[Bilder: Michael Kleinjung --- Thomas Hein und seine Derschlager durften sich über die ersten Punkte der Saison freuen.]

TuS Derschlag - TV Rodt-Müllenbach 38:23 (16:8)

Der TuS Derschlag hat mit diesem nie gefährdeten Kantersieg über harmlose Müllenbacher Löwen ein deutliches Lebenszeichen gesendet und die ersten Punkte der Saison eingefahren. „Wir haben sehr gut gespielt und auch in dieser Höhe absolut verdient gewonnen“, freute sich Rainer Schumacher über seinen ersten Sieg als Derschlager Trainer. Man sei trotz der Niederlagenserie zum Auftakt immer ruhig geblieben, „und diese Gelassenheit hat sich ausgezahlt.“ Löwen-Coach Maik Thiele hingegen hatte einen „unterirdischen“ Auftritt seiner Mannschaft gesehen: „Die Abwehr stand miserabel, der Angriff war schwach. Derschlag dagegen hat ordentlich gespielt und daher vollkommen verdient gewonnen.“

[Janis Kilx war mit elf Toren erfolgreichster Werfer des TuS.]

Die Geschichte des Derbys ist schnell erzählt. Derschlag legte einen wahren Blitzstart hin und führte nach wenigen Minuten 7:1. Müllenbach hingegen kam überhaupt nicht auf die Beine und musste schon nach 15 Minuten (13:3) erkennen, dass an diesem Tag nichts zu holen sein würde. Der TuS stand sicher in der Deckung, und dahinter entschärfte Daniel Barth reihenweise Müllenbacher Torwürfe. Bis zur Pause schafften es die Löwen zwar noch einmal, auf acht Treffer zu verkürzen, näher heran kamen die Gäste aber nie. Im Gegenteil: Im zweiten Durchgang schraubten die Derschlager das Ergebnis weiter locker in die Höhe, ohne dabei ans Limit gehen zu müssen.

Auf Müllenbacher Seite schaffte es einzig Michael Fuchs sich mit gelungenen Eins-gegen-eins-Aktionen gegen die Derschlager Abwehr durchzusetzen. Ihn nahm Maik Thiele, der selber auf einen Einsatz verzichtete, denn auch aus seiner Pauschalkritik aus: „Er hat ein super Spiel gemacht und sich voll gegen die Niederlage gestemmt.“ Auch Felipe Arroyo und Sebastian Raymund hätten jedenfalls kämpferisch überzeugt. Insgesamt gehe durch die Niederlage die Welt nicht unter, meinte Thiele, „denn diese Punkte waren nicht eingeplant.“ Bei Derschlag waren der elffache Torschütze Janis Kilx und Daniel Barth am auffälligsten. Letzterer wird künftig durch Routinier Thomas Heil unterstützt, der den Derschlagern bekanntlich aufgrund der Verletzung von Gerrit Kolbe aushelfen wird.

Tore TuS Derschlag: Janis Kilx (11/5), Christian Georgewitsch (5), André Heinrich (4), Pawel Laskowski (4), Krzysztof Wach (4/1), Björn Aust (3), David Goluch (3), Thomas Hein (3), Norman Scholz (1).

Tore TV Rodt-Müllenbach: Michael Fuchs (10), Tobias Wernscheidt (3), Christian Daase (2), Dominik Heimes (2), Eric Tiziani (2), Felipe Arroyo (1), Tom Peters (1), Sebastian Raymund (1), Peter Voiss (1).


TVE Bad Münstereifel - SSV Nümbrecht 29:30 (14:12)

[Einziger Lichtblick in einer schwachen Müllenbacher Mannschaft: "Mucki" Fuchs.]

Mit einem beherzten Auftritt einer Notbesetzung haben die Nümbrechter überraschend beide Punkte aus Bad Münstereifel entführen können. Ohne die verletzten Kevin Schieferdecker und Alexander Winkler hatte SSV-Coach Holger Faulenbach seine Mannschaft komplett umstellen müssen, dabei Mario Jatzke in den linken Rückraum und Mats Hilger auf die Mitte gestellt, während die rechte Rückraumseite von Markus Bitzer bekleidet wurde. Ein Schachzug der aufging, denn die Nümbrechter zeigten in dieser Besetzung ein flottes Positionsspiel mit viel Druck auf die Nahtstellen. Rechtaußen Christoph Bitzer beispielsweise wurde gleich zu Beginn dreimal hintereinander schön freigespielt, so dass man gleich mit 1:4 in Führung ging. Die individuell stark besetzten Bad Münstereifeler konterten zum 4:4 und in der Folge blieb die Partie spannend. Erst in der letzten Minute der ersten Hälfte holten die Hausherren die Zwei-Tore-Führung zur Pause heraus.

