirklich sehr zufrieden sein“, fand dagegen Axel Renner, „erst als wir angefangen haben durchzuwechseln, kam Bergneustadt besser ins Spiel.“ Und in der Tat zeigten sich die Gäste nach dem Wechsel kämpferisch und knabberten den Vorsprung Tor um Tor ab. In der 54. Minute beim 30:27 keimte sogar kurz so etwas wie Hoffnung auf, die aber von der jetzt wieder ins Rennen geschickten ersten Sieben des VfL mit drei Gegenstößen schnell zunichte gemacht wurde. „Da haben wir zu schnell zu viel gewollt“, so Schürhoff.

„Der Sieg der Gummersbacher ist aber absolut verdient, auch in dieser Höhe“, sagte der Neustädter Trainer und erwies sich damit als guter Verlierer, „ich muss meiner Mannschaft aber ein Riesenkompliment dafür machen, wie sie in der zweiten Halbzeit Moral bewiesen und sich nicht abschlachten lassen hat.“ Ein Sonderlob gab es für Rechtsaußen Dennis Hermann, der sich als äußerst treffsicher erwies. Auch Lars Andersen überzeugte auf der Mitte, während der A-Jugendliche Gordon Weuste ein ordentliches Debüt in der Ersten gab. Beim VfL war - neben Hamacher und Fischer - Torwart Markus Hammerschmidt bester Mann. Notiz am Rande: Die beiden Ex-VfLer Jan-Lars Gaubatz und Philipp-Jonas Wilhelm waren in die Eugen-Haas-Halle gekommen und drückten ihren letztjährigen Teamkollegen die Daumen.

[Da geht’s lang: Axel Renner weist Niklas Kammer im VfL-Trikots die Richtung.]

Tore VfL Gummersbach II: Fabian Hamacher (9), Steffen Fischer (6), Timo Pasemann (6), Adrian Rother (6), Robin Teppich (4), Niklas Kammer (2), Philipp Schmitz (1), Marc Multhauf (1/1).

Tore TV Bergneustadt: Timo Bay (8), Stephan Kakuschki (7), Dennis Hermann (5), Holger Magdzack (5), Eduard Debnar (2), Lars Andersen (1).


SSV Nümbrecht - VfR Übach-Palenberg 35:25 (15:11)

SSV Nümbrecht gegen VfR Nolte - Ein Untertitel, der viel aussagt über die Partie des neuen Tabellensechsten aus Nümbrecht (8:6 Punkte) gegen das Ligaschlusslicht. Denn die Farben der ansonsten schwachen Übacher wurde nahezu im Alleingang vom überragenden Yves Nolte vertreten, der alleine für 18 (!) der insgesamt 25 Gästetreffer verantwortlich war. Demgegenüber hatten die Nümbrechter den Gedanken des Mannschaftssports deutlich stimmiger interpretiert. Dabei mussten SSV-Trainer Holger Faulenbach schon vor Beginn der Partie „die nächste Schreckensmeldung“ hinnehmen. Beim Einwerfen kugelte sich Mats Hilger ohne Fremdeinwirkung die Schulter aus und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dem Rückraum-Allrounder, seit seinem Wechsel aus Müllenbach in diesem Sommer vom Verletzungspech verfolgt, droht nach erster Aussage der Ärzte sogar eine Operation.

[Dennis Hermann war vor allem in der ersten Halbzeit sicherer Vollstrecker.]

Die restlichen Nümbrechter starteten trotz der Verletzung des Kollegen stark in die Partie (7:2, 11. Minute). Die von Oliver Dax und Mirko Fohrmann im Mittelblock erneut gut organisierte SSV-Deckung ließ kaum etwas zu - außer ab und an gegen Yves Nolte - und dahinter räumte der nach den zuletzt starken Leistungen von Philipp Winkler etwas überraschend ins Tor gestellte Michael Rösner die restlichen Würfe weg. Am Ende standen 18 Paraden für ihn zu Buche. „Jörg Schäfer (Torwart- und Co-Trainer, Anm. d. Red.) hatte absolut den richtigen Riecher“, sagte Faulenbach, „Michael hat überragend gehalten.“ Nach einer kurzen „Phase des Schlendrians“ (10:8) setzten sich die Gastgeber bis zur Pause auf 15:11 ab und machten im zweiten Abschnitt (18:12; 28:21; 32:24) langsam aber sicher alles klar. Beste Nümbrechter neben Rösner waren der zehnfache Torschütze Kevin Schieferdecker, Mario Jatzke und Linksaußen Daniel Funk, der mit wichtigen Toren und Eins-gegen-eins-Aktionen überzeugte.

Tore SSV Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (10), Mario Jatzke (9/2), Daniel Funk (8/3), Markus Bitzer (5), Christoph Bitzer (1), Oliver Dax (1), Mirko Fohrmann (1).

