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Zuschauer erlebten spannende Rennen auf dem Bielsteiner Waldkurs

hps; 1. Jul 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Zuschauer erlebten spannende Rennen auf dem Bielsteiner Waldkurs

hps; 1. Jul 2008, 00:00 Uhr
(hps/16.6.2008-15:30) Wiehl - Wieder tausende an der Strecke - Erfolge für heimische Fahrer - Zwei Rennabbrüche nach Unfällen.
[Bilder: Christian Benze --- Heiße Positionskämpfe gab es im Uelpetal zu sehen.]

Zwei Tage lang gab es auf dem Bielsteiner Waldkurs wieder Motocross vom Feinsten. Der MSC Drabenderhöhe-Bielstein lockte erneut mit einem Quad-Europameisterschaftslauf und vielen weiteren attraktiven Rennen bei meist strahlendem Sonnenschein tausende von Zuschauern an die Strecke. Die oberbergischen Fahrer schnitten dabei durchweg gut ab. So belegte der für den MSC Drabenderhöhe-Bielstein startende Tobias Lenz als bester deutscher Teilnehmer Platz 8 im Gesamtklassement des Quad-Europameisterschaftslaufes. Der zweite Lauf wurde nach einem Unfall abgebrochen, jedoch gewertet, da bereits mehr als die Hälfte der Zeit absolviert war.

[Die Sieger holten sich nach getaner Arbeit Lorbeerkränze und Pokale.]

Bereits vor dem Rennen hatten sowohl Tobias Lenz als auch der ebenfalls für den heimischen MSC startende Timo Weidenbrücher (Nümbrecht) eine Platzierung unter den Top Ten als Ziel ausgegeben. Tobias Lenz sprach dabei vom stärksten Starterfeld, dass wohl in diesem Jahr bei einem EM-Lauf an den Start ging, denn schliesslich ist die 1815 Meter lange Strecke aus allen Ländern gut erreichbar, während ein Rennen in Portugal für manche Teilnehmer aus Osteuropa schon eine halbe Weltreise bedeutet. Lenz bedauert es auch, dass es für die Starter auch bei Erfolgen kein Preisgeld durch den Ausrichter der Rennserie gibt. Derzeit laufen dazu aber Verhandlungen. Die Vorbereitung auf die Saison, die größenteils im benachbarten Belgien und Holland abgewickelt wird, kostet auch einiges und so wollen die Fahrer nach Erfolgen einen Teil ihres Einsatzes wieder vergütet sehen.

Mit ganz anderen Problemen muss sich derzeit Timo Weidenbrücher herumschlagen, der in der Endabrechung Platz 13 belegte und damit das angestrebte Ziel der Top-Ten-Platzierung knapp verpasste. Aber für ihn war es auch erst das zweite Rennen auf seinem neuen KTM-Quad, auf das er mitten in der Saison gewechselt ist. Mit seiner vorherigen Maschine aus amerikanischer Produktion hatte er häufig Probleme und zeigte sich schon enttäuscht darüber, dass er deshalb sein Saisonziel mit einem guten Platz in der Gesamtwertung der Europameisterschaft abschreiben kann. Wegen einer Verletzung hatte die ursprünglich gemeldete Denise Willmann (Reichshof) ihren Start abgesagt. Auch Sina Willmann, die im vergangen Jahr auch furios in den Rennen unterwegs war, ist derzeit nach einem Sturz und mehreren Operationen noch nicht fit für einen Renneinsatz. Zudem war sie gerade mit ihrem Abitur beschäftigt.

[Hoch hinaus ging es an den Sprunghügeln.]

Vorbildlich verhielten sich die Teilnehmer des EM-Laufes, als Ingo ten Vregelaar (Niederlande) mit seinem Quad im Waldbereich der Strecke gestürzt war und mitten auf der Strecke lag. Obwohl es um wichtige EM-Punkte ging, stoppten die Fahrer auch ohne rote Flagge der Streckenposten, die ja den sofortigen Abbruch des Rennens bedeutet hätte, vor der Unfallstelle. "Ingo lag mitten auf der Fahrbahn, genau auf der Ideallinie, und deshalb konnten wir nicht weiterfahren, denn die Sicherheit geht vor", meinte Tobias Lenz zu dem von den Fahrern gemeinsam eingelegten Stopp. Nach einer kurzen Beratung entschieden die Rennkommissare um den Vorsitzenden Romain Frast von der UEM und Rennleiter Gerd Vilshöver vom MSC-Drabenderhöhe-Bielstein, dass das Rennen in der Runde vor dem Unfall gewertet wird, da bereits die Hälfte des Rennens absolviert war.

