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Auch "Spätzünder" haben eine Chance, in "Fahrt" zu kommen

ls; 21. Aug 2008, 00:00 Uhr
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Auch "Spätzünder" haben eine Chance, in "Fahrt" zu kommen

ls; 21. Aug 2008, 00:00 Uhr
(ls/6.8.2008-17:10) Gummersbach – Der 21-jährige Yakub Gündogan hat es geschafft: Dank einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme wurde der türkischstämmige Deutsche in ein festes Ausbildungsverhältnis übernommen.
[Bild: Leif Schmittgen --- Waltraut Wiechers (v.li.) und Kirsten Wegener vom Nestor-Bildungsinstitut freuten sich gemeinsam mit Wilfried Müllewitz und Jörg Delzenich von W+K sowie Josef Schwamborn von der Bundesagentur für Arbeit, dass Yakub Gündogan (3. v. re.) seinen "Traumberuf" gefunden hat.]

Erst während seiner berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme beim Träger "Nestor" hat Yakub Gündogan gemerkt, dass Metall ihn fasziniert. Dank verschiedener Eignungs- und Neigungstests wurde er deshalb in die Metall verarbeitenden Sparte eingegliedert. Sein Ansprechpartner dort war Werner Neugebauer, im privaten Leben ein Motorradfreak. So kam der Kontakt zum Dieringhausener Unternehmen W+K Motorradtechnik zustande, wo sich der junge Mann umgehend bewarb.

Im Januar war er durch die Arbeitsagentur, welche die Fördermaßnahmen finanziert, an den Bildungsträger Nestor vermittelt worden. Dort lernte er dann die Funktionsweise eines Motors kennen. Die 125m³-Maschine wurde in ihre Einzelteile zerlegt und so präpariert, dass man die einzelnen Bauteile im Inneren des wieder zusammengesetzten Motors erkennen und deshalb erklären kann.

So war der „Zündfunke“ auf Gündogan übergesprungen. Von Ende März bis Ende Juli absolvierte der 21 jährige dann ein Praktikum bei der Firma W+K. „Wir mussten erst einmal schauen, ob wir zueinander passen“, meinte W+K-Chef Wilfried Müllewitz, der in der Vergangenheit regelmäßig ausbildete, dieses in den letzten Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht mehr tat. Je nach Auftragslage kann Müllewitz sich aber vorstellen, seinen Azubi nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Zweiradmechaniker als Gesellen einzustellen.

Josef Schwamborn, Teamleiter bei der Bundesagenturm freute sich besonders, dass ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund den Sprung in die Berufswelt geschafft hat. „Herr Gündogan hat zwar seit seinem Realschulabschluss immer etwas gemacht, hatte aber kein wirkliches Ziel vor Augen“, meinte der Teamleiter. So besuchte der frisch gebackene Auszubildende verschiedene Orientierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, ehe er seinen „Traumberuf“ gefunden hatte.

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