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Tausende begeisterte Besucher beim Flugplatzfest auf dem Dümpel

ls; 25. Aug 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Tausende begeisterte Besucher beim Flugplatzfest auf dem Dümpel

ls; 25. Aug 2008, 00:00 Uhr
(ls/10.8.2008-16:05) Von Leif Schmittgen
Bergneustadt - Rundflüge, ein buntes Programm und viel gute Laune gab es auf dem diesjährigen Flugplatzfest auf dem Dümpel - Wer abheben wollte, konnte einen Rundflug im Hubschrauber, Motor- oder Segelflugzeug unternehmen.
Des einen Leid ist ja bekanntlich des anderen Freud. Kommt bei den meisten von uns bei Wolkenbildung eine trübe Stimmung auf, so schlägt das Herz eines Segelfliegers wie Helmut Schmidt höher. Diese Wolkenbildung ist meist nämlich ein Zeichen, dass sich unter ihr eine Thermikblase gebildet hat, die der Motor eines jeden Segelfliegers ist. Der Start erfolgt mithilfe eines Schleppflugzeugs, das Helmut Schmidt und seinen Segler bis an die Wolkenuntergrenze bringt und sich dann ausklingt.

Das Variometer gibt akustische Signale, wo sich eine Thermikblase befindet. Noch entscheidender ist aber der so genannte „Sitzdruck“, bei dem der Pilot auftreibende Luft wahrnehmen kann. Schmidt hat eine Thermikblase gefunden, wird aber vom Tower des Dümpel verwiesen. Ein paar hundert Meter tiefer herrscht nämlich aufgrund einer Flugschau zurzeit reger Betrieb. Das aktuelle Wetter lässt keinen weiteren Aufstieg zu: „Bergneustadt: Wir müssen landen", funkt der Pilot an den Tower und setzt nach dem rund viertelstündigen Flug zur sicheren Landung auf der Rasenpiste des Flugplatzes in Bergneustadt auf.


Beim zweiten Versuch sieht es besser aus. Zwar ist es über dem Oberbergischen inzwischen diesiger geworden, aber auftreibende Warmluft lässt den Segelflieger in eng geflogenen Kurven bis auf 1.500 Meter Höhe steigen. Das Flugzeug hat eine Gleitfähigkeit von Eins zu 35.000, was bedeutet, dass man aus einem Kilometer Höhe eine Stecke von 35 Kilometern zurücklegen kann. Schmidt ist so schon bis nach Hildesheim und in den Thüringer Wald geflogen.

Die aktuelle Höhe nutzt Schmidt für einige Kunstflugübungen. Schnell setzt er zum Looping an. Hierbei verspürt man das Dreifache seines Körpergewichts. Beim Parabelflug um die eigene Achse wird man gehörig in die Gurte gepresst und spürt die G-Kräfte am ganzen Körper. Beim Rückflug über das Gummersbacher Steinmüllergelände freut sich Helmut Schmidt über „Hang“, aufsteigende Winde, die gegen einen Berg prallen und deswegen nach oben steigen und noch einmal für den sicheren Heimweg sorgen. Mit „slipping-Landeanflug“ stellt Helmut Schmidt das Flugzeug in eine Seitenlage sorgt so mit den zusätzlich ausgefahrenen Klappen für genügend Abtrieb zur Landung auf dem Dümpel.


Diesen und andere Rundflüge konnten die vielen Besucher am vergangenen Wochenende beim Flugplatzfest unternehmen. Wer er ruhiger mochte, konnte mit dem Helikopter über den idyllischen Flugplatz schweben oder in eines der einmotorigen Flugzeuge steigen. Aus luftigen Höhen gab es außerdem Fallschirmsprünge und das „ACROTEAM“ aus Meschede führte mit ihrem Oldtimer-Doppeldecker, Stampe SV 04 und weiteren Flugzeugen waghalsige Flugmanöver am Himmel vor.

Auch der größte Doppeldecker der Welt, die „Antonov AN-2“, Baujahr 1947 wurde von den Flugbegeisterten bestaunt. Mit von der Partie waren auch Fluggeräte wie der Gyrokopter. (Mischung aus Flugzeug und Hubschrauber), Ultraleichtflugzeuge, und ein FW 44 Doppeldecker. In Miniaturausgabe präsentierten die Modellbaufreunde des RCM Gummersbach ihre fliegenden Kisten.

Peter Heite, zweiter Vorsitzender des Segelfliegerclubs Bergneustadt (SFC), lobte gegenüber oberberg-aktuell den unermüdlichen Einsatz der Mitglieder des Luftsportvereins Oberberg (LVO) und des Segelfliegerclubs Bergneustadt (SFC) und der Fliegerfrauen. Er zeigte sich mit der Zuschauerresonanz sehr zufrieden. Professionell kommentierten Martin Hisge (SFC) und Rainer Kurzawa (LVO) die vielen Vorführungen. Wer selber das Fliegen erlernen möchte, kann ab dem 14 Lebensjahr mit dem Erwerb der Segelfluglizenz beginnen.

Für junge Leute wird in beiden, auf dem Dümpel ansässigen Clubs, nur der halbe Jahresbeitrag erhoben. Die Aufnahmegebühr entfällt gänzlich. Weitere Informationen werden gerne vor Ort in einem der beiden Clubhäuser gegeben.
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