Der Start in Halbzeit zwei gehörte dann ebenfalls den Gastgebern, die sich schnell auf 17:13 (36. Minute) absetzen konnten. Doch Nümbrecht zeigte Kämpferherz und knappste den Rückstand Stück für Stück wieder ab. Eine Viertelstunde vor Spielende gelang der 19:19-Ausgleich, der auch beim 24:24 noch Bestand hatte. Es folgte die beste Phase der Nümbrechter, in der man nicht zuletzt aufgrund starker Paraden von Torhüter Philipp Winkler auf 24:28 (53.) wegziehen konnte. Aber auch der TVE bewies Moral und kämpfte sich bis zur Schlussminute wieder auf 29:30 heran. Die Chance zum Ausgleich - in Form eines Freiwurfes - machte dann der trotz Bänderriss aufgelaufene Mirko Fohrmann zunichte, indem er den ballführenden TVE-Spieler attackierte. Die Folgen: Eine direkte Rote Karte für Fohrmann und zwei unerwartete Punkte für den SSV.

Tore SSV Nümbrecht: Markus Bitzer (7/2), Christoph Bitzer (5), Daniel Funk (5), Mario Jatzke (5), Mats Hilger (3), Oliver Dax (2), Mirko Fohrmann (2), David Debus (1).


TV Bergneustadt - HSG Siebengebirge-Thomasberg 24:31

Wie erwartet gab es für den TVB gegen Siebengebirge wenig zu ernten. Allerdings zogen sich die Schützlinge von Trainer Markus Schürhoff gegen den Tabellenzweiten durchaus achtbar aus der Affäre und bestätigten damit den leichten Aufwärtstrend der vergangenen Woche. „Der Sieg für Siebengebirge war natürlich völlig verdient“, sagte TVB-Trainer Markus Schührhoff, „aber wir haben gut dagegengehalten, und es hätte auch durchaus etwas knapper ausgehen können.“ Negative ‚Höhepunkte“ der Partie waren die verletzungsbedingten Ausfälle von Stephan Kakuschki und Lars Andersen. Während sich letzterer kurz vor Ende das Knie verdrehte, war Kakuschki in der 34. Minute nach einem Wurf seines Gegenspielers Tobias Inderfurth mit einer klaffenden Platzwunde unter dem Auge und Verdacht auf Jochbeinbruch zu Boden gegangen. Der HSG-Spieler hatte den Wurfarm bei dieser Aktion durchgezogen und wurde von den Unparteiischen mit Rot vom Platz gestellt.

[Schrecksekunde in Bergneustadt: Stephan Kakuschki hat sich verletzt und wird am Boden liegend behandelt.]

Zuvor waren die Neustädter vor eigenem Publikum gut in die Partie gestartet. 6:6 hieß es nach 15 Minuten und erst zwei Zeitstrafen gegen den TVB ließen die HSG deutlicher in Führung gehen (6:10). „Im Überzahlspiel hat Siebengebirge seine ganze Klasse gezeigt“, lobte Schürhoff den Gegner, „sie haben unser Unterzahlsituationen immer gnadenlos ausgenutzt.“ So bauten die Siebengebirgler ihre Führung über 9:13 bis auf 9:15 zur Pause aus. Der zweite Durchgang verlief dann weitestgehend ausgeglichen, ohne dass die Gäste noch etwas anbrennen ließen. „Das war der stärkste Gegner, auf den wir bisher getroffen sind“, meinte Schürhoff nach der Partie, „und wir haben trotz der Niederlage einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht.“ Der Neustädter Trainer bemängelte einzig wiederum die Chancenverwertung seiner Jungs, „allerdings zugegebenermaßen gegen einen bärenstarken Torhüter“.

Tore TV Bergneustadt: Sascha Siebert (7/1), Timo Bay (4/1), Holger Magdzack (4), Stephan Kakuschki (3), Patrick Kunert (2), Jens Achenbach (1), Eduard Debnar (1), Dennis Hermann (1), Daniel Merkle (1).