Anders war die Entscheidung der Rennkommissare beim Lauf zur Deutschen Meisterschaft im Seitenwagen-Motocross. Auch dort gab es einen Unfall, denn das in der Spitzengruppe fahrende Gespann der beiden Brüder Matthias und Konstantin Jakob Koch aus Süddeutschland hatte sich überschlagen, und ein zweites Seitengespann fuhr dann genau in die verunfallte Maschine. Konstantin Jakob Koch wurde mit einem Rettungswagen und einem Beinbruch ins Gummersbacher Krankenhaus gebracht. Die Rennleitung entschied sich dann dafür, den Lauf gemäß dem Reglement komplett neu zu starten, da erst rund ein Drittel des Rennens absolviert war. Das für den MSC startende Gespann mit Martin Walter und André Saam belegte im Gesamtklassement den 13. Platz. Ohne technische Probleme im ersten gewerteten Lauf hätten sie noch deutlich weiter vorne liegen können. Waren sie nach dem Start in der Asbi-Kurve noch auf Position sechs, so verbesserten sie sich durch eine schnellste Rennrunde nach der anderen bis auf Platz drei, bevor sie dann durch technische Probleme weit nach hinten rutschten.

[Großes fahrerisches Können war gefragt.]

Erfolgreicher waren die oberbergischen Starter beim "Deutscher Motocross-Pokal Open Gruppe Süd", denn hier belegte der für den MSC Kräwinklerbrücke in Radevormwald startende Jan Hoffmann Platz drei und ergatterte sich damit einen Podiumsplatz. Der Nümbrechter Sören Strauß, der zum ADAC-Förderkader gehört, belegte Platz sieben. Platz 17 in der Gesamtwertung belegte Fabian Leckebusch (Nümbrecht). Auf Platz 23 fuhr Robin Hannes (Nümbrecht). Beide Fahrer starten für den MSC Drabenderhöhe-Bielstein. 24. wurde Marco Neuwald (Morsbach). Neuwald startet normalerweise im Hessen-Cup und bedauert, dass es im Oberbergischen kaum Trainingsmöglichkeiten gibt. Die Trainingsmöglichkeiten im Bielsteiner Uelpetal sind wegen der wenigen Trainingstage stark begrenzt. Möglichkeiten bestehen in .Radevormwald oder aber in Much im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis und in Wissen/Sieg im Kreis Altenkirchen. Ralf Tigge (Engelskirchen) blieb in diesem Wettbewerb ohne gewerteten Lauf. Ansgar Strauß, der auch zum ADAC-Förderkader gehörende Bruder von Sören Strauß konnte seinem Bruder nur auf zwei Krücken viel Glück wünschen. Nach einem Rennunfall zu Beginn des Jahres legt er momentan sein Hauptaugenmerk auf die berufliche Weiterentwicklung.

Auch in den beiden Jugend-Rennen gab es gute oberbergische Starter. In der Klasse 50-85 ccm belegte der Gummersbacher Colin Honigmann Platz 2, gefolgt von Sven Behley (Wipperfürth) und Sascha Rosner (Reichshof). Sasche Scheppe (Gummersbach) kam auf Platz 6. Ihm dicht auf den Fersen war Marcel Herms (Wiehl). Auf Platz 9 fuhr Dennis Ruwe (Morsbach) vor Tim Röger (Gummersbach) und Fabian Schäfer (Berghausen). Auf den Plätzen 13 bis 17 waren dann wieder oberbergische Starter in folgender Reihenfolge: Jonas Tetzlaff (Reichshof), Samuel Hansen (Reichshof), Robin Ohl (Gummersbach), Dean Denndorf (Wiehl) und Julian Tetzlaff (Reichshof).

In der Klasse 125 bis 250 ccm erfuhr sich Christaian Bubenzer den obersten Platz auf dem Podium, gefolgt von Christan Röhrig (beide Waldbröl). Auf Platz 5 fuhr Daniel Schumacher (Wiehl) vor Florian Schell (Gummersbach). Die Plätze 9 und 10 gingen an Sören Strauß und Robin Hannes, die den Lauf wohl eher als Training für ihr Hauptrennen betrachteten.



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