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TuS Homburg-Bröltal: Reicht der kleine Kader für große Ziele?

bl; 29. Jul 2008, 16:50 Uhr
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TuS Homburg-Bröltal: Reicht der kleine Kader für große Ziele?

bl; 29. Jul 2008, 16:50 Uhr
(bl/23.7.2008-0:10) Nümbrecht - Der TuS Homburg-Bröltal hat sich qualitativ gut verstärkt, aber der Kader ist kleiner geworden - Abgang von Fitim Dauti tut weh - Trainer Dieter Jacobs ist dennoch von der Qualität im Team überzeugt.
Auf ein Neues, THB. Nach der letztlich guten Saison 2007/2008 mit Platz fünf, starten die Grötzenberger erneut ambitioniert in die nächste Spielzeit. Die Situation ist allerdings nicht ganz einfach, denn Trainer Dieter Jacobs musste eine Reihe von Spielern abgeben. Auf der anderen Seite stießen gute Akteure hinzu, aber der Kader ist insgesamt ein wenig geschrumpft. Viel Qualität steht also weniger Quantität gegenüber, was natürlich auch immer Gefahren birgt.

[Bilder: Björn Loos --- Trainer Dieter Jacobs mit fünf seiner sechs Neuzugänge.]

Kommen und Gehen

Der Last-Minute-Abgang von Fitim Dauti (Nümbrecht?) tat dem THB natürlich weh, zumal er auf der "Acht" hinter Festim Mimini ein Fixpunkt im Spiel der Grötzenberger war. „Ich gehe davon aus, dass wir ihn nicht halten können“, erklärt Trainer Dieter Jacobs. Zuvor war allerdings auch schon ein großer Aderlass zu verzeichnen, der größte seit Jahren. Auf der anderen Seite wurde aber auch Qualität verpflichtet. Tobias Breilmann zum Beispiel kehrt nach einem Jahr in Bergneustadt zurück und kann als Defensivallrounder Führungsaufgaben übernehmen. Moussa Hombach ist dies ebenfalls zuzutrauen, zumal er ebenfalls flexibel und technisch noch stärker ist.

Mit Mariano Geusa kommt darüber hinaus eine junger Stürmer hinzu, dem allenthalben ein guter Torriecher nachgesagt wird. Hinzu kommen mit Johannes Balthes und André Six zwei ehemalige Jugendspieler, wobei Erstgenannter bereits Einsatzzeiten in der Vorsaison hatte. „Ihn kann ich ohne Bauchschmerzen bringen. André ist ebenfalls hoch motiviert, wird aber noch Zeit brauchen“, so Jacobs, der mit dem talentierten Noch-Jugendspieler Phillip Reinery ein weiteres Talent in seinen Kader berief. Ebenfalls neu im Team ist "Betreuer-Guru" Hansi Schneppel, der bereits in Marienheide und Bergneustadt Hand anlegte.

Die Mannschaft

Die Defensive mit Ioannis Stavropoulos im Tor, Abwehrchef Shpetim Ajdari sowie den Manndeckern Timo Kuhn und Robert Mikoschek ist mittlerweile etabliert und genügt den Ansprüchen. Gleichwohl stehen mit dem jungen Johannes Balthes und Kader-Rückkehrer Michael Will nur zwei Alternativen parat. Das Prunkstück wird, auch ohne Fitim Dauti, das Mittelfeld sein. In der Zentrale sind Festim Mimini und Adrian Mikoschek gesetzt. Tobias Breilmann ist vielseitig einsetzbar und wird ebenfalls seinen Platz finden.

[Will auch mit verkleinertem Kader taktisch variieren: Dieter Jacobs.]