TV Rodt-Müllenbach - HSG Siebengebirge-Thomasberg 26:33 (12:16)

Die Müllenbacher haben sich gegen die hochfavorisierte HSG ordentlich aus der Affäre gezogen. Nach gutem Beginn (3:2) gerieten die Hausherren mit 3:6 in Rückstand, ließen sich aber im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit nicht weiter abschütteln. Löwen-Trainer Maik Thiele gab - anders als angekündigt - doch sein Debüt als Spieler, was sich vor allem in der Defensive positiv bemerkbar machte. Schwierigkeiten hatten die Müllenbacher allerdings mit der kleinlichen Regelauslegung der Unparteiischen, die immer wieder TVRM-Akteure nach vermeintlich harmlosen Aktionen vom Feld schickten. „Selbst die Jungs aus Siebengebirge haben uns nachher gefragt, was wir den Schiris getan hätten“, kommentierte Thiele die Entscheidungen. Rote Karten wegen der dritten Zwei-Minuten-Strafe gegen Christian Daase (40.) und Thiele selber (54.) sowie etliche Akteure mit zwei Hinausstellungen hemmten jedenfalls den Spielfluss der Löwen.

Noch gravierendere Probleme als mit den Männern in Schwarz hatten die Gastgeber allerdings mit ihrer Chancenverwertung. Insgesamt 30 vergebene Würfe - dabei 15-mal völlig frei vor dem Tor - wies die Statistik am Ende aus. Deutlich zu viel, unabhängig von den Qualitäten des Gegners. Und die waren bei Siebengebirge fraglos vorhanden. Die vorab zurecht als besonders gefährlich eingestuften Vice Kutlesa (14 Tore), Jamal Nadji (7) und Thomas Gaida (5) erzielten zusammen ebenso viele Treffer wie der TVRM insgesamt. „Die Jungs sind eben richtig stark“, konstatierte Thiele, „auch wenn die Truppe insgesamt nicht so souverän aufgetreten ist, wie gewohnt.“ So konnte der Löwen-Coach dann auch mit dem Start in die zweite Halbzeit zufrieden sein, denn es gelang seiner Mannschaft, bis zur 40. Minute auf 18:21 aufzuschließen. Zwei Zweitstrafen, einige unvorbereitet abgeschlossene Angriffe und fünf HSG-Treffer später war der wage Traum von einer Überraschung dann aber ausgeträumt. Hervorheben wollte Thiele die gute Leistung von Torhüter Jens Haarhaus.

Tore TV Rodt-Müllenbach: Tom Peters (9/5), Eric Tiziani (6/1), Christian Daase (3), Dominik Heimes (3), Tobias Wernscheidt (2), Felipe Arroyo (1), Sebastian Raymund (1), Maik Thiele (1).

[Stephan Kakuschki wirkte trotz der im letzten Spiel erlittenen Platzwunde mit und machte ein gutes Spiel - Das galt auch für VfL-Keeper Markus Hammerschmidt.]

TuS Derschlag - TVE Bad Münstereifel 29:25 (13:17)

Es kippte hin, es kippte her, das Spiel, und am Ende hatten die Derschlager, die sich durch den zweiten Saisonsieg in Folge auf Rang zehn verbessern konnten, das glücklichere Ende für sich. Angeführt von Thomas Hein, der aus dem rechten Rückraum im Alleingang die ersten sechs Treffer des TuS erzielte, und mit Torhüter Daniel Barth als sicherem Rückhalt starteten die Hausherren furios und lagen schnell mit 8:3 in Führung. Kurz darauf nahm die Partie jedoch die erste Wende. Bad Münstereifel wurde stärker, während den TuS-Werfern vorne kaum noch etwas einfiel. Hinzu kam eine kapitale Auszeit in der Deckung, die von den Gästen mit sage und schreibe neun Treffern in Serie zum 10:14 bestraft wurde. Während sich die Gastgeber allmählich wieder sammelten, war das Spiel für Swen Georgewitsch in der 22. Minute beendet, nachdem er einen TVE-Tempogegenstoß so unsanft beendet hatte, dass die Unparteiischen die Rote Karte zückten.

Nach der Pause (13:17) schickten die Derschlager Trainer Uli Pohl und Rainer Schumacher den reaktivierten Thomas Heil zwischen die Pfosten, der entgegen erster Ankündigung kurzfristig doch zur Verfügung stand. Eine Maßnahme, die in ganz erheblichem Maße zu der zweiten - und letztlich entscheidenden - Wende der Partie beitrug. Denn der ehemalige Keeper des VfL Gummersbach zeigte mit tollen Paraden, dass er auch mit 43 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Bis zum 15:19 hatte der TVE das Spiel noch im Griff, danach trafen die Gäste noch ganze sechs Mal ins Derschlager Gehäuse. „Thomas hat einfach alles gehalten“, lobte Rainer Schumacher, „mit seiner Routine und seinem Stellungsspiel hat er Bad Münstereifel den Zahn gezogen.“ Beim 21:21 (45.) war der Ausgleich geschafft, und in der Schlussviertelstunde machten die Gastgeber letztlich alles klar. Auch eine offene Deckung des TVE brachte nichts mehr ein. Schumachers Dank galt indes den Derschlager Zuschauern: „Sie habe uns heute toll unterstützt.“

Tore TuS Derschlag: Krzysztof Wach (8/2), Thomas Hein (7), Janis Kilx (6/1), Pawel Laskowski (5), Swen Georgewitsch (1), David Goluch (1), André Heinrich (1).



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