[Bilder: Christian Herse --- Vertreter der Kreissparkasse Köln präsentierten mit Petra Dittmar (3.v.r.) und Henk van der Wal (2.v.r.) die neue Lokomobile im Bergischen Freilichtmuseum.]

Kräftig Dampf abgelassen hat gestern schon „Mercedes“, die neue-alte Lady aus dem Bergischen Freilichtmuseum in Lindlar. Petra Dittmar, vom Landschaftsverband Rheinland, hatte sie, nachdem die bisherige Maschine zurück in das Rheinische Industriemuseum nach Oberhausen musste, bei einem Liebhaber in den Niederlanden aufspüren können. Szenenkenner Henk van der Wal machte Dittmar auf die Maschine aufmerksam, die bis 1993 noch von Erich Bley aus Rösa in der Nähe von Leipzig betrieben wurde, ehe sie sich eigentlich in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedete.

Gemeinsam mit einer Findungskommission und dem TÜV machte sich Dittmar auf nach Holland und fand eine zu 89 Prozent fertige Lokomobile vor. Diese Geräte wurden Anfang des 19. Jahrhunderts entweder von Unternehmen verpachtet oder standen dauerhaft an Säge- oder Dreschwerken. „Die Firma Wolf stellte Mercedes 1922 her und verkaufte sie an die Firma Stöckel. Noch bis in die DDR-Zeit war die Lokomobile in Ostdeutschland aktiv und wurde auch intensiv genutzt“, erklärte Dittmar.

Landrat Hagen Jobi war über die Lautstärke ganz verwundert: „Die hört man ja gar nicht. Da ist ja alles mucks-mäuschen still.“ Van der Wal wies ihn dann darauf hin, dass das auch besser so sei, da sonst etwas gewaltig schief laufen würde.“Es ist doch schön, dass wir das gute Stück aus seinem Dornröschenschlaf wecken konnten und uns auf weitere Jahre mit Volldampf freuen dürfen“, erklärte Jobi. Zum ersten Mal für Besucher in Betrieb sein, wird die 50.000 € wertvolle Lokomobile „Mercedes“ am 12. Juli zum großen Traktortreffen im Freilichtmuseum.