Tim Breidenbach (rechts) und Marco Holländer (links) könnten die Außenbahnen bekleiden. Bleibt noch der technisch versierte Moussa Hombach, der eine weitere Optionen für Halb- oder Außenposition ist. Geringfügige Ausfälle könnten somit kompensiert werden, mehrere nicht. Im Angriff wiederum hat Jacobs mit Ilija Ljubicic, Nima Kalantari, Mariano Geusa und Manuel Culina gleich vier vielversprechende Optionen, und im Bedarfsfall könnte auch noch "Reserveknipser" Veton Ajvazi aushelfen.


Spielsystem und Taktik

„Wir studieren ein Alternativsystem ein“, erklärt Jacobs, der neben dem altbewährten 3-5-2 auch auf ein neues 3-4-3-System mit zwei Außenstürmern, die allerdings auch Defensivaufgaben verrichten müssen, für die Zukunft baut. Das erfordert allerdings auch viel Arbeit und mehr Flexibilität. „Vor allem in der Defensivarbeit muss man einiges erlernen und einstudieren“, führt der Übungsleiter weiter aus. Je nach Personalsituation und Gegner könne man dann die Systeme variieren und eventuell auch im Spiel Veränderungen vornehmen.

Stärken und Schwächen

Der Kader ist zwar fein, aber eben auch recht klein. Ausfälle können kaum kompensiert werden. Neben möglichen Verletzungen wird somit auch die Disziplin auf dem Platz eine große Rolle spielen, denn Rotsperren könnten die sportlichen Ambitionen der Mannschaft leicht zunichte machen. Vor allem in den Derbys und den Partien gegen die Kölner Clubs wird sich zeigen, wie die Miminis und Kalantaris ihre Emotionen im Griff haben. „In solchen Situationen appelliere ich an die Eigenverantwortung der Spieler“, so Jacobs. Ansonsten spricht nichts gegen eine starke Saison der neuen THB-Truppe, und der recht enge Kader kann eine Mannschaft ja auch zusammenschweißen.

Saisonziel

Trainer Dieter Jacobs wird das Wort Aufstieg niemals offiziell in den Mund nehmen, aber wehren würde er sich gegen eine solche Entwicklung natürlich auch nicht. Im Idealfall, ohne großartige Verletzungen und Ausfälle, wäre eine Spitzenposition durchaus denkbar. Die Mannschaft ist eingespielt, und die neuen Spieler werden die Qualität noch einmal erhöhen. „Ein Platz zwischen drei und fünf ist möglich, wenn die Mannschaft sich stabilisiert und weiterentwickelt“, so Jacobs, der mit seinen Jungs die letzte Saison als Tabellenfünfter abschloss.


Zugänge
Tobias Breilmann (SSV Bergneustadt)
Moussa Hombach (SSV Bergneustadt)
Mariano Geusa (Baris Spor Hackenberg)
Johannes Balthes (eigene Jugend)
André Six (eigene Jugend)
Phillip Reinery (eigene Jugend)

Abgänge
Fitim Dauti (Ziel unbekannt)
Dennis Gerlach (SSV Nümbrecht)
Fatih Ceylan (Vatanspor Hamm)
Dennis Heidenpeter (SV Rothemühle)
Sasa Grbesa (Croatia Oberberg)
Daniel Altwicker (FC Germania Dattenfeld II)
David Simon (FC Germania Dattenfeld II)
Renzo Mascara (Regenerationsphase)
Nico Heidemann (eigene Reserve)
Veton Ajvazi (eigene Reserve)

Spielerkader

Tor
Ioannis Stavropoulos
Oliver Holzhausen

Abwehr
Shpetim Ajdari
Johannes Balthes
Michael Will
Timo Kuhn
Robert Mikoschek

Mittelfeld
Tim Breidenbach
Tobias Breilmann
Marco Holländer
Moussa Hombach
Adrian Mikoschek
Festim Mimini
Andre Six

Angriff
Manuel Culina
Mariano Geusa
Ilija Ljubicic
Nima Kalantari

Trainer
Dieter Jacobs (wie bisher)

Co-Trainer
Frank Sellau

Betreuer
Hansi Schneppel


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