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Aus der Traum: VfL-Junioren scheiden im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft aus

mp; 22. Jun 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Aus der Traum: VfL-Junioren scheiden im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft aus

mp; 22. Jun 2008, 00:00 Uhr
(mp/7.6.2008-21:15 AKTUALISIERT 23:05) Gummersbach - Die Renner-Truppe scheitert bei der deutlichen 27:39-Heimniederlage gegen Kronau-Östringen vor allem am gegnerischen Torwart und der eigenen Nervosität.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Die Enttäuschung steht Axel Renner und seinen Jungs ins Gesicht geschrieben - Der Traum vom Titel ist geplatzt.]

Der Traum vom Deutschen Meistertitel ist im Viertelfinale geplatzt. In einer Partie, die lediglich in den ersten 30 Minuten Spannung bot, mussten sich die A-Junioren des VfL vor rund 1.500 enthusiastischen Fans beider Lager am Ende der SG Kronau-Östringen deutlich geschlagen geben. „Klar überwiegt nach einem solchen Spiel erst einmal die Enttäuschung“, sagte VfL-Coach Axel Renner, „aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben bis zum Ende alles versucht.“ Die Blau-Weißen scheiterten jedoch allzu oft an SG-Keeper Max Bender, der zum alles überragenden Spieler der Partie avancierte.

VfL Gummersbach - SG Kronau-Östringen 27:39 (11:17) - Hinspiel: 31:27.

[VfL-Keeper Markus Hammerschmidt konnte nicht ganz an die starke Leistung aus dem Hinspiel anknüpfen.]

Beide Teams starteten übernervös in diese entscheidende Partie. Fehler, überhastete Abschlüsse und eine gesunde Portion Härte auf beiden Seiten prägten in den Anfangsminuten das Bild. Der erste Treffer fiel dementsprechend erst in der 4. Minute (0:1). Mit zunehmender Spieldauer legten beide Mannschaften aber ihre Zurückhaltung ab, und es entwickelte sich ein intensiv geführtes Jugendhandballspiel vor imponierender Kulisse. Die Zuschauer auf der bestens gefüllten Haupttribüne in der Eugen-Haas-Halle sorgten für eine Atmosphäre, die eines Bundesligaspiels würdig gewesen wäre. Bezeichnend das Urteil eines „Ohrenzeugen“: „So laut ist es hier nicht, wenn die Profis spielen.“

Die Vier-Tore-Führung, die sich die Gummersbacher im Hinspiel erarbeitet hatten, hielt etwa bis zur 20. Minute, als die Gäste beim 5:9 erstmals egalisieren konnten. Das 7:10 kurze Zeit später durch den heute blassen Jan-Lars Gaubatz bedeutete den letzten Zwischenstand, bei dem der VfL in der Summe beider Spiele vorne lag. Fortan übernahmen die kühler agierenden Kronauer das Kommando. Angeführt vom überlegt spielenden Halbrechten Patrick Groetzki bauten die Gäste, die insgesamt deutlich weniger Fehler machten als der zwar bemüht aber kopflos wirkende VfL, ihren Vorsprung über 8:14 auf 11:17 zur Pause aus.

[Diesmal war sein Gegenüber Maximilian Bender der Match-Winner.]

Dennoch versprach die zweite Hälfte Spannung, denn Kronau agierte zwar effektiv aber keineswegs überragend, und Gummersbach hatte jede Menge Spielraum nach oben. Zudem lagen die Gäste in Summe gerade einmal zwei Treffer vorne. Doch ernsthaft rechnen brauchten die VfL-Fans nicht mehr. Denn nach dem 16:21 in der 35. Minute erzielten die Badener sechs Treffer in Folge (16:27, 43.), was eine Ingesamt-Führung von sieben Toren bedeutete. „Zu dem Zeitpunkt war das Spiel eigentlich durch“, resümierte Axel Renner. Zwar versuchten die Hausherren weiterhin alles, doch näher als bis auf zehn Treffer kamen die glücklosen Gummersbacher nicht mehr heran.

Die Garanten des Kronauer Sieges waren der überragende Torhüter Maximilian Bender, sowie der treffsichere Linksaußen Niklas Ruß und Bundesligaakteur Patrick Groetzki. Bester VfLer war heute mit Abstand Ole Rahmel, der mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze war und sich mit geballter Physis und großem Kampf immer wieder gegen die Niederlage stemmte. „Er war heute unser Turm in der Schlacht“, so Renner abschließend.

[Auch der verbissen kämpfende Ole Rahmel konnte das Ausscheiden des VfL nicht verhindern.]

Stimmen zum Spiel:

Axel Renner: „Ich bin stolz auf die Jungs, sie haben eine Riesensaison gespielt. Trotzdem überwiegt nach einem solchen Spiel erst einmal die Trauer. Aber so ist der Sport: mal ist man oben, mal ist man unten. Wir sind heute an einem überragenden Max Bender gescheitert. Und in der Abwehr hatten wir große Probleme, nachdem Fabian Hamacher verletzt ausgefallen ist. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Nerven verloren und viel zu viele Fehler gemacht. Kronau hat das bitter bestraft. Trotzdem: Wir haben heute - auch mit dem OA-Allstar-Spiel im Vorprogramm - ein tolles Handballfest gefeiert. Ole Rahmel war heute unser Turm in der Schlacht.“

Akademie-Koordinator Peter Kammer: „Ich denke, die Jungs waren heute einfach übermotiviert. Man darf außerdem nicht vergessen, dass diese Mannschaft eine komplette Saison in zwei Ligen in den Knochen hat. Das musste keine andere A-Jugend in Deutschland leisten. Wir haben nach der langen Saison versucht zu regenerieren, und in Kronau auch ein sehr konzentriertes Spiel geliefert. Heute war der Akku aber einfach leer. Kronau hat jedenfalls völlig verdient gewonnen.“

Tore VfL Gummersbach: Ole Rahmel (9), Robin Teppich (5/1), Jan-Lars Gaubatz (5/2), Sebastian Beyer (2), Adrian Rother (2), Frederic Burmeister (1), Jonathan Eisenkrätzer (1), Fabian Hamacher (1), Philipp-Jonas Wilhelm (1